Die Bedeutung der Aktinomykose in der Gynäkologie und Geburtshilfe

Die Bedeutung der Aktinomykose in der Gynäkologie und Geburtshilfe

Beschreibung

vor 19 Jahren
Das erste Auftreten von Aktinomykose beim Menschen wurde 1878 durch
den Berliner Chirurgen James Israel berichtet. 1881 wurde der erste
Fall einer Genitalaktinomykose bekannt. Die Aktinomykose ist eine
chronisch-eitrige Infektionskrankheit mit charakteristischem
Auftreten von multiplen Abszessen und Fistelungen. Sie weist eine
außergewöhnlich starke Rezidivhäufigkeit auf. Die Aktinomykose
gliedert sich in fünf verschiedene Formen: 1. Zervikofaziale
Aktinomykose 2. Thorakopulmonale Aktinomykose 3.
Abdominalaktinomykose 4. Urogenitalaktinomykose 5.
Aktinomykosebefall anderer Organe wie des ZNS durch hämatogene
Streuung In dieser Arbeit wird zunächst ganz allgemein über die
eigentlichen Erreger der Aktinomykose informiert, sowie über die
notwendigen Begleitkeime. Ätiologie und Pathogenese werden
diskutiert, hierbei wird besonders der endogene Infektionsmodus
hervorgehoben. Es schließen sich die Ergebnisse epidemiologischer
Untersuchungen an, die auf Erkrankungshäufigkeit,
Geschlechtsverteilung, Erkrankungsalter und Prädilektionsstellen
Auskunft geben. Nach einer genaueren Beschreibung des klinischen
Bildes der Aktinomykose werden die Diagnosemöglichkeiten erläutert.
Auch Differentialdiagnosen sowie Therapiemöglichkeiten und
Prophylaxemethoden werden im allgemeinen Teil kurz erwähnt, wobei
hier der Antibiotika und der operativen Therapie in der heutigen
Zeit besondere Bedeutung zukommt. Diese Arbeit beschäftigt sich
speziell mit dem gynäkologischen Manifestationsort der
Aktinomykose. Zunächst werden hier der geschichtliche Verlauf und
die Epidemiologie der Genitalaktinomykose beschrieben. Im folgenden
Teil „Ätiologie und Pathogenese“ wird unterschieden zwischen den
Genitalaktinomykosen mit und ohne kontrazeptive(n) Maßnahmen. Eine
erhöhte Morbidität fällt hier besonders bei IUP-Trägerinnen auf,
weshalb auch die unterschiedlichen IUP-Typen näher beschrieben
werden und deren pathogene Wirkung gesondert erläutert wird.
Anschließend wird die Klinik der Genitalaktinomykose genauestens
beschrieben, die sich in drei Abschnitte einteilt, (1.
Anfangsstadium 2. Tumorstadium 3. Fistelstadium), sowie auch die
pathologische Anatomie. Die Diagnostik der Genitalaktinomykose kann
mit klinisch chemischen Untersuchungen erfolgen, aber auch durch
mikrobiologische oder bildgebende Verfahren. Die verschiedenen
Differentialdiagnosen werden diskutiert, die wohl am häufigsten
gestellte ist die Neoplasie. Auf den speziellen Fall der
Genitalaktinomykose während der Schwangerschaft wird in einem
gesondertem Kapitel kurz eingegangen. Hierüber ist in der
Weltliteratur allerdings sehr wenig veröffentlicht worden. Die
heutige Therapie der Genitalaktinomykose stellt die operative
Sanierung in Verbindung mit der antibiotischen Behandlung dar. Um
einer Genitalaktinomykose vorzubeugen sollten vor allem bei der
Risikogruppe der IUP-Trägerinnen prophylaktische Maßnahmen
ergriffen werden.

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