Flachsinn - über gute und schlechte Aufmerksamkeit, wie man sie bekommt, wer gewinnt und wohin alles führt
Früher war es nicht so gut, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
"Gehe nicht zum Fürst, wenn du nicht gerufen wirst." Man wollte
bestimmt nicht "auffällig" werden, weil Normabweichungen zu
Nachteilen führten. Heute hat derjenige Erfolg, der Aufmerksamkeit
a
56 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
Gunter Dueck Wer auf sich aufmerksam machen kann - womit, ist fast
egal - kann gleich Werbefläche im Internet um sich scharen und ans
Geldverdienen gehen. Aufmerksamkeit muss also um jeden Preis her,
am einfachsten, indem man nur noch mit Schrillem und Buntem winkt
und am besten gleichzeitig Tabus verletzt. Der Flachsinnpegel
steigt natürlich ständig an. Das Wichtige und Ernsthafte kommt
immer weniger dagegen an. Kann noch intensiv diskutiert werden?
Nein, jetzt gerade nicht, denn: Zong, da kommt schon die nächste
Eilmeldung! Der US-Präsident hat getwittert, und sofort bebt das
Netz für ein paar Minuten, ja, bis der nächste Tweet erscheint. Wer
oder was gewinnt also in der Aufmerksamkeitsökonomie? Und wie lange
hält gewonnene Aufmerksamkeit vor? Wie verwertet man sie? Über
Trump, Schulz-Effekte, YouTube-Stars, Short-Seller-Attacken an der
Börse, Aufmerksamkeitsspekulanten in der Presse. Wo bleibt dann das
Wichtige & Ernsthafte? Das hatte früher die Autorität und
die Macht, die Aufmerksamkeit für sich verlangen zu können. "Jeder
schaut jetzt an die Tafel!" oder "Ich bin der Chef, hört zu!" Was
der Mensch wissen musste, bestimmte ein Bildungskanon... Weil sich
das Wichtige aber noch irrtümlich für eine Autorität hält, merkt es
nicht (wie untergehende Konzerne in der Digitalisierung), dass nur
noch blass wirkt und kaum noch Überzeugungskraft ausstrahlt hat. Es
muss sich wandeln und interessant machen - aber wie geht das mit
den heute trauernden Autoritäten, die sich kaum ins Netz
trauen?
egal - kann gleich Werbefläche im Internet um sich scharen und ans
Geldverdienen gehen. Aufmerksamkeit muss also um jeden Preis her,
am einfachsten, indem man nur noch mit Schrillem und Buntem winkt
und am besten gleichzeitig Tabus verletzt. Der Flachsinnpegel
steigt natürlich ständig an. Das Wichtige und Ernsthafte kommt
immer weniger dagegen an. Kann noch intensiv diskutiert werden?
Nein, jetzt gerade nicht, denn: Zong, da kommt schon die nächste
Eilmeldung! Der US-Präsident hat getwittert, und sofort bebt das
Netz für ein paar Minuten, ja, bis der nächste Tweet erscheint. Wer
oder was gewinnt also in der Aufmerksamkeitsökonomie? Und wie lange
hält gewonnene Aufmerksamkeit vor? Wie verwertet man sie? Über
Trump, Schulz-Effekte, YouTube-Stars, Short-Seller-Attacken an der
Börse, Aufmerksamkeitsspekulanten in der Presse. Wo bleibt dann das
Wichtige & Ernsthafte? Das hatte früher die Autorität und
die Macht, die Aufmerksamkeit für sich verlangen zu können. "Jeder
schaut jetzt an die Tafel!" oder "Ich bin der Chef, hört zu!" Was
der Mensch wissen musste, bestimmte ein Bildungskanon... Weil sich
das Wichtige aber noch irrtümlich für eine Autorität hält, merkt es
nicht (wie untergehende Konzerne in der Digitalisierung), dass nur
noch blass wirkt und kaum noch Überzeugungskraft ausstrahlt hat. Es
muss sich wandeln und interessant machen - aber wie geht das mit
den heute trauernden Autoritäten, die sich kaum ins Netz
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