#04 Inside Wirtschaft - Marcel Fratzscher: "Hyperinflation und Staatsverschuldung sind geringste Sorgen"

#04 Inside Wirtschaft - Marcel Fratzscher: "Hyperinflation und Staatsverschuldung sind geringste Sorgen"

Hyperinflation oder Depression?
17 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
Die Wirtschafftsweisen haben in einem Sondergutachten die
wirtschaftliche Lage angesichts der Corona-Pandemie für Deutschland
analysiert. Sie entwickelten die drei Risikoszenarien V, U und L.
Im schlimmsten Fall würde demnach das BIP um 5,4 Prozent im Jahr
2020 zurückgehen. DIW-Präsident Marcel Fratzscher beurteilt die
Lage bei Inside Wirtschaft kritischer: "Das sind recht
optimistische Prognosen des Sachverständigenrats. Für die Prognosen
gibt es eigentlich die Wirtschaftsforschungsinstitute, die da viel
mehr Expertise haben und die natürlich auch andere Zahlen
produzieren." Staaten und Notenbanken stellen jetzt Milliarden als
Hilfsmaßnahmen zur Verfügung. Führen die enormen Staatsschulden am
Ende zu einer Hyperinflation? "Wir sollten uns keine Sorge um
Inflation machen. Die ungleich größere Sorge heißt Deflation.
Fallende Preise, eine anhaltende Depression", so der DIW-Präsident.
Mit Blick auf die Reaktion der EU-Staaten und auch zukünftige
Exporte sagt Fratzscher bei Chefredakteur Manuel Koch: "Die Antwort
auf die Krise ist in fast allen Fällen national. Das ist in der Tat
eine Tragödie. Dass wir in solch schwierigen Zeiten wieder in
unsere alten Denkmuster national, in Deutschland sogar regional
oder lokal verfallen. Das ist absolut schädlich. Unsere Wirtschaft
lebt von offenen Grenzen. Deshalb muss es auch in unserem Interesse
sein, Italien oder Spanien zu helfen."

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