Internetnutzung von psychiatrischen Patienten
Beschreibung
vor 19 Jahren
Ziel dieser Untersuchung war es, Daten zum
Internetnutzungsverhalten, zu den Nutzungsstrukturen und zu den
Nutzungsinhalten von psychiatrischen Patienten zu erheben. Von Juli
2000 bis März 2001 standen 688 Patienten in der psychiatrischen
Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München potentiell zur
Verfügung. Nicht teilnehmen konnten Patienten mit einer Diagnose
aus dem organischen Störungsbereich (F00-09) bzw. Patienten auf der
Station für Demenzerkrankungen sowie Patienten, deren Schwere der
Erkrankung eine Befragung nicht zuließ. Insgesamt haben 396 (58
Prozent) Patienten im Alter von 14 bis 69 Jahren an der Umfrage
teilgenommen. Die Antworten zum Nutzungsverhalten ergaben, dass
bereits 169 Patienten (43 Prozent) mit dem Internet Erfahrungen
gemacht haben. Es haben deutlich mehr Männer (60 Prozent) als
Frauen (40 Prozent) das Internet benutzt. Das Internet wurde
durchschnittlich seit 22 Monaten mit einer Intensität von 6,7
Stunden pro Woche gebraucht. Insgesamt nutzten die Patienten
wahrscheinlich geringfügig weniger das Internet als die Bevölkerung
in Deutschland. In den Fragen zu den Nutzerstrukturen sollte
untersucht werden, ob Patienten mit bestimmten psychiatrischen
Erkrankungen das Internet häufiger, länger und intensiver genutzt
haben als andere Patienten. Am weitaus häufigsten (57,9 Prozent)
haben Patienten mit einer Substanzabhängigkeit nach F11-19 das
Internet bereits benutzt. Deutlich am wenigsten (ca. 33,6 Prozent)
haben Patienten mit depressiven Störungen nach F32 und F33 mit dem
Internet Erfahrungen gemacht. Für andere psychiatrische
Erkrankungen konnten keine signifikanten Abweichungen festgestellt
werden. Hinsichtlich der Nutzungsintensität konnten keine
signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen mit den
verschiedenen Diagnosen nachgewiesen werden. Eine Testung der
Gruppen mit einer Diagnose F31 und F32-33 in Bezug auf die
Gesamtnutzungsdauer war knapp nicht signifikant. Hier zeigte sich
der Trend, dass diese Patienten das Internet auch erst seit
kürzerem benutzen als andere. Die Untersuchung der Nutzungsinhalte
ergab, dass das Internet vor allem in seinen informativen
Funktionen (z.B. Aufrufen von Webseiten) und weniger in seinen
kommunikativen Funktionen (E-Mail, Chat) wahrgenommen wird. Dieses
Ergebnis wurde bestätigt von einer geschlossenen Frage, in der die
Patienten am häufigsten die Informationsbeschaffung am bzw. für den
Arbeitsplatz wählten, dann die Nutzung in Form von E-Mail und
darauf folgend das allgemeine Aufrufen von Internetseiten. Im
Besonderen galt es herauszufinden, ob Patienten das Internet
bereits in medizinischer und psychiatrischer Hinsicht benutzt
haben. 41 Prozent der Patienten mit Interneterfahrung hatten
bereits medizinische Seiten besucht. 28 Prozent der Patienten, die
das Internet benutzt haben, hatten auch psychiatrische
Internetseiten besucht. Der Grund dafür war vor allem der Wunsch
nach mehr Information, um sich über Medikamente aufzuklären und um
sich vor einem Arztbesuch zu informieren. Ob die Patienten von den
psychiatrischen Internetseiten im Sinne einer Krankheitsbewältigung
profitiert haben, beantworteten immerhin 23 Prozent mit „ja“ und 32
Prozent mit „vielleicht“. Der größte Teil der Patienten (45
Prozent) hatte jedoch den Eindruck, dass die gefundenen
psychiatrischen Informationen im Internet nicht hilfreich waren. Es
ist anscheinend notwendig, mehr bzw. leichter auffindbare Seiten
mit qualitativ hochwertigen Informationen zur Verfügung zu stellen.
Die Mehrzahl der Patienten (60,5 Prozent) wünschte sich, dass das
bestehende psychiatrische Angebot im Internet erweitert wird.
Besonders interessieren die Patienten Informationen über
psychiatrische Erkrankungen im Internet, an zweiter Stelle
Möglichkeiten der Therapie bestimmter Erkrankungen. Auch
Informationen über Medikamente und deren Nebenwirkungen sind für
die Patienten wichtig sowie Kontaktmöglichkeiten und Adressen zu
therapeutischen Einrichtungen. Überraschenderweise wäre es für die
deutliche Mehrheit der Patienten mit Interneterfahrung (59 Prozent)
leichter, mit einem Psychiater über das Internet in Kontakt zu
treten.
Internetnutzungsverhalten, zu den Nutzungsstrukturen und zu den
Nutzungsinhalten von psychiatrischen Patienten zu erheben. Von Juli
2000 bis März 2001 standen 688 Patienten in der psychiatrischen
Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München potentiell zur
Verfügung. Nicht teilnehmen konnten Patienten mit einer Diagnose
aus dem organischen Störungsbereich (F00-09) bzw. Patienten auf der
Station für Demenzerkrankungen sowie Patienten, deren Schwere der
Erkrankung eine Befragung nicht zuließ. Insgesamt haben 396 (58
Prozent) Patienten im Alter von 14 bis 69 Jahren an der Umfrage
teilgenommen. Die Antworten zum Nutzungsverhalten ergaben, dass
bereits 169 Patienten (43 Prozent) mit dem Internet Erfahrungen
gemacht haben. Es haben deutlich mehr Männer (60 Prozent) als
Frauen (40 Prozent) das Internet benutzt. Das Internet wurde
durchschnittlich seit 22 Monaten mit einer Intensität von 6,7
Stunden pro Woche gebraucht. Insgesamt nutzten die Patienten
wahrscheinlich geringfügig weniger das Internet als die Bevölkerung
in Deutschland. In den Fragen zu den Nutzerstrukturen sollte
untersucht werden, ob Patienten mit bestimmten psychiatrischen
Erkrankungen das Internet häufiger, länger und intensiver genutzt
haben als andere Patienten. Am weitaus häufigsten (57,9 Prozent)
haben Patienten mit einer Substanzabhängigkeit nach F11-19 das
Internet bereits benutzt. Deutlich am wenigsten (ca. 33,6 Prozent)
haben Patienten mit depressiven Störungen nach F32 und F33 mit dem
Internet Erfahrungen gemacht. Für andere psychiatrische
Erkrankungen konnten keine signifikanten Abweichungen festgestellt
werden. Hinsichtlich der Nutzungsintensität konnten keine
signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen mit den
verschiedenen Diagnosen nachgewiesen werden. Eine Testung der
Gruppen mit einer Diagnose F31 und F32-33 in Bezug auf die
Gesamtnutzungsdauer war knapp nicht signifikant. Hier zeigte sich
der Trend, dass diese Patienten das Internet auch erst seit
kürzerem benutzen als andere. Die Untersuchung der Nutzungsinhalte
ergab, dass das Internet vor allem in seinen informativen
Funktionen (z.B. Aufrufen von Webseiten) und weniger in seinen
kommunikativen Funktionen (E-Mail, Chat) wahrgenommen wird. Dieses
Ergebnis wurde bestätigt von einer geschlossenen Frage, in der die
Patienten am häufigsten die Informationsbeschaffung am bzw. für den
Arbeitsplatz wählten, dann die Nutzung in Form von E-Mail und
darauf folgend das allgemeine Aufrufen von Internetseiten. Im
Besonderen galt es herauszufinden, ob Patienten das Internet
bereits in medizinischer und psychiatrischer Hinsicht benutzt
haben. 41 Prozent der Patienten mit Interneterfahrung hatten
bereits medizinische Seiten besucht. 28 Prozent der Patienten, die
das Internet benutzt haben, hatten auch psychiatrische
Internetseiten besucht. Der Grund dafür war vor allem der Wunsch
nach mehr Information, um sich über Medikamente aufzuklären und um
sich vor einem Arztbesuch zu informieren. Ob die Patienten von den
psychiatrischen Internetseiten im Sinne einer Krankheitsbewältigung
profitiert haben, beantworteten immerhin 23 Prozent mit „ja“ und 32
Prozent mit „vielleicht“. Der größte Teil der Patienten (45
Prozent) hatte jedoch den Eindruck, dass die gefundenen
psychiatrischen Informationen im Internet nicht hilfreich waren. Es
ist anscheinend notwendig, mehr bzw. leichter auffindbare Seiten
mit qualitativ hochwertigen Informationen zur Verfügung zu stellen.
Die Mehrzahl der Patienten (60,5 Prozent) wünschte sich, dass das
bestehende psychiatrische Angebot im Internet erweitert wird.
Besonders interessieren die Patienten Informationen über
psychiatrische Erkrankungen im Internet, an zweiter Stelle
Möglichkeiten der Therapie bestimmter Erkrankungen. Auch
Informationen über Medikamente und deren Nebenwirkungen sind für
die Patienten wichtig sowie Kontaktmöglichkeiten und Adressen zu
therapeutischen Einrichtungen. Überraschenderweise wäre es für die
deutliche Mehrheit der Patienten mit Interneterfahrung (59 Prozent)
leichter, mit einem Psychiater über das Internet in Kontakt zu
treten.
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