Streitfrage – Sollen wir Tiere essen?

Streitfrage – Sollen wir Tiere essen?

Wir hätscheln oder wir essen sie: Tiere. Das Rind landet als Steak auf unserem Teller, mit dem Pudel gehen wir zum Frisör und lassen ihn in unser Bett. Woher kommt diese Kluft zwischen beseeltem Tier und Nahrungsmittel? Welche Haltungen haben die Reli ...
60 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten
Wir hätscheln oder wir essen sie: Tiere. Das Rind landet als Steak
auf unserem Teller, mit dem Pudel gehen wir zum Frisör und lassen
ihn in unser Bett. Woher kommt diese Kluft zwischen beseeltem Tier
und Nahrungsmittel? Welche Haltungen haben die Religionen zum Tiere
töten und verzehren? Pro Kopf verzehren die Schweizerinnen und
Schweizer jedes Jahr knapp 51 Kilogramm Fleisch. Dies trotz
«Veganuary», dem einmonatigen Fleischverzicht anfangs Jahr, oder
jenen Menschen, die sich gänzlich vegetarisch oder vegan ernähren.
Dass Tiere Mitgeschöpfe sind, damit können sich viele
identifizieren. Doch was der Mensch mit ihnen tun darf, darüber
scheiden sich die Geister. Einige Religionen haben spezifische
Vorschriften und Rituale für den Verzehr von Fleisch. So kennen
Muslime und Jüdinnen z.B. das Schächtgebot und das Verbot von
Schweinefleisch. Andere Religionsgemeinschaften – z.B. Hindus –
betonen den Respekt vor allen Lebewesen und bevorzugen eine
vegetarische oder vegane Ernährung. Kühe, die als heilig gelten,
werden gänzlich verschont. Die Bibel betont die Verantwortung des
Menschen gegenüber der Schöpfung. Gleichzeitig soll Gott den
Menschen die Tiere zur Nahrung gegeben haben. In den USA berufen
sich verschiedene christliche Gruppen auf Fleischverzicht als
religiöse Pflicht. Sie argumentieren, der Körper sei ein Geschenk
Gottes, und müsse möglichst gesund gehalten und von Fleisch,
welches unrein gilt, ferngehalten werden. Verrechnet man die
Interessen des Menschen mit denen der Tiere, kann man feststellen,
dass der Genuss gegenüber dem Leben des Tieres siegt. Ist dies
richtig und ethisch vertretbar oder sollte ein Umdenken
stattfinden? Was bedeutet es für die Tiere, gezüchtet und gehalten
zu werden, um schlussendlich oft früh zu sterben und gegessen zu
werden? Rechtfertigen gute Haltung und schonende Schlachtmethoden
unser Tiere-Essen? Die Streitfrage im Haus der Religionen in Bern
unter der Leitung von Olivia Röllin mit Simone Horstmann, kath.
Theologin, Jens Schlieter, Religionswissenschaftler, Jehoschua
Ahrens, Rabbiner, Nils Müller, Landwirt und Pionier für
Weidetötungen.

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