Das Thoracic-Outlet-Syndrom
Beschreibung
vor 19 Jahren
Der Begriff Thoracic-Outlet-Syndrom (T.O.S.) faßt alle
Kompressionssyndrome des neurovaskulären Bündels im Bereich der
oberen Thoraxapertur zusammen. Den unterschiedlichen
Kompressionsmechanismen entsprechend ist das klinische Bild des
T.O.S. vielfältig bunt, schwer erkennbar und kaum objektivierbar.
Wichtig sind die Früherkennung von vaskulären Kompressionen und
therapieresistenten, neurogenen Beschwerden, die eine absolute
Indikation für eine operative Therapie darstellen. Ziel dieser
Untersuchung war die differenzierte Erfassung der spezifischen
Symptome, die ausführliche Darstellung der Indikation zur
operativen Therapie sowie der daraus resultierenden Ergebnisse vor
allem unter Berücksichtigung der vaskulären Komplikationen. Anhand
eines standardisierten Untersuchungsbogens wurden neben
demographischen Daten die OP-Techniken, die anatomischen,
klinischen und radiologischen Befunde, sowie Komplikationen und der
postoperative Verlauf erfaßt. Eingang in den Fragebogen fand dabei
jeweils auch die subjektive Einschätzung der Patienten zu ihren
Beschwerden sowie zum Behandlungsergebnis. In die vorliegende
Arbeit gingen 56 Patienten (36 Frauen und 20 Männer) mit 64
Operationen ein, die im Zeitraum zwischen 1983 und 1999 in der
Gefäßchirurgie der Chirurgischen Klinik und Poliklinik, Klinikum
Innenstadt LMU-München wegen eines T.O.S. behandelt wurden. Eine
vaskuläre Komplikation aufgrund eines T.O.S. wurde in 22 Fällen
diagnostiziert, dabei hatten 9 Patienten arterielle Embolisationen
und 13 Patienten eine Thrombose der V. axillaris und subclavia
erlitten. Bei 24 Patienten wurden Halsrippen nachgewiesen, davon
bei 7 Patienten beidseits und bei 14 rechtsseitig. In 43 Fällen
wurde nur die 1. Rippe und in 13 Fällen die 1. Rippe und eine
Halsrippe entfernt. In drei Fällen war lediglich die Entfernung
einer Halsrippe und in fünf anderen Fällen nur eine Scalenotomie
durchgeführt worden. Insgesamt wurden 56 mal der transaxilläre und
fünf mal der supraklaviculäre Zugang gewählt. Bei zwei Patienten
erfolgte die transaxilläre Resektion der 1. Rippe und die
supraklaviculäre Resektion der Halsrippe kombiniert und in einem
weiteren Fall wurde supra- und infraklavikulär vorgegangen. Bei 3
Patienten wurden die Aneurysmen der A. subclavia durch
Gefäßprothesen und bei einem weiteren durch eine Stent-Implantation
erfolgreich ausgeschaltet. Bei 94 % der untersuchten Patienten
wurde ein kompletter Rückgang oder eine deutliche Besserung der
Symptomatik durch die Operation erreicht. 6 % der Patienten haben
unveränderte neurologische Beschwerden. Die standardisiert erhobene
subjektive Einschätzung der Patienten über die Veränderung von
Beschwerden durch die Behandlung steht in guter Übereinstimmung mit
den klinischen und apparativen Untersuchungsbefunden. 88 Die
transaxilläre Resektion der 1. Rippe (gegebenenfalls mit der
Halsrippe) bei Patienten mit T.O.S. ist die Behandlung der Wahl. In
besonderen Fällen ist der supraklaviculäre Zugang als alternative
Technik zu erwägen. Vor allem, wenn die vaskuläre Symptomatik im
Vordergrund steht, ist durch die Anwendung einer multimodalen
Therapie bestehend aus Embolektomie, Lyse und anschließender
Dekompressionsoperation und gegebenenfalls eine Gefäßrekonstruktion
eine komplette Heilung zu erreichen.
Kompressionssyndrome des neurovaskulären Bündels im Bereich der
oberen Thoraxapertur zusammen. Den unterschiedlichen
Kompressionsmechanismen entsprechend ist das klinische Bild des
T.O.S. vielfältig bunt, schwer erkennbar und kaum objektivierbar.
Wichtig sind die Früherkennung von vaskulären Kompressionen und
therapieresistenten, neurogenen Beschwerden, die eine absolute
Indikation für eine operative Therapie darstellen. Ziel dieser
Untersuchung war die differenzierte Erfassung der spezifischen
Symptome, die ausführliche Darstellung der Indikation zur
operativen Therapie sowie der daraus resultierenden Ergebnisse vor
allem unter Berücksichtigung der vaskulären Komplikationen. Anhand
eines standardisierten Untersuchungsbogens wurden neben
demographischen Daten die OP-Techniken, die anatomischen,
klinischen und radiologischen Befunde, sowie Komplikationen und der
postoperative Verlauf erfaßt. Eingang in den Fragebogen fand dabei
jeweils auch die subjektive Einschätzung der Patienten zu ihren
Beschwerden sowie zum Behandlungsergebnis. In die vorliegende
Arbeit gingen 56 Patienten (36 Frauen und 20 Männer) mit 64
Operationen ein, die im Zeitraum zwischen 1983 und 1999 in der
Gefäßchirurgie der Chirurgischen Klinik und Poliklinik, Klinikum
Innenstadt LMU-München wegen eines T.O.S. behandelt wurden. Eine
vaskuläre Komplikation aufgrund eines T.O.S. wurde in 22 Fällen
diagnostiziert, dabei hatten 9 Patienten arterielle Embolisationen
und 13 Patienten eine Thrombose der V. axillaris und subclavia
erlitten. Bei 24 Patienten wurden Halsrippen nachgewiesen, davon
bei 7 Patienten beidseits und bei 14 rechtsseitig. In 43 Fällen
wurde nur die 1. Rippe und in 13 Fällen die 1. Rippe und eine
Halsrippe entfernt. In drei Fällen war lediglich die Entfernung
einer Halsrippe und in fünf anderen Fällen nur eine Scalenotomie
durchgeführt worden. Insgesamt wurden 56 mal der transaxilläre und
fünf mal der supraklaviculäre Zugang gewählt. Bei zwei Patienten
erfolgte die transaxilläre Resektion der 1. Rippe und die
supraklaviculäre Resektion der Halsrippe kombiniert und in einem
weiteren Fall wurde supra- und infraklavikulär vorgegangen. Bei 3
Patienten wurden die Aneurysmen der A. subclavia durch
Gefäßprothesen und bei einem weiteren durch eine Stent-Implantation
erfolgreich ausgeschaltet. Bei 94 % der untersuchten Patienten
wurde ein kompletter Rückgang oder eine deutliche Besserung der
Symptomatik durch die Operation erreicht. 6 % der Patienten haben
unveränderte neurologische Beschwerden. Die standardisiert erhobene
subjektive Einschätzung der Patienten über die Veränderung von
Beschwerden durch die Behandlung steht in guter Übereinstimmung mit
den klinischen und apparativen Untersuchungsbefunden. 88 Die
transaxilläre Resektion der 1. Rippe (gegebenenfalls mit der
Halsrippe) bei Patienten mit T.O.S. ist die Behandlung der Wahl. In
besonderen Fällen ist der supraklaviculäre Zugang als alternative
Technik zu erwägen. Vor allem, wenn die vaskuläre Symptomatik im
Vordergrund steht, ist durch die Anwendung einer multimodalen
Therapie bestehend aus Embolektomie, Lyse und anschließender
Dekompressionsoperation und gegebenenfalls eine Gefäßrekonstruktion
eine komplette Heilung zu erreichen.
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