Postoperative Ergebnisse nach Aorten- und Mitralklappenersatz mittels Sorin Bicarbon Prothese

Postoperative Ergebnisse nach Aorten- und Mitralklappenersatz mittels Sorin Bicarbon Prothese

Beschreibung

vor 20 Jahren
In der Abteilung für Herzchirurgie des städtischen Krankenhauses
München Bogenhausen wurde von Januar 1993 bis Oktober 2000 bei 1092
Patienten entweder die Aorten- und oder die Mitralklappe mit einer
Zweiflügelprothese vom Typ Sorin Bicarbon ersetzt. 325 Patienten,
die zusätzlich einen aortocoronaren Bypass, bei gleichbestehender
KHK, erhielten, wurden von der Auswertung ausgeschlossen. Bei 767
Patienten wurde ein einfacher oder kombinierter prothetischer
Klappenersatz durchgeführt. Nach Implantation mechanischer
Herzklappenprothesen ist eine dauerhafte Antikoagulation
unumgänglich. Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluierung der
Inzidenz klinischer Komplikationen, insbesondere der Blutungs- und
Thromboembolierate nach Implantation, dieser mechanischen
Herzklappenprothese im mittelfristigen Verlauf. Bei 553 Patienten
wurden Daten hinsichtlich Mortalität, Morbidität und Lebensqualität
bzw. NYHA-Klassifikation retrospektiv im Mittel 49 Monate
postoperativ erfasst. Zusätzlich wurden die Patienten schriftlich
bzw. telephonisch bezüglich ihres postoperativen Verlaufs und
jedweder aufgetretener Komplikationen befragt. 131 Patienten
mussten von der Auswertung ausgeschlossen werden, da sie weder
direkt noch indirekt erreichbar waren. Das untersuchte
Patientenkollektiv bestand aus 354 (64%) männlichen und 199 (36%)
weiblichen Patienten. Insgesamt wurde in 387 Fällen ein
Aortenklappenersatz (AKE) oder bei 118 Patienten ein
Mitralklappenersazt (MKE) bzw. in 48 Fällen ein Doppelklappenersatz
(DKE=AKE+MKE) durchgeführt. Präoperativ befanden sich 9 Patienten
(1,6%) im NYHA- Stadium I, 61 Patienten (11%) im Stadium II, 439
Patienten (79,4%) im Stadium III und 44 Patienten (7,95%) im
Stadium IV. Die kumulative follow up Zeit betrug 2250
Patientenjahre (für AKE: 1574 Pj, für MKE: 458 Pj und für DKE: 218
Pj). Hinsichtlich der Ätiologie des Klappenfehlers (AI/AS, MI/MS)
zeigten sich folgende Unterschiede in der Langzeitüberlebensraten:
In beiden Gruppen wiesen Patienten, die aufgrund einer Insuffizienz
operiert wurden eine höhere 8,5- Jahresüberlebensrate (AI: 88,2%,
MI: 94%) im Vergleich zu Patienten mit führender Stenosekomponente
(AS: 79,5%, MS: 92%). Postoperativ befanden sich über 79% der
Patienten im NYHA- Stadium I oder II. Keiner der untersuchten
Patienten zeigte eine strukturelle Prothesendysfunktion. Die Sorin
Bicarbon Prothese zeigte in der vorliegenden Studie bezüglich
Überlebens- und postoperativer Komplikationsrate zufriedenstellende
Ergebnisse, die vergleichbar mit anderen auf dem Markt befindlichen
Zweiflügelprothesen waren. Weitere follow up’s sind erforderlich
für einen Vergleich, der insbesondere die Langzeitergebnisse
validieren kann.

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