Filmmusik, Stumm- und Tonfilme | mit Martin Reinhart und Jan Knopf

Filmmusik, Stumm- und Tonfilme | mit Martin Reinhart und Jan Knopf

bauhaus.film.digitally.expanded | ExpertInnengespräch
1 Stunde 15 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

bauhaus.film.digitally.expanded | ExpertInnengespräch


[10.05.2020]

moderiert von Teresa Retzer.


Martin Reinhart, Filmemacher und Medienplaner, und Jan Knopf,
Literaturwissenschaftler, gehen zurück in die Anfänge der
technischen Reproduzierbarkeit. Eine Zeit, die den heutigen
Problemen näher scheint als erwartet und Fragen aufwirft, die
noch heute im Zentrum der Diskussionen stehen. Inwieweit
bereichern die technischen Medien den Alltag der Menschen? Können
wir ihnen und ihren Informationen trauen?


Der Wortfilm rollt, die Dinge beginnen zu sprechen, das ABC tönt
eindringlich in auf- und abschießenden Klangsäulen, die
Symphonien strahlen im Spektrum der Farben, die erstaunten
BetrachterInnen versinken im Pupillenrausch und von den
Leinwänden lärmt die neue Optik. Raum und Zeit heben sich auf,
die Umwelt gerät in Bewegung, die Rhythmen von Motoren und
Maschinen regieren den Alltag, das Organische verwandelt sich in
Dynamik. Die Künste befreien sich von der Nachahmung des
Gegenständlichen und öffnen die Augen weit hinein in neue
ungeahnte Welten. Das Visuelle erweitert sich ins Virtuelle.


Bauen als neue Synthese des traditionellen Handwerks und der
neuen Techniken, die sich in den Medien Radio, Film und
elektronischer Musik realisieren, löst die traditionellen Künste
sowie ihre begrenzten Genres auf und fordert neue offene
Gestaltungen heraus. Das künstlerische Schaffen vereinigt »alle
werk-künstlerischen Disziplinen zu einer neuen Baukunst«, wie
Walter Gropius das Programm des Bauhauses formulierte, und zwar
auf der Basis einer am Stand der fortgeschrittenen Technik
orientierten Vision einer selbstbestimmten Gesellschaft, die
keine nationalen Grenzen mehr kennt: »Internationalität der
Künste! Globale!«


Ende der zwanziger Jahre gab es bereits den Begriff des
»Apparaterlebnisses«. Hat er das letzte Wort - oder setzen wir
alles wieder in neue Bewegung? Welche persönlichen Möglichkeiten
eröffnen sie im Sinn des aktiven Mitgestaltens? Was haben wir
alles so verinnerlicht, dass wir die Vorgaben nicht mehr
erkennen. Leben wir in den Apparaten und ersetzen wir mit ihnen
unsere Erlebniswelt?

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