Mit paradoxer Führung neue Wege gehen – Dr. Jennifer Sparr. Head of Ecosystem Building UZH Center for Leadership in the Future of Work

Mit paradoxer Führung neue Wege gehen – Dr. Jennifer Sparr. Head of Ecosystem Building UZH Center for Leadership in the Future of Work

48 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

In der zwanzigsten Episode des FLI Podcasts geht es um Paradoxe
Führung als Lösung beruflicher Spannungsfelder. Dafür zu Gast bei
Sebastian Morgner ist Dr. Jennifer Sparr, Forscherin in der
Arbeits- und Organisationspsychologie an der ETH Zürich zu
Paradoxer Führung.


Vielen Menschen kam der Corona-Lockdown als eine paradoxe Zeit
vor, eine Zeit die dem allgemein Erwarteten auf unerwartete Weise
zuwiderläuft. Soziale Distanz war plötzlich kein negativ
besetzter Begriff mehr, sondern wurde erwartet. Doch auch vor
Corona waren Spannungsfelder wie Angebot vs. Nachfrage, Kontakt
vs. Homeoffice oder kurzfristiger Profit vs. Nachhaltigkeit
ständig präsent. Diese widersprechen sich zwar auf kurzer Sicht,
verfolgen dennoch langfristig dieselben übergeordneten
Interessen.


Hier betont Frau Dr. Sparr, dass solche sogenannten Paradoxien in
der stets komplexeren, sich schneller verändernden Arbeitswelt
immer häufiger auftreten. Deshalb müsse die Führung der Zukunft
sich mehr in Richtung paradoxe Führung orientieren. Diese vereint
die zwei kurzfristig gegensätzlichen Ziele nicht indem
Kompromisse gefunden werden, sondern indem beide Ziele erreicht
werden.


Die Forscherin führt dazu das Paradoxon rigide Zusammenarbeit im
Homeoffice vs. Arbeit ohne Kontrolle im Homeoffice auf. Dafür
wäre eine Lösung nach paradoxer Führung, dass die Führungsperson
gemeinsam mit den Mitarbeitern Ziele entsprechend der veränderten
Situation findet, welche dann jedoch auch eingehalten werden und
kontrolliert werden können.


Anschließend betont Sie die Wichtigkeit paradoxe Ziele ständig
neu zu beantworten, weil diese sich je nach Gegebenheit neu
definieren. Oft sei es dabei nötig Lösungen zu erfinden und nicht
schlichtweg zu finden. Hierbei seien Kommunikation und klare
Ziele unerlässlich für gemeinsames Verständnis und Feedback.


Insgesamt hat Frau Dr. Sparr also die Vision einer paradoxen
Führungspraxis der Zukunft. Dies bedeutet, dass die paradoxe
Haltung gelebt wird, also nicht das Entweder-oder gewinnt,
sondern man sich öfter für mehrere sich zunächst gegensätzliche
Ziele entscheidet, kreativ wird und neue Lösungsmöglichkeiten
schafft.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: