Nachhaltigkeit ist eine globale Systemfrage! Dr. Estelle Herlyn, Professorin für BWL und Nachhaltigkeit
53 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Zu Gast bei Sebastian Morgner ist dafür Frau Dr. Estelle Herlyn,
Professorin für Betriebswirtschaftslehre und Nachhaltigkeit an
der Hochschule für Ökonomie und Management in Düsseldorf und
Mitglied der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Die
sechzehnte Ausgabe des Podcasts steht ganz im Licht des
Klimawandels und befasst sich vorrangig mit der Frage des
verantwortungsvollen Wirtschaftens und der Thematik rund um die
Nachhaltigkeit.
Nach einer kurzen Einleitung seitens Sebastian Morgner beginnt
das Gespräch mit einer ausgiebigen Analyse des Themas Covid-19,
und geht dabei auf die positiven sowie negativen Implikationen
ein, welche das Virus für unsere Gesellschaft mit sich bringt.
Frau Dr. Herlyn stellt hier vor allem die bisher oft übersehenen
Folgeschäden, wie Hungersnöte und Versorgungskrisen vor, welche
vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern, als Folge der
Pandemie auftreten könnten. Da diese Gefahren alle globaler Natur
sind und in der Regel nicht von einzelnen Akteuren bewältigt
werden können, fordert die Professorin explizit verstärkte
internationale Zusammenarbeit. Da wir im Laufe der Corona-Krise
auf diese angewiesen waren, sieht sie darin eine enorme Chance.
Im Anschluss geht Frau Dr. Herlyn verstärkt auf Institutionen wie
den Club of Rome und den Senat der Wirtschaft ein, erklärt deren
Tätigkeit, und stellt besonders deren Rolle in Bezug auf den
weltweiten Kampf gegen den Klimawandel dar. Eine Ihrer Kernthesen
dabei ist, dass es für effizienten und nachhaltigen Handel die
Initiative von Privatpersonen und individuellen Unternehmen
braucht. Zu diesem Zweck argumentiert Sie, dass die von den
Staaten der Welt beschlossenen Klimaziele aufgrund fehlender
Ressourcen nicht erreichbar sind und selbst bei Erreichung nicht
ausreichen würden, um das ausgelobte übergeordnete 2°C-Ziel zu
erreichen. Da jetzt im Zuge von Covid-19 aber eine noch größere
finanzielle Knappheit bestehen wird, ist von Regierungsseite
sogar eher mit zusätzlicher Reduktion von Engagement zu rechnen.
Um die notwendigen Ziele zu erreichen sind wir deshalb verstärkt
auf den Privatsektor angewiesen. Hierbei vertritt Frau Dr. Herlyn
die Meinung, dass die größten Erfolge zu erwarten sind, wenn den
Firmen Anreize geschaffen werden ihr Handeln entsprechend
anzupassen. Sie ist zudem der Überzeugung, dass das erhöhte Maß
an Transparenz über die Nicht-Resilienz des heutigen Systems,
welches durch Corona geschaffen wurde, dazu beitragen wird
Verhaltensmuster wie Greenwashing zu unterbinden.
Abschließend berichtet Frau Dr. Herlyn von der „Allianz für
Entwicklung und Klima“, und stellt dabei heraus, wie sich diese
freiwillige Verbindung von privaten Marktteilnehmern bereits
jetzt für internationalen Klimaschutz und Entwicklung im Sinne
der Agenda 2030 rund um den Planeten einsetzt. Sie schließt mit
dem Appell, dass jetzt die Zeit zum Handeln ist, und dass wenn
wir uns jetzt nicht geschlossen unseren Problemen stellen, es
keine nächste Chance geben wird.
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