Warum du dich nicht zum Examen anmeldest
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vor 2 Jahren
Warum du dich nicht zum Examen anmeldest – endlich
jura.
Blog-Post: https://bit.ly/3fEXZtZ
Vollständiges Transkript:
Es hat einen Grund, dass du dich nicht bereit fühlst und immer
wieder davor zurückschreckst, dich zum Examen anzumelden: Du
machst einen Denkfehler. Du kannst nicht einfach warten, bis du
dir das examensrelevante Wissen anhand von Lehrbüchern oder
Skripten erarbeitet hast. Es gibt überhaupt kein
»examensrelevantes Wissen«, das du abstecken könntest; der
Prüfungsstoff ist unbegrenzt. Und du kannst noch so viel Wissen
haben; wenn du nicht in der Lage bist, es in einer Klausur den
dir präsentierten Sachverhaltsangaben zuzuordnen, ist alles
umsonst gewesen. Abstraktes Wissen bringt dir nichts.
Ich habe mich ganz ohne Lehrbücher und Skripte aufs Examen
vorbereitet und vereinzelt Literatur und Rechtsprechung zur
Vertiefung herangezogen. Dieser Weg war nicht nur für mich,
sondern auch für etliche meiner Studierenden von Erfolg
gezeichnet. Wenn du bereit bist, den nachfolgenden Alternativweg
einzuschlagen, stehen die Chancen gut, dass du tatsächlich ein
realistisches Bild davon bekommst, was dich im Examen eigentlich
erwartet, ohne zu jedem Fach ein Lehrbuch oder Skript gewälzt
haben zu müssen. Du wirst Tausende Karteikarten,
Zusammenfassungen und Mindmap-Elemente einsparen und vor allem
nicht den halben Tag damit zubringen, den Scheiß von gestern zu
wiederholen.
Examensvorbereitung ohne Lehrbücher und Skripte – so geht’s:
Besorge dir 60 Original-Examensklausuren: 30 aus dem
Zivilrecht, 20 aus dem Öffentlichen Recht und 10 aus dem
Strafrecht. Diese findest du im Klausurfundus deiner Uni, in
Ausbildungszeitschriften wie der JuS und Fallbüchern wie »Die
Examensklausur«.
Analysiere Bearbeitungsvermerk und Fallfrage(n) jeder Klausur,
stelle sicher, dass du den Sachverhalt vollständig erfasst,
entwickle zumindest ein grobes Prüfprogramm (in Betracht kommende
Anspruchsgrundlagen; möglicherweise verletzte
subjektiv-öffentliche Rechte; Straftatbestände, die verwirklicht
worden sein könnten) und erstelle eine Übersicht der
Klausurschwerpunkte.
Nutze die entsprechenden Falllösungen als Quelle deiner eigenen
Notizen. Achte darauf, in eigenen Worten zu formulieren, damit du
das, was du dir rausschreibst, auch garantiert verstehst. Mit den
so erstellten Notizen kannst du dich dann zu Beginn deines
Lerntags, oder wenn du gerade mal keinen Fall löst, aktiv
abfragen. Faustregel: eine Notiz mit nur einem Gedanken pro Seite
Falllösung.
Greife erst dann zu vertiefender Literatur und Rechtsprechung,
wenn du wissen willst, warum sich eine bestimmte Rechtsfrage
überhaupt stellt. Oft finden sich auf der letzten Seite
professioneller Lösungsvorschläge Vertiefungshinweise, die genau
die bedeutenden Rechtsfragen der jeweiligen Klausur zum
Gegenstand haben. Pro Klausur solltest du dafür maximal einen
Nachmittag, also ein paar Stunden deiner Zeit aufwenden.
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