Dossier: Sven Kalb

Dossier: Sven Kalb

Ein Atelierbesuch.
11 Minuten

Beschreibung

vor 15 Jahren
"Ich finde, ein Bild muss Türen öffnen und nicht Erklärungen
liefern. Ein Bild muss Türen für den Betrachter öffnen…". So hat es
Sven Kalb in seinen "Bekenntnissen eines Malers" ausgedrückt und
folgerichtig festgestellt: "Wenn ich ein Bild beginne, beginne ich
Fragen zu stellen und vermeide Antworten." Fragen, die Widersprüche
hervorbringen. Nicht nur, weil Sven Kalb als Maler eigentlich ein
Zeichner ist. Einer, der ganz unmittelbar die Leinwand mit seinen
Fingern bearbeitet. Also doch malt. Oder Spuren zeichnet. Spuren
von Menschen, von Körpern. Von den Räumen zwischen den Körpern. Wie
ein Bildhauer arbeitet er mit den Händen, bearbeitet er die Körper,
streichelt sie; Frauenkörper. Malt Köpfe. Malt glotzende Einäugige.
Es sind Wesen mit eigener Sicht jenseits der gewohnten räumlichen
Perspektive. Sie sehen anders. Wie der Künstler, der den
Blickwinkel wechselt, Menschen in der Masse zeigt und damit Fragen
stellt nach Individuation. Oder nach Aufbruch, indem er Boote malt,
Sinnbilder auch für Überfahrten. Sind die Bilder die Boote? Zeigen
die Stühle, die immer wieder als Motive auftauchen, die Sehnsucht
nach Verortung? Erneut ein Widerspruch. So wie das Leben von
Widersprüchen geprägt ist. Vielleicht deshalb hat Sven Kalb
festgestellt: "Bilder entstehen aus dem Zulassen des ganzen
Schreckens und der ganzen Freude, die man zu erleben fähig ist."

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