Empathie-Maschinen? - Virtual-Reality-Datenbrillen im Einsatz für gute Zwecke
VR-Datenbrillen ermöglichen es, immersiv aus der Perspektive eines
Avatars zu agieren und quasi beliebige virtuelle
Handlungszusammenhänge sowohl kognitiv als auch emotional
nachvollziehen zu können. Dementsprechend existiert eine Vielzahl
an Anwendungen,
31 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
Thilo Hagendorff Die Unterscheidung zwischen natürlicher und
virtueller Realität soll durch VR-Technologien langfristig
aufgehoben werden. VR-Datenbrillen initiieren so
gleichsam eine neue Generation an immersiven Medieninhalten.
Diese ermöglichen es den Nutzern, neue Erfahrungswelten erschließen
zu können. VR-Datenbrillen erlauben eine in diesem Ausmaß zuvor
nicht dagewesene Leichtigkeit bei der Identifikation mit Avataren,
Spiel- oder Filmfiguren. Durch VR-Datenbrillen kann erfahren
werden, wie es ist, jemand anderes zu sein, etwa ein Mensch einer
anderen Hautfarbe, eines anderen Geschlechts, eines anderen Alters
oder eines anderen Kulturkreises oder auch ein Tier. Diesen Umstand
macht sich eine ganze Reihe an Anwendungen für VR-Datenbrillen
zunutze. So mag es nahe liegen, VR-Datenbrillen als
"Empathie-Maschinen" zu bezeichnen, wenn man eindrückliche
VR-Demos wie beispielsweise iAnimal der
Tierrechtsorganisation Animal Equality, in welcher man das
Leben von Schweinen und Hühnern in der Massentierhaltung aus deren
Perspektive nacherleben kann, das Project Syria von Nonny de la
Peña, in welchem man auf einer belebten Straße in Aleppo „hautnah“
einen Raketeneinschlag miterleben kann, oder die 360°-Reportage
Clouds Over Sidra der Filmemacher Gabo Arora und Chris Milk, in
welcher man virtuell in ein jordanisches Flüchtlingslager versetzt
wird, betrachtet. Diese Empathie generierende, technisch
vermittelte Perspektivübernahme scheint eine sozial wünschenswerte
Medienwirkung zu sein. Diese jedoch wird konterkariert durch
das Isolationsarrangement, welches zur Benutzung von
VR-Datenbrillen erforderlich ist, um ausschließlich digital
erzeugte Stimuli auf sich wirken zu lassen. Diese Isolation, welche
eine Grundbedingung für die Nutzung von VR-Datenbrillen ist, löst
Mediennutzer aus ihrem sozialen Kontext heraus. Damit wird
letztlich genau das, was eigentlich gefördert werden sollte,
behindert – nämlich die Fähigkeit, empathisch zu sein.
virtueller Realität soll durch VR-Technologien langfristig
aufgehoben werden. VR-Datenbrillen initiieren so
gleichsam eine neue Generation an immersiven Medieninhalten.
Diese ermöglichen es den Nutzern, neue Erfahrungswelten erschließen
zu können. VR-Datenbrillen erlauben eine in diesem Ausmaß zuvor
nicht dagewesene Leichtigkeit bei der Identifikation mit Avataren,
Spiel- oder Filmfiguren. Durch VR-Datenbrillen kann erfahren
werden, wie es ist, jemand anderes zu sein, etwa ein Mensch einer
anderen Hautfarbe, eines anderen Geschlechts, eines anderen Alters
oder eines anderen Kulturkreises oder auch ein Tier. Diesen Umstand
macht sich eine ganze Reihe an Anwendungen für VR-Datenbrillen
zunutze. So mag es nahe liegen, VR-Datenbrillen als
"Empathie-Maschinen" zu bezeichnen, wenn man eindrückliche
VR-Demos wie beispielsweise iAnimal der
Tierrechtsorganisation Animal Equality, in welcher man das
Leben von Schweinen und Hühnern in der Massentierhaltung aus deren
Perspektive nacherleben kann, das Project Syria von Nonny de la
Peña, in welchem man auf einer belebten Straße in Aleppo „hautnah“
einen Raketeneinschlag miterleben kann, oder die 360°-Reportage
Clouds Over Sidra der Filmemacher Gabo Arora und Chris Milk, in
welcher man virtuell in ein jordanisches Flüchtlingslager versetzt
wird, betrachtet. Diese Empathie generierende, technisch
vermittelte Perspektivübernahme scheint eine sozial wünschenswerte
Medienwirkung zu sein. Diese jedoch wird konterkariert durch
das Isolationsarrangement, welches zur Benutzung von
VR-Datenbrillen erforderlich ist, um ausschließlich digital
erzeugte Stimuli auf sich wirken zu lassen. Diese Isolation, welche
eine Grundbedingung für die Nutzung von VR-Datenbrillen ist, löst
Mediennutzer aus ihrem sozialen Kontext heraus. Damit wird
letztlich genau das, was eigentlich gefördert werden sollte,
behindert – nämlich die Fähigkeit, empathisch zu sein.
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