Radiochirurgie mit dem Gamma Knife-System zur Sekundärtherapie der persistierenden Akromegalie

Radiochirurgie mit dem Gamma Knife-System zur Sekundärtherapie der persistierenden Akromegalie

Beschreibung

vor 20 Jahren
Charakteristisch für das Krankheitsbild der Akromegalie sind eine
pathologisch erhöhte Sekretion des Wachstumshormons (STH) im
Erwachsenenalter und dadurch bedingte metabolische und
morphologische Auswirkungen. In 99% der Fälle wird das
Wachstumshormon von einem Hypophysenadenom produziert. Die
Manifestation einer Akromegalie und die Breite des klinischen
Erscheinungsbildes entstehen durch die Kompression umliegender
Strukturen durch das Hypophysenadenom und durch die biologische
Wirkung der erhöhten STH- und IGF-I-Konzentrationen. Als Therapie
der ersten Wahl gilt die mikrochirurgische transsphenoidale
Entfernung des Hypophysenadenoms. Zur Sekundärbehandlung der
Akromegalie stehen die medikamentöse Therapie, die konventionelle
Radiotherapie und die Radiochirurgie (Gamma Knife) zur Verfügung.
Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, über die Ergebnisse der
Gamma Knife-Therapie zu berichten. Wir berichten über 39 Patienten
mit Akromegalie, die mit dem Gamma Knife im Gamma Knife Zentrum in
München therapiert wurden. Der Median der Beobachtungszeit lag bei
1,4 Jahren (Range 0,5 – 4,3 Jahre). Der Median xULN (multiple of
upper limit of normal) der IGF-I-Konzentration vor der
Radiotherapie lag bei 1,9 (Range: 0,5 – 8,9 xULN). Nach der Gamma
Knife–Therapie (GKTH) lag der Median der IGF-I–Konzentration bei
1,29 xULN (Range: 0,2 – 3,3 xULN; p< 0,001). Von 39 Patienten
hatten 21 Patienten eine normale IGF-I-Konzentration. Vor der GKTH
lag der Median des Adenomvolumens bei 1,5 cm3 (Range: 0,1 – 13,1
cm3). Am Ende der Beobachtungszeit lag der Median des Tumorvolumens
bei 0,3 cm3 (Range: kein Resttumorgewebe – 8,3 cm3; p < 0,001).
In der Studie wurde außerdem gezeigt, dass die Erfahrung des
Radiochirurgen für den Therapieerfolg der Gamma Knife-Behandlung
von großer Bedeutung ist. Zusammenfassend lässt sich feststellen,
dass die Gamma Knife–Therapie effektiv die IGF-I-Konzentration
senken kann. Am Ende der Beobachtungszeit hatten 54% der Patienten
einen alters- und geschlechtsspezifischen IGF-I-Wert.

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