#39 Schlüsselressource Strom der Zukunft
32 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Jahren
Diese Woche in der Zukunft:
Ohne Strom wird es schwierig, unabhängig davon, ob wir die Ziele
des Pariser Abkommens erreichen oder nicht. Wir werden in jedem
Fall erleben, wie es heißer wird – und kälter. Wir werden sehen,
wie weniger Wasser kommt – und dann wieder mehr. Das Klima wird
unberechenbarer, wechselhafter. Eine sichere Konsequenz: Wir
werden Strom brauchen für Klimaanlagen, in jedem Raum in jedem
Krankenhaus, in jedem Zimmer in jedem Pflegeheim, in jedem
Klassenraum in jeder Schule. Das alles noch vor 2030. Eine
veränderte Mobilität braucht Strom, die Vernetzung, Big Data,
Blockchain. Kurzum: Gerne mehr davon. Das Problem: Unsere
bisherige Art und Weise, Strom zu erzeugen, stößt an Grenzen.
Die großen thermischen Kraftwerke für Kohle und Atom stehen nicht
ohne Grund an Flüssen; wir müssen sie ständig kühlen. Kommt aber
nicht genug Wasser oder zu warmes oder gleich beides, müssen wir
das Kraftwerk herunterfahren oder ganz abschalten. Die Kohle
kommt übrigens in der Regel per Binnenschiff – schwierig ohne
Wasser. Eine ganz handfeste Konsequenz abschmelzender Gletscher.
Also Wind – und vor allem Sonne.
Olaf Schöppe von Independa rechnet vor: In der
Regel sinken die Stromkosten mit Photovoltaik – inkl.
Investition! – um ca. 60%. Dennoch haben die allermeisten
Menschen keine Solaranlage auf dem Dach. Im Gespräch mit Michael
Carl diskutiert Olaf Schöppe vor allem die kulturellen
Hintergründe dieser Entwicklung.
Das Muster kennen wir vom autonomen Fahren: Eben noch waren wir
gedanklich in der industriellen Revolution. Mit Tempo 230 auf der
linken Spur hat Homo Sapiens das gute Gefühl, die Kraft der
Maschine zu beherrschen. Mind over Matter. Autonomes Fahren nimmt
uns diese Kontrolle und wird sich – so jedenfalls unsere These –
gerade deshalb durchsetzen. Die Herausforderungen der
industriellen Revolution dürfen als genommen gelten. Jetzt
bekommen wir mehr: Zeit. Eine Stunde am Morgen, eine am Abend, in
der wir bislang mit Nachdruck ein Lenkrad festgehalten haben.
Ähnlich mit der Energie: Die Herausforderung,
chemisch-physikalische Prozesse in Großkraftwerken zu
beherrschen, haben wir im Prinzip gemeistert. Das Versprechen der
nachhaltigen Energie ist insofern auch ein kulturelles: Eine
Einladung, evolutionär eine Stufe weiter zu steigen.
Hinzu kommt eine sehr handfeste Ebene: Die Stimmen werden immer
lauter, die die bisherigen Pläne und Maßnehmen für unzureichend
halten, die wir gesellschaftlich bislang zustande gebracht haben.
Olaf Schöppe hebt hervor, dass wir es gerade selbst in der Hand
haben. Statt über die zweifelhafte Lobbyarbeit der
Energiewirtschaft bei der Bundesregierung zu klagen, könnten wir
so viele Solaranlagen installieren, dass wir die Energiewende von
ganz alleine beschleunigen. Der Kohleausstieg von unten!
Der Gast dieser Woche:
Olaf Schöppe, Geschäftsführer Independa
Ohne Strom wird es schwierig, unabhängig davon, ob wir die Ziele
des Pariser Abkommens erreichen oder nicht. Wir werden in jedem
Fall erleben, wie es heißer wird – und kälter. Wir werden sehen,
wie weniger Wasser kommt – und dann wieder mehr. Das Klima wird
unberechenbarer, wechselhafter. Eine sichere Konsequenz: Wir
werden Strom brauchen für Klimaanlagen, in jedem Raum in jedem
Krankenhaus, in jedem Zimmer in jedem Pflegeheim, in jedem
Klassenraum in jeder Schule. Das alles noch vor 2030. Eine
veränderte Mobilität braucht Strom, die Vernetzung, Big Data,
Blockchain. Kurzum: Gerne mehr davon. Das Problem: Unsere
bisherige Art und Weise, Strom zu erzeugen, stößt an Grenzen.
Die großen thermischen Kraftwerke für Kohle und Atom stehen nicht
ohne Grund an Flüssen; wir müssen sie ständig kühlen. Kommt aber
nicht genug Wasser oder zu warmes oder gleich beides, müssen wir
das Kraftwerk herunterfahren oder ganz abschalten. Die Kohle
kommt übrigens in der Regel per Binnenschiff – schwierig ohne
Wasser. Eine ganz handfeste Konsequenz abschmelzender Gletscher.
Also Wind – und vor allem Sonne.
Olaf Schöppe von Independa rechnet vor: In der
Regel sinken die Stromkosten mit Photovoltaik – inkl.
Investition! – um ca. 60%. Dennoch haben die allermeisten
Menschen keine Solaranlage auf dem Dach. Im Gespräch mit Michael
Carl diskutiert Olaf Schöppe vor allem die kulturellen
Hintergründe dieser Entwicklung.
Das Muster kennen wir vom autonomen Fahren: Eben noch waren wir
gedanklich in der industriellen Revolution. Mit Tempo 230 auf der
linken Spur hat Homo Sapiens das gute Gefühl, die Kraft der
Maschine zu beherrschen. Mind over Matter. Autonomes Fahren nimmt
uns diese Kontrolle und wird sich – so jedenfalls unsere These –
gerade deshalb durchsetzen. Die Herausforderungen der
industriellen Revolution dürfen als genommen gelten. Jetzt
bekommen wir mehr: Zeit. Eine Stunde am Morgen, eine am Abend, in
der wir bislang mit Nachdruck ein Lenkrad festgehalten haben.
Ähnlich mit der Energie: Die Herausforderung,
chemisch-physikalische Prozesse in Großkraftwerken zu
beherrschen, haben wir im Prinzip gemeistert. Das Versprechen der
nachhaltigen Energie ist insofern auch ein kulturelles: Eine
Einladung, evolutionär eine Stufe weiter zu steigen.
Hinzu kommt eine sehr handfeste Ebene: Die Stimmen werden immer
lauter, die die bisherigen Pläne und Maßnehmen für unzureichend
halten, die wir gesellschaftlich bislang zustande gebracht haben.
Olaf Schöppe hebt hervor, dass wir es gerade selbst in der Hand
haben. Statt über die zweifelhafte Lobbyarbeit der
Energiewirtschaft bei der Bundesregierung zu klagen, könnten wir
so viele Solaranlagen installieren, dass wir die Energiewende von
ganz alleine beschleunigen. Der Kohleausstieg von unten!
Der Gast dieser Woche:
Olaf Schöppe, Geschäftsführer Independa
Weitere Episoden
42 Minuten
vor 2 Tagen
33 Minuten
vor 1 Woche
46 Minuten
vor 2 Wochen
43 Minuten
vor 3 Wochen
34 Minuten
vor 4 Wochen
In Podcasts werben
Kommentare (0)