New Work - Was wollen wir wirklich wirklich? Leonie Müller, Co-Founder im Zentrum für Neue Arbeit

New Work - Was wollen wir wirklich wirklich? Leonie Müller, Co-Founder im Zentrum für Neue Arbeit

52 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

In der 38. Episode des New Leadership Podcasts diskutieren Leonie
Müller, Co-Founder im Zentrum für Neue Arbeit, und Sebastian
Morgner über den Arbeitswandel und erklären, was New Work nach
Frithjof Bergmann tatsächlich bedeutet. Darüber hinaus gewährt
sie spannende Einblicke in Aspekte ihres Lebensstils.


Im Jahr 2015 hatte Leonie Müller eine sehr ungewöhnliche Idee. Im
Rahmen welche darin bestand, ein Jahr ohne festen Wohnsitz und
lediglich mit der BahnCard 100 in der Tasche zu verbringen. Ihre
Erkenntnisse und Lehren verarbeitete sie in ihrer
Abschlussarbeit. Heute führt sie ihren ungewöhnlichen Lebensstil
fort und lebt und arbeitet in ihrem Van und verfolgt ein
besonderes Konzept des Arbeitens: Sie gestaltet ihr Leben nach
Frithjof Bergmanns Definition des „Neuen Arbeitens“. Hierbei
werden die Begrifflichkeiten der Heimat, Freiheit und des
Zuhauses auf unkonventionelle Art interpretiert. So zielt der
Begriff Heimatauf einen Ort ab, an dem man als Kind aufgewachsen
ist und zu dem man stets eine starke emotionale Verbundenheit
verspürt. Das Zuhause hingegen verkörpert den Ort, an dem man
momentan lebt, Zuflucht sucht und sich wohlfühlt. Mobil und
flexibel zu sein verbindet die Unternehmensberaterin stark mit
dem Gefühl der Freiheit.


In „New Work“ sieht Leonie Müller einen Containerbegriff, der in
viele kleine Unterbegriffe, wie zum Beispiel Agilität,
Home-Office usw. gegliedert werden könne. Frithjof Bergmann,
Begründer der „New Work-Bewegung“, verbindet diesen Begriff mit
einem Konzept, welches man heute in seinen Augen jedoch noch
nicht richtig umsetze. Dieses Konzept besteht aus einem Drittel
klassischer Lohnarbeit, einem weiteren Teil mit
High-Tech-Self-Providing, also ein modernes Bauerntum und einem
Teil aus dem Calling, bei dem man sich mit dem beschäftigt, was
man wirklich wirklich will. So würden zum Beispiel
Lohnarbeitssysteme wie eine milde Krankheit wahrgenommen, die man
bis zum Wochenende überstehen könne. Außerdem kritisierte
Bergmann den Fokus auf die Arbeit, welche die Gesellschaft daran
hindere, dem nachzugehen, was sie wirklich wirklich wollen. Die
Gefahr dabei sieht Leonie Müller aber in den Konsequenzen der
Entscheidungen, die man treffe. Während Unternehmen von
Transformationen sprechen – also Veränderungen von A nach B –
stellt sie fest, dass wir stattdessen in einer Zeit der
Dilatation leben, also der Ausdehnung und Verbreitung. Damit ist
gemeint, dass es sowohl die alte als auch die neue Arbeitswelt
gibt, die entsteht und größer wird. Allerdings existiert die alte
Arbeitswelt bei der Transformation nicht mehr.


Flexibilisierung und Sicherheit sieht Leonie Müller als zentrale
Themen in ihrer Vision für die Zukunft der Arbeit. Der
Arbeitsplatz setze sich dementsprechend aus einem Ort zusammen,
an dem man der eigenen Tätigkeit am produktivsten, motiviertesten
und mit der besten Laune nachgehen könne. So kristallisiere sich
für ein Unternehmen der größte Nutzen heraus. Andererseits gehe
es aber nicht nur um Spaß und Freude an der Arbeit. Klassische
Schichtarbeit oder Anwesenheitspflicht im Büro würde in dieser
Form nicht mehr in der Gesellschaft funktionieren. Die Lust am
Erkunden des Themas solle den Sinn und Zweck der Arbeitswelt
erfüllen. Die Rolle der Führungskräfte baue sich aus Achtsamkeit,
Bewusstsein und Empathie auf. Mit diesen drei Aspekten sollte die
Führungskraft auf die Bedürfnisse der Angestellten eingehen
können.

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