Brave New Genome
Es ist verlockend einfach: etwas Spucke genügt für einen
"Direct-to-Consumer"-Gentest, der im Internet bestellt werden kann.
Je nach Test werden unterschiedliche Krankheitsrisiken und
genetische Veranlagungen untersucht. Die Hoffnungen sind groß, dass
die
29 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 7 Jahren
Brigitte Strahwald, Anne Quante "Brave New Genome. oder: Über
Gentests im Internet und Angelina Jolie" Der "Gentest für alle" ist
längst Realität. Interessierte können ein Test-Set im Internet
bestellen, Anbieter wie 23andMe bieten ihre Produkte sogar über
Amazon an. Die Geschäftsidee: da Gene unsere Gesundheit
beeinflussen, sollen die Tests das eigene Erkrankungsrisiko für
z.B. Alzheimer oder bestimmte Krebsarten aufdecken. Das
Versprechen: jede/jeder kann damit die Gesundheitsvorsorge selbst
in die Hand nehmen. Allerdings sind die Tests umstritten. Auf Druck
der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA mussten die Angebote in
den USA verändert werden, die Risikovorhersagen waren oft zu
unsicher. Einige Anbieter verschwanden daraufhin vom Markt, andere
haben die Produkte angepasst und bieten nur noch reduzierte Infos.
Aber gerade 23andMe hat ein neues Geschäftsmodell etabliert: das
Unternehmen kooperiert mit der Pharmabranche und nutzt dabei die
gesammelten Daten über die Erbinformationen seiner Kundinnen und
Kunden. Die große Hoffnung ist, damit neue, personalisierte
Therapien zu ermöglichen. Dennoch gibt es auch kritische Fragen,
z.B.: Wem gehören die genetischen Daten – den Kundinnen und Kunden
oder den Unternehmen? In Deutschland ist die Situation noch
komplizierter. Medizinische Gentests dürfen nur auf ärztliche
Anordnung erfolgen, der direkte Vertrieb über das Internet ist eine
Grauzone. Aber sind solche Beschränkungen heute noch durchsetzbar?
Sind sie sinnvoll? Wir möchten gemeinsam überlegen, diskutieren,
streiten: Gibt es eine moralische Pflicht, die eigenen genetischen
Daten zu teilen? Sollten die "Direct-to-Consumer"-Tests auch in
Deutschland erlaubt werden? Wie können wir die Vorteile dieser
Technologie nutzen und die Gefahren reduzieren? Ach ja, Angelina
Jolie entschied sich bekanntlich 2013 dafür, beide Brüste
vorsorglich amputieren zu lassen. Entscheidend war ein Gentest, er
hatte ein fast 90% erhöhtes Risiko für Brustkrebs ergeben. Was für
ein Test war das eigentlich – und waren die Ergebnisse zuverlässig?
Auch darüber werden wir diskutieren. Diese Session ist Teil
des re:health Tracks, der von BARMER präsentiert wird.
Gentests im Internet und Angelina Jolie" Der "Gentest für alle" ist
längst Realität. Interessierte können ein Test-Set im Internet
bestellen, Anbieter wie 23andMe bieten ihre Produkte sogar über
Amazon an. Die Geschäftsidee: da Gene unsere Gesundheit
beeinflussen, sollen die Tests das eigene Erkrankungsrisiko für
z.B. Alzheimer oder bestimmte Krebsarten aufdecken. Das
Versprechen: jede/jeder kann damit die Gesundheitsvorsorge selbst
in die Hand nehmen. Allerdings sind die Tests umstritten. Auf Druck
der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA mussten die Angebote in
den USA verändert werden, die Risikovorhersagen waren oft zu
unsicher. Einige Anbieter verschwanden daraufhin vom Markt, andere
haben die Produkte angepasst und bieten nur noch reduzierte Infos.
Aber gerade 23andMe hat ein neues Geschäftsmodell etabliert: das
Unternehmen kooperiert mit der Pharmabranche und nutzt dabei die
gesammelten Daten über die Erbinformationen seiner Kundinnen und
Kunden. Die große Hoffnung ist, damit neue, personalisierte
Therapien zu ermöglichen. Dennoch gibt es auch kritische Fragen,
z.B.: Wem gehören die genetischen Daten – den Kundinnen und Kunden
oder den Unternehmen? In Deutschland ist die Situation noch
komplizierter. Medizinische Gentests dürfen nur auf ärztliche
Anordnung erfolgen, der direkte Vertrieb über das Internet ist eine
Grauzone. Aber sind solche Beschränkungen heute noch durchsetzbar?
Sind sie sinnvoll? Wir möchten gemeinsam überlegen, diskutieren,
streiten: Gibt es eine moralische Pflicht, die eigenen genetischen
Daten zu teilen? Sollten die "Direct-to-Consumer"-Tests auch in
Deutschland erlaubt werden? Wie können wir die Vorteile dieser
Technologie nutzen und die Gefahren reduzieren? Ach ja, Angelina
Jolie entschied sich bekanntlich 2013 dafür, beide Brüste
vorsorglich amputieren zu lassen. Entscheidend war ein Gentest, er
hatte ein fast 90% erhöhtes Risiko für Brustkrebs ergeben. Was für
ein Test war das eigentlich – und waren die Ergebnisse zuverlässig?
Auch darüber werden wir diskutieren. Diese Session ist Teil
des re:health Tracks, der von BARMER präsentiert wird.
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