Achtung Menstruationsblut!
Unrein und gefährlich? Bis heute wird die Menstruation
gesellschaftlich tabuisiert. Dabei spielen religiöse
Reinheitsvorstellungen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Längst
überholt geglaubte Vorstellungen stigmatisieren noch immer den
Prozess des M ...
58 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Unrein und gefährlich? Bis heute wird die Menstruation
gesellschaftlich tabuisiert. Dabei spielen religiöse
Reinheitsvorstellungen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Längst
überholt geglaubte Vorstellungen stigmatisieren noch immer den
Prozess des Menstruierens. Was steht hinter diesem Phänomen? Gross
war der Aufschrei in den sozialen Medien, als zwei
Unternehmensgründer ihre «Pinky Gloves» in einer TV-Sendung
vorstellten. Dabei handelt es sich um pinkfarbene
Plastikhandschuhe, mit denen Menstruierende vor dem Kontakt mit dem
eigenen Periodenblut geschützt und die diskrete Entsorgung von
Hygieneprodukten gesichert sein sollte. Periodenblut, etwas
Ekliges, gar Peinliches? Selbst in Werbungen für
Menstruationsprodukte wird das Blut bis heute entfremdet als blaue
Flüssigkeit dargestellt. Was also steckt hinter diesem
Verdrängungsphänomen, dieser Unsichtbarmachung? Noch bis ins 20.
Jahrhundert wurde der Periode Toxizität nachgesagt und wurden
Menstruierende damit geächtet. Von der Antike bis in die Neuzeit
haftete dem monatlichen Blutfluss ein Stigma an: Im Sinne der
(rituellen) Unreinheit, des Mangels, der Giftigkeit oder als Folge
des Sündenfalls. Diese Erklärungen zogen normierende Beschränkungen
der Frau mit sich, was nicht zuletzt in der Verweigerung höherer
religiöser Ämter resultierte und teilweise noch immer resultiert.
Weshalb gilt Blut, zumal weibliches, als unrein? Weshalb schämen
wir uns dafür und ekeln uns davor? Und was braucht es, um das
Menstruationstabu in unserer aufgeklärten Gesellschaft zum
Verschwinden zu bringen? Olivia Röllin im Gespräch mit der
Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Lechner und der Indologin und
Philosophin Angelika Malinar. Sendung vom 06. Juni 2021.
gesellschaftlich tabuisiert. Dabei spielen religiöse
Reinheitsvorstellungen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Längst
überholt geglaubte Vorstellungen stigmatisieren noch immer den
Prozess des Menstruierens. Was steht hinter diesem Phänomen? Gross
war der Aufschrei in den sozialen Medien, als zwei
Unternehmensgründer ihre «Pinky Gloves» in einer TV-Sendung
vorstellten. Dabei handelt es sich um pinkfarbene
Plastikhandschuhe, mit denen Menstruierende vor dem Kontakt mit dem
eigenen Periodenblut geschützt und die diskrete Entsorgung von
Hygieneprodukten gesichert sein sollte. Periodenblut, etwas
Ekliges, gar Peinliches? Selbst in Werbungen für
Menstruationsprodukte wird das Blut bis heute entfremdet als blaue
Flüssigkeit dargestellt. Was also steckt hinter diesem
Verdrängungsphänomen, dieser Unsichtbarmachung? Noch bis ins 20.
Jahrhundert wurde der Periode Toxizität nachgesagt und wurden
Menstruierende damit geächtet. Von der Antike bis in die Neuzeit
haftete dem monatlichen Blutfluss ein Stigma an: Im Sinne der
(rituellen) Unreinheit, des Mangels, der Giftigkeit oder als Folge
des Sündenfalls. Diese Erklärungen zogen normierende Beschränkungen
der Frau mit sich, was nicht zuletzt in der Verweigerung höherer
religiöser Ämter resultierte und teilweise noch immer resultiert.
Weshalb gilt Blut, zumal weibliches, als unrein? Weshalb schämen
wir uns dafür und ekeln uns davor? Und was braucht es, um das
Menstruationstabu in unserer aufgeklärten Gesellschaft zum
Verschwinden zu bringen? Olivia Röllin im Gespräch mit der
Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Lechner und der Indologin und
Philosophin Angelika Malinar. Sendung vom 06. Juni 2021.
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