Einflüsse geschlossener und offener Augen auf die spontane Hirnaktivität im Dunkeln

Einflüsse geschlossener und offener Augen auf die spontane Hirnaktivität im Dunkeln

Beschreibung

vor 19 Jahren
Die Wahl der Ruhebedingung hat einen beträchtlichen Einfluss auf
die Interpretation von Hirnaktivierungsstudien. In der Studie, die
die beiden Ruhebedingungen Augen-auf und Augen-zu in Dunkelheit
miteinander vergleicht, erhält man aufgabenunabhängige
Deaktivierungen im visuellen Cortex, die allein durch die Öffnung
der Augen induziert werden. Die Ergebnisse dieser Studie legen
nahe, dass es zwei verschiedene Lidschluss-abhängige mentale
Zustände gibt: einen "interozeptiven" Zustand mit geschlossenen
Augen, der durch Aktivität in Arealen, die der Imagination und
sensorischen Systemen zugeordnet werden, gekennzeichnet ist; und
einen "exterozeptiven" Zustand mit offenen Augen, der durch
Aktivierungen in Aufmerksamkeits- und Okulomotorik-Arealen
charakterisiert ist. Diese Grundaktivität bestimmter Systeme in
einem der beiden Zustände können z. B. bei einer visuellen
Hirnaktivierungsstudie dazu führen, dass Aktivierungen, die durch
einen tatsächlichen visuellen Reiz ausgelöst werden, unentdeckt
bleiben oder geringer ausfallen, wenn man die Ruhebedingung
Augen-zu wählt. Diese Hypothese konnte mit der Folgestudie belegt
werden. Die Aktivierung des okulomotorischen Systems und die
Deaktivierung sensorischer Areale während der Fixationsaufgabe
bleiben mit der Ruhebedingung Augen-auf unentdeckt. Daher hat die
Wahl der Ruhebedingung tatsächlich einen großen Einfluss auf
Entstehung und Interpretation stimulus-induzierter
Hirnaktivierungsmuster.

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