Liebe deine Stadt! Wie wir uns smart, digital und lokal vernetzen anhand von Beispielen aus Ulm und Bonn
Wenn es um Digitalisierung geht, ist oft die Rede von der „smarten
City“. Das ist aber in der Regel der „große Wurf“ – riesige
Alles-oder-nichts-Projekte mit den üblichen Verdächtigen aus der
Wirtschaft. Nach Ende des Förderzeitraums bleibt dann wenig bis
60 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
Johannes Mirus, Stefan Kaufmann, Juliane Wessalowski, Johanna
Schäfer Digitalisierung ist ein dankbares Buzzword vor allem für
großspurige Smart-City-Projekte. Gerade das Lokale und die
Rolle der Bürgerschaft in der digitalen Vernetzung wird jedoch oft
schnell abgehakt: Digital bedeute ja gerade, dass es keine Rolle
mehr spiele, wo etwas tatsächlich verortet sei. Dabei wohnen
Menschen immer noch an Orten zusammen und möchten mit ihren
Nachbarn interagieren, sich persönlich austauschen oder einfach nur
eine angenehme Umgebung zum Leben haben. Was liegt also näher als
die Chancen der Digitalisierung für das Lokale zu nutzen? In Bonn
gibt es eine reichhaltige digitale Szene, aber auch viele weitere
Bestandteile: Stadt und Verwaltung, Unternehmen, Organisationen des
Bundes und nahestehende Institute und Ämter, die UN mit etlichen
Sekretariaten, Universität und Hochschulen, Vereine und
Bürgerinitiativen – ach, und die Bürgerinnen und Bürger natürlich
auch. Wie bekommt man so viele Parteien unter einen Hut, wie kann
eine ganze Stadt gemeinsam an der Digitalisierung arbeiten und so
die Lebensqualität für alle erhöhen? Diese Frage stellen sich
etliche Akteure seit ein paar Jahren und mittlerweile gibt es
interessante Entwicklungen, die Johannes Mirus als „open source“
weitergeben möchte, bevor Johanna Schäfer erzählt, wie digitale
Stadtgestaltung auch einen physischen Ort hervorgebracht hat: das
Stadtlabor „BonnLAB“. Das BonnLAB ist ein Ort der Vernetzung und
des kreativen Austauschs für jede Bonnerin und jeden Bonner, um
sich gemeinsam für eine nachhaltige Stadtentwicklung einzusetzen.
Gemeinsam begleiten wir den Prozess hin zu einer lebenswerten Stadt
mit einer digital vernetzten Stadtgesellschaft durch die
Initiierung und Förderung von ökologischen, sozialen und
ökonomischen Projekten in Bonn. Auch in einer anderen Stadt
entsteht gerade ein physischer Ort für digitale Themen. In Ulm gibt
es seit Anfang 2016 einen „Bolzplatz für die Welt von morgen“ –
getragen von der Stadt. Schon vor Jahren trafen in Ulm eine aktive
Civic-Tech-Community und eine offene Stadtverwaltung aufeinander,
schlugen und vertrugen sich, lernten voneinander. Um dieses
Miteinander zu verstetigen und noch viel mehr Menschen den Zugang
zu Technik und digitaler Teilhabe zu verschaffen, finanziert der
Gemeinderat seit vergangenem Juni das „Verschwörhaus“ mitten in der
Altstadt. Auf rund 500m² entsteht seither in einer ehemaligen
Sparkasse ein Makerspace, der von Anfang an auf Inklusivität und
Anschluss an bestehende Einrichtungen in der Stadtgesellschaft
ausgelegt ist – im Zusammenspiel zwischen Bürgerschaft,
Stadtverwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Dabei handelt es sich
jedoch weder um trockene kommunale Planwirtschaft noch um
knallharte Vereinnahmung durch die Wirtschaft oder
Silicon-Valley-schielende Startupförderung. Im Vordergrund steht
Digitale Mündigkeit für eine Bürgerschaft, die ihre Stadt in
Eigenregie „smart“ machen kann. Wie viel Vertrauen durch eine Stadt
bei einem solchen Modell nötig ist, warum die örtliche Wirtschaft
so etwas fördern wollen könnte, welche Vorbedingungen dafür erst
einmal erfüllt werden müssen und welche Erfahrungen wir seither
gemacht haben, erzählen Juliane Wessalowski, Projektleiterin von
„Jugend hackt Süd“, und Stefan Kaufmann, Hacker in Residence bei
der Stadt Ulm. (Und wir erklären auch, wie es zu diesem Namen kam
und warum selbst der Bürgermeister damit einverstanden ist.)
Nachdem wir gezeigt haben, mit welchen Ansätzen die Digitalisierung
einer Stadt möglich ist, wollen wir gerne auf Fragen des Publikums
eingehen und mit ihnen gemeinsam am Open-Source-Projekt „Digitale
Stadt“ weiterarbeiten.
Schäfer Digitalisierung ist ein dankbares Buzzword vor allem für
großspurige Smart-City-Projekte. Gerade das Lokale und die
Rolle der Bürgerschaft in der digitalen Vernetzung wird jedoch oft
schnell abgehakt: Digital bedeute ja gerade, dass es keine Rolle
mehr spiele, wo etwas tatsächlich verortet sei. Dabei wohnen
Menschen immer noch an Orten zusammen und möchten mit ihren
Nachbarn interagieren, sich persönlich austauschen oder einfach nur
eine angenehme Umgebung zum Leben haben. Was liegt also näher als
die Chancen der Digitalisierung für das Lokale zu nutzen? In Bonn
gibt es eine reichhaltige digitale Szene, aber auch viele weitere
Bestandteile: Stadt und Verwaltung, Unternehmen, Organisationen des
Bundes und nahestehende Institute und Ämter, die UN mit etlichen
Sekretariaten, Universität und Hochschulen, Vereine und
Bürgerinitiativen – ach, und die Bürgerinnen und Bürger natürlich
auch. Wie bekommt man so viele Parteien unter einen Hut, wie kann
eine ganze Stadt gemeinsam an der Digitalisierung arbeiten und so
die Lebensqualität für alle erhöhen? Diese Frage stellen sich
etliche Akteure seit ein paar Jahren und mittlerweile gibt es
interessante Entwicklungen, die Johannes Mirus als „open source“
weitergeben möchte, bevor Johanna Schäfer erzählt, wie digitale
Stadtgestaltung auch einen physischen Ort hervorgebracht hat: das
Stadtlabor „BonnLAB“. Das BonnLAB ist ein Ort der Vernetzung und
des kreativen Austauschs für jede Bonnerin und jeden Bonner, um
sich gemeinsam für eine nachhaltige Stadtentwicklung einzusetzen.
Gemeinsam begleiten wir den Prozess hin zu einer lebenswerten Stadt
mit einer digital vernetzten Stadtgesellschaft durch die
Initiierung und Förderung von ökologischen, sozialen und
ökonomischen Projekten in Bonn. Auch in einer anderen Stadt
entsteht gerade ein physischer Ort für digitale Themen. In Ulm gibt
es seit Anfang 2016 einen „Bolzplatz für die Welt von morgen“ –
getragen von der Stadt. Schon vor Jahren trafen in Ulm eine aktive
Civic-Tech-Community und eine offene Stadtverwaltung aufeinander,
schlugen und vertrugen sich, lernten voneinander. Um dieses
Miteinander zu verstetigen und noch viel mehr Menschen den Zugang
zu Technik und digitaler Teilhabe zu verschaffen, finanziert der
Gemeinderat seit vergangenem Juni das „Verschwörhaus“ mitten in der
Altstadt. Auf rund 500m² entsteht seither in einer ehemaligen
Sparkasse ein Makerspace, der von Anfang an auf Inklusivität und
Anschluss an bestehende Einrichtungen in der Stadtgesellschaft
ausgelegt ist – im Zusammenspiel zwischen Bürgerschaft,
Stadtverwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Dabei handelt es sich
jedoch weder um trockene kommunale Planwirtschaft noch um
knallharte Vereinnahmung durch die Wirtschaft oder
Silicon-Valley-schielende Startupförderung. Im Vordergrund steht
Digitale Mündigkeit für eine Bürgerschaft, die ihre Stadt in
Eigenregie „smart“ machen kann. Wie viel Vertrauen durch eine Stadt
bei einem solchen Modell nötig ist, warum die örtliche Wirtschaft
so etwas fördern wollen könnte, welche Vorbedingungen dafür erst
einmal erfüllt werden müssen und welche Erfahrungen wir seither
gemacht haben, erzählen Juliane Wessalowski, Projektleiterin von
„Jugend hackt Süd“, und Stefan Kaufmann, Hacker in Residence bei
der Stadt Ulm. (Und wir erklären auch, wie es zu diesem Namen kam
und warum selbst der Bürgermeister damit einverstanden ist.)
Nachdem wir gezeigt haben, mit welchen Ansätzen die Digitalisierung
einer Stadt möglich ist, wollen wir gerne auf Fragen des Publikums
eingehen und mit ihnen gemeinsam am Open-Source-Projekt „Digitale
Stadt“ weiterarbeiten.
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