#42 Das Scheitern der Klimapolitik
37 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Diese Woche in der Zukunft:
Ein Gespräch über die Unmöglichkeit einer angemessenen
Klimapolitik. Reinhard Steurer ist Professor für
Klimapolitik an der traditionsreichen Universität für Bodenkultur
in Wien und eine der sehr präsenten Stimmen auf Twitter, die sich
für eine andere, deutlich aktivere Klimapolitik einsetzen. Über
die heutige Klimapolitik in Europa fällt er ein klares Urteil: Zu
wenig, zu spät, reicht nicht. Reicht nicht für das Überleben
unserer Zivilisation.
Michael Carl und Reinhard Steurer sprechen über die
Zukunftsfähigkeit von uns europäischen Gesellschaften. Trotz
eines überwältigenden wissenschaftlichen Konsenses sind wir nicht
zu einer sachlich angemessenen Antwort auf die Klimakrise in der
Lage. Ein Faktor dabei: Die Klimakrise nötigt uns, von lieb
gewonnen Gewohnheiten und alltäglichen Selbstverständlichkeiten
Abschied zu nehmen. Gleichzeitig ist sie noch so wenig greifbar
und komplex. Ihre zerstörerischen Auswirkungen zeigen sich erst
später und sie lassen sich nie auf nur einen Faktor zurückführen.
Kurzum: Die Klimakrise ist besonders gut dafür geeignet,
verdrängt zu werden. Und das können wir.
Einer der Faktoren hinter unserer gesellschaftlichen Unfähigkeit
zu einer angemessenen Klimapolitik ist unsere Sprache, denn
Sprache konstruiert und verfestigt Realität. Solange wir von
Klimawandel sprechen, werden wir immer an ein relativ gängiges,
immer wieder vorkommendes Phänomen denken. Solange wir von
Umweltschutz sprechen, können wir uns heldenhaft fühlen, Müll aus
dem Wald zu holen. Solange wir von Temperaturrekorden sprechen –
und diese in der Zeitung noch mit Fotos planschender Kinder
bebildern –, werden wir stets an eine positive Entwicklung
denken. Der Test: Setzen wir „Klimanotstand“,
„Zivilisationsschutz“ und „nie dagewesen Höchststände“ in die
Sätze ein, erzeugen wir ein anderes Bild von
Realität.
Reinhard Steuer legt Eckpunkte einer sachlich angemessenen,
ideologisch unaufgeregten Klimapolitik vor. Diese Eckpunkte
decken sich mit den Aussagen von Sara Schurmann, Katja Diehl und
Doreen Rietentiet hier im Podcast. Erneuerbare Energien, keine
neuen Verbrennungsmotoren, Stopp von Kurzstreckenflügen – und
weiterhin Strom aus Kohle? „Ein Wahnsinn!“
Bemerkenswert ist die Einschätzung von Reinhard Steurer zu
unseren Chancen auf einen Erhalt unserer Zivilisation. Aus der
Politik selbst, so seine klare Einschätzung, wird der Wandel
nicht kommen können. Es braucht gesellschaftliche Mehrheiten,
Bewegungen wie FFF – und Wahlergebnisse.
Der Gast dieser Woche:
Reinhard Steurer, Universität für Bodenkultur Wien, Professor für
Klimapolitik. Auf Twitter: @ReiSteurer 05
Ein Gespräch über die Unmöglichkeit einer angemessenen
Klimapolitik. Reinhard Steurer ist Professor für
Klimapolitik an der traditionsreichen Universität für Bodenkultur
in Wien und eine der sehr präsenten Stimmen auf Twitter, die sich
für eine andere, deutlich aktivere Klimapolitik einsetzen. Über
die heutige Klimapolitik in Europa fällt er ein klares Urteil: Zu
wenig, zu spät, reicht nicht. Reicht nicht für das Überleben
unserer Zivilisation.
Michael Carl und Reinhard Steurer sprechen über die
Zukunftsfähigkeit von uns europäischen Gesellschaften. Trotz
eines überwältigenden wissenschaftlichen Konsenses sind wir nicht
zu einer sachlich angemessenen Antwort auf die Klimakrise in der
Lage. Ein Faktor dabei: Die Klimakrise nötigt uns, von lieb
gewonnen Gewohnheiten und alltäglichen Selbstverständlichkeiten
Abschied zu nehmen. Gleichzeitig ist sie noch so wenig greifbar
und komplex. Ihre zerstörerischen Auswirkungen zeigen sich erst
später und sie lassen sich nie auf nur einen Faktor zurückführen.
Kurzum: Die Klimakrise ist besonders gut dafür geeignet,
verdrängt zu werden. Und das können wir.
Einer der Faktoren hinter unserer gesellschaftlichen Unfähigkeit
zu einer angemessenen Klimapolitik ist unsere Sprache, denn
Sprache konstruiert und verfestigt Realität. Solange wir von
Klimawandel sprechen, werden wir immer an ein relativ gängiges,
immer wieder vorkommendes Phänomen denken. Solange wir von
Umweltschutz sprechen, können wir uns heldenhaft fühlen, Müll aus
dem Wald zu holen. Solange wir von Temperaturrekorden sprechen –
und diese in der Zeitung noch mit Fotos planschender Kinder
bebildern –, werden wir stets an eine positive Entwicklung
denken. Der Test: Setzen wir „Klimanotstand“,
„Zivilisationsschutz“ und „nie dagewesen Höchststände“ in die
Sätze ein, erzeugen wir ein anderes Bild von
Realität.
Reinhard Steuer legt Eckpunkte einer sachlich angemessenen,
ideologisch unaufgeregten Klimapolitik vor. Diese Eckpunkte
decken sich mit den Aussagen von Sara Schurmann, Katja Diehl und
Doreen Rietentiet hier im Podcast. Erneuerbare Energien, keine
neuen Verbrennungsmotoren, Stopp von Kurzstreckenflügen – und
weiterhin Strom aus Kohle? „Ein Wahnsinn!“
Bemerkenswert ist die Einschätzung von Reinhard Steurer zu
unseren Chancen auf einen Erhalt unserer Zivilisation. Aus der
Politik selbst, so seine klare Einschätzung, wird der Wandel
nicht kommen können. Es braucht gesellschaftliche Mehrheiten,
Bewegungen wie FFF – und Wahlergebnisse.
Der Gast dieser Woche:
Reinhard Steurer, Universität für Bodenkultur Wien, Professor für
Klimapolitik. Auf Twitter: @ReiSteurer 05
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