Alternatives Fehlspleißen von Tau Exon 10, Htra2-ß und Clk2 in post mortem Hirngewebe von Alzheimer-Patienten
Beschreibung
vor 19 Jahren
Neuere Studien zeigen, dass Fehlregulationen alternativer
Spleißprozesse erheblichen Einfluss auf die Entstehung von
Krankheiten besitzen können. Exon 10 des Tau-Gens wird alternativ
gespleißt und je nachdem, ob das Exon ein- oder ausgeschlossen
wird, werden Isoformen mit drei (Tau -Exon 10) bzw. vier (Tau +Exon
10) Mikrotubuli-Bindungsmotiven generiert. Bei der Frontotemporalen
Demenz mit Parkinsonismus gekoppelt an Chromosom 17 (FTDP-17)
führen bestimmte Spleißmutationen zur Retention von Exon 10. Wie
die FTDP-17 gehört auch die Alzheimer-Erkrankung zu den sog.
Tauopathien, einer Gruppe von Krankheiten, die durch übermäßige
Ablagerungen des Tau-Proteins im Gehirn charakterisiert sind. Im
Rahmen dieser Arbeit wurde an humanem post mortem Gewebe
untersucht, ob der Alzheimer-Erkrankung ein Fehler im
Regulationsmechanismus des alternativen Spleißens zugrunde liegt.
Mittels RT-PCR und Western Blot wurde das Spleißmuster von Tau Exon
10, dem humanen Transformer2-beta (Htra2-ß) und der CDC-ähnlichen
Kinase2 (Clk2) untersucht. Ebenso wie Tau Exon 10 werden auch
Htra2-ß und Clk2 alternativ gespleißt, wodurch Isoformen mit
unterschiedlichen Funktionen entstehen können. Auf mRNA-Ebene
konnte gezeigt werden, dass es im präfrontalen und temporalen
Kortex der Alzheimer-Gehirne im Vergleich zu Kontrollhirnen zu
einer signifikant stärkeren Expression der Isoform tau +Exon10
kommt. Ein möglicher Mechanismus könnte die Regulation des in
Zellkulturexperimenten beobachteten Einflusses von hTRA2-ß auf das
alternative Spleißen von Tau Exon 10 sein. Die im Temporalkortex
der Alzheimer-Patienten verstärkt exprimierte Isoform htra2-ß1
unterstützt diese Befunde. Ebenfalls aus Zellkulturexperimenten ist
bekannt, dass CLK2 sowohl das alternative Spleißen von Htra2-ß wie
auch wahrscheinlich indirekt das von Tau Exon 10 beeinflusst.
Untersuchungen zur RNA-Expression von clk2 ergaben, dass die
phosphorylierungsaktive Isoform clk2 +Exon 4 in allen untersuchten
Regionen bei Alzheimer-Patienten im Vergleich zu Kontrollen
signifikant vermindert exprimiert wird. Dies deutet auf ein
Zusammenspiel zwischen Clk2, Htra2-ß und dem alternativen Spleißen
von Tau Exon 10 hin, sodass man sowohl von Htra2-ß wie auch Clk2
einen Einfluss auf die Regulation des alternativen Spleißens von
Tau Exon 10 annehmen könnte. Basierend auf Forschungsergebnissen
zum Einfluss von Phosphatase-Inhibitoren auf alternatives Spleißen
in der spinalen Muskelatrophie (SMA), ist es denkbar, mittels
spezifischer Phosphatase-Inhibitoren Einfluss auf die
Fehlregulation des alternativen Spleißens von Tau Exon 10 zu
nehmen. So könnten beispielsweise Phosphatase-Inhibitoren gegen
htra2-ß1 eine verstärkte Phosphorylierung dieses Proteins bewirken
und somit den Ausschluss von Tau Exon 10 verstärken. Dieser
Mechanismus könnte für die Etablierung eines neuen Therapieansatzes
herangezogen werden.
Spleißprozesse erheblichen Einfluss auf die Entstehung von
Krankheiten besitzen können. Exon 10 des Tau-Gens wird alternativ
gespleißt und je nachdem, ob das Exon ein- oder ausgeschlossen
wird, werden Isoformen mit drei (Tau -Exon 10) bzw. vier (Tau +Exon
10) Mikrotubuli-Bindungsmotiven generiert. Bei der Frontotemporalen
Demenz mit Parkinsonismus gekoppelt an Chromosom 17 (FTDP-17)
führen bestimmte Spleißmutationen zur Retention von Exon 10. Wie
die FTDP-17 gehört auch die Alzheimer-Erkrankung zu den sog.
Tauopathien, einer Gruppe von Krankheiten, die durch übermäßige
Ablagerungen des Tau-Proteins im Gehirn charakterisiert sind. Im
Rahmen dieser Arbeit wurde an humanem post mortem Gewebe
untersucht, ob der Alzheimer-Erkrankung ein Fehler im
Regulationsmechanismus des alternativen Spleißens zugrunde liegt.
Mittels RT-PCR und Western Blot wurde das Spleißmuster von Tau Exon
10, dem humanen Transformer2-beta (Htra2-ß) und der CDC-ähnlichen
Kinase2 (Clk2) untersucht. Ebenso wie Tau Exon 10 werden auch
Htra2-ß und Clk2 alternativ gespleißt, wodurch Isoformen mit
unterschiedlichen Funktionen entstehen können. Auf mRNA-Ebene
konnte gezeigt werden, dass es im präfrontalen und temporalen
Kortex der Alzheimer-Gehirne im Vergleich zu Kontrollhirnen zu
einer signifikant stärkeren Expression der Isoform tau +Exon10
kommt. Ein möglicher Mechanismus könnte die Regulation des in
Zellkulturexperimenten beobachteten Einflusses von hTRA2-ß auf das
alternative Spleißen von Tau Exon 10 sein. Die im Temporalkortex
der Alzheimer-Patienten verstärkt exprimierte Isoform htra2-ß1
unterstützt diese Befunde. Ebenfalls aus Zellkulturexperimenten ist
bekannt, dass CLK2 sowohl das alternative Spleißen von Htra2-ß wie
auch wahrscheinlich indirekt das von Tau Exon 10 beeinflusst.
Untersuchungen zur RNA-Expression von clk2 ergaben, dass die
phosphorylierungsaktive Isoform clk2 +Exon 4 in allen untersuchten
Regionen bei Alzheimer-Patienten im Vergleich zu Kontrollen
signifikant vermindert exprimiert wird. Dies deutet auf ein
Zusammenspiel zwischen Clk2, Htra2-ß und dem alternativen Spleißen
von Tau Exon 10 hin, sodass man sowohl von Htra2-ß wie auch Clk2
einen Einfluss auf die Regulation des alternativen Spleißens von
Tau Exon 10 annehmen könnte. Basierend auf Forschungsergebnissen
zum Einfluss von Phosphatase-Inhibitoren auf alternatives Spleißen
in der spinalen Muskelatrophie (SMA), ist es denkbar, mittels
spezifischer Phosphatase-Inhibitoren Einfluss auf die
Fehlregulation des alternativen Spleißens von Tau Exon 10 zu
nehmen. So könnten beispielsweise Phosphatase-Inhibitoren gegen
htra2-ß1 eine verstärkte Phosphorylierung dieses Proteins bewirken
und somit den Ausschluss von Tau Exon 10 verstärken. Dieser
Mechanismus könnte für die Etablierung eines neuen Therapieansatzes
herangezogen werden.
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