Krieg der Blocker - Kein Problem anderer Leute

Krieg der Blocker - Kein Problem anderer Leute

Die aktuelle Entwicklungen im Bereich der Werbung ist eins der wichtigsten und netzpolitischen Themen -- der Krieg der Adlocker und der Adblock-Blocker geht uns alle an und schwächt die Institutionen des Internets. Doch kaum jemand nimmt das Thema wirklic
28 Minuten

Beschreibung

vor 7 Jahren
Torsten Kleinz Ein Adblocker ist schnell installiert und befreit
von nervtötender Werbung, schützt sogar vor Malware. Doch wenn
hundert Millionen Nutzer Werbung verweigern, sieht die Sache
plötzlich ganz anders aus. Der Kampf Adblocker versus
Blocker-Blocker verändert die Web-Landschaft bereits. Immer mehr
Teile des Netzes verschwinden hinter Paywalls, Fake-News hingegen
florieren. Auch Provider mischen im Streit mit. Während sich
Verizon mit unlöschbaren Super-Cookies als ultimativer
Werbedienstleister anbietet, löscht Digicell für seine
Mobilfunk-Kunden in Jamaica Werbung aus dem Datenstrom. Die
scheinbar gegensätzliche Strategie dient jedoch in Wahrheit dem
gleichen Zweck: Beide Provider wollen sich am Werbeumsatz
beteiligen. Bei den Herstellern von Adblockern und Browsern sieht
es ähnlich aus. Viele möchte sich mit Maßnahmen gegen überbordende
Werbung schmücken, doch gleichzeitig an den Werbeumsätzen
partizipieren. Grund für das festgefahrene Debakel ist auch der
Vormarsch der programmatischen Werbung. Hatten Werbetreibende vor
einigen Jahren wenigstens eine grobe Ahnung, wo sie inserieren,
wird Werbung immer mehr über Echtzeit-Werbemärkte verteilt. Noch
während eine Webseite lädt, wird im Hintergrund ausgehandelt,
welche Werbung auf welchem Platz erscheinen soll. Kann es einen
Ausweg geben? Alle Seiten versprechen bessere Werbung: Adblock Plus
hat vor fünf Jahren das "Acceptable Ads"-Programm gestartet,
die Werbeindustrie antwortete kürzlich mit der "Coalition for
Better Ads", Werbeplattformen wie Facebook und Google hingegen
versprechen bessere Werbung durch noch mehr Nutzerdaten.

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