In-vivo und in-vitro-Untersuchungen zur Phototoxizität von Natriumdisulfit und Photoprotektion durch Ascorbinsäure und d-alpha-Tocopherol

In-vivo und in-vitro-Untersuchungen zur Phototoxizität von Natriumdisulfit und Photoprotektion durch Ascorbinsäure und d-alpha-Tocopherol

Beschreibung

vor 20 Jahren
Ziel dieser Arbeit war es zu bestimmen ob durch systemische Gabe
von Sulfiten, welche als Nahrungsmitteladditiva weit verbreitet
vorkommen, bzw. Sulfiten in Kombination mit den Antioxidantien
d-alpha-Tocopherol und Ascorbinsäure bzw. alleiniger
Antioxidantien- oder alleiniger Placebogabe, die phototoxische Lyse
der Erythrozyten und die Lichtempfindlichkeit des jeweiligen
Individuums modifiziert werden kann. Je zehn Probanden nahmen über
8 Tage täglich 2x200 mg Natriumdisulfit und Placebokapseln bzw.
2x200 mg Natriumdisulfit, 2x1000 mg Ascorbinsäure und 2x500 IE
d-alpha Tocopherol bzw. 2x1000 mg Ascorbinsäure, 2x500 IE d-alpha
Tocopherol und Placebokapseln oder nur Placebokapseln ein. Vor (Tag
0) und an Tag 8 dieser Einnahme wurde den Probanden Blut für die
Bestimmung der Antioxidantienkonzentrationen und einen
Photohämolysetest entnommen. Der Photohämolysetest, bei dem
Fenofibrat als photoxische Substanz verwendet wurde, basiert auf
der photoxisch induzierten Lyse von Erythrozyten durch die
Bestrahlung. Diese erfolgte bei dieser Untersuchung mit UVA- und
UVB-reicher Strahlung. Weiter wurde die minimale Erythemdosis (MED)
für UVB-reiche Strahlung sowie die UVB-induzierte Steigerung des
Blutflusses laserdopplerflowmetrisch an Tag 0 und Tag 8 bestimmt.
Nach alleiniger Einnahme von Sulfit zeigte sich im Vergleich zu den
Ausgangswerten an Tag 8 die Antioxidantienkonzentration im Serum
weitgehend unverändert. Es zeigte sich keine signifikante Änderung
der Photohämolyse im UVA-Bereich. Die UVB-induzierte Photohämolyse
verringerte sich, im Sinne einer photoprotektiven Wirkung über
einen weiten Dosis-Bereich. Die MED zeigte keine deutliche
Veränderung. Die Bestrahlungs-induzierte Steigerung des
Hautblutflusses war in einigen bestrahlten Arealen nach
Sulfiteinnahme signifikant abgefallen. Nach gleichzeitiger Gabe von
Antioxidantien und Sulfit stiegen die Serumkonzentrationen von
Ascorbinsäure und d-alpha-Tocopherol signifikant an. Im Vergleich
zu den Ausgangswerten kam es zur Verminderung der Photohämolyse im
UVA-Bereich. Im UVB-Bereich zeigte sich nur eine geringe
Verminderung der Photohämolyse. Die MED blieb weitgehend
unverändert. Die UV-induzierte Steigerung des Hautblutflusses
verminderte sich signifikant. Die ausschließliche Einnahme von
Antioxidantien führte zu einem signifikanten Anstieg der
Ascorbinsäure- und d-alpha-Tocopherolkonzentrationen im Serum. Im
Fenofibrat-abhängigen Photohämolysetest zeigte sich ein protektiver
Effekt sowohl gegenüber UVA- als auch gegenüber UVB Bestrahlung mit
einem signifikanten Abfall des Medians der Photohämolyse. Die MED
stieg nur gering an. Die UV-induzierte Steigerung des
Hautblutflusses war signifikant reduziert. Bei alleiniger
Placeboeinnahme zeigte sich keine signifikante Änderung der o.g.
Parameter. Eine phototoxische Wirkung von Sulfiten nach
systemischer Gabe konnte in unseren Unteruchungen nicht sicher
verifiziert werden. Einer lediglich unterschwelligen Phototoxizität
im UVB-Bereich müßte durch weitere Untersuchungen nachgegangen
werden, ebenso einer möglicherweise photoprotektiven Wirkung, die
sich beim Photohämolysetest im UVA-Bereich und in einer
Verminderung des Medians der UV-induzierten Steigerung des
Hautblutflusses nach Sulfiteinnahme zeigte.

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