Reduktion der Strahlenexposition bei CT-Fluoroskopie-gesteuerten Interventionen: Möglichkeiten und Grenzen einer segmentalen Röhrenabschaltung
Beschreibung
vor 19 Jahren
Die Computertomographie wird seit Jahren zur Durchführung von
diagnostischen und therapeutischen Interventionen als Planungs- und
Zielgerät eingesetzt. Durch die Entwicklung der CT-Fluoroskopie
wurde die direkte Echtzeitsteuerung von komplexen Interventionen
ermöglicht, die teilweise hochinvasive Verfahren wie z.B. operative
Eingriffe ersetzen konnten. Mit dieser Arbeit wollen wir in erster
Linie den Arzt betrachten, der während der Intervention der
Röntgenstrahlung ausgesetzt ist. Nachdem die CT für die
CT-Fluoroskopie lediglich Schichtbilder in einer vorgegebenen Ebene
berechnet, ist im Allgemeinen die Manipulation mit
Interventionsmaterial im oder Nahe des Strahlenganges notwendig.
Hierdurch stellt die Nähe der Hände zum Strahlengang und deren
Strahlenexposition (Körperteildosis) das größte Problem dar. Die
Entwicklung von Führungsgeräten wurde in den letzten Jahren zwar
vorangetrieben, die meisten interventionell tätigen Radiologen
bevorzugen jedoch aufgrund der besseren Manipulationsmöglichkeiten
weiterhin die manuelle Führung. Obwohl das oberste Ziel weiterhin
die gänzliche Vermeidung von Strahlenexpositionen sein muss,
ermöglicht die von uns experimentell untersuchte segmentale
Röhrenabschaltung eine deutliche Reduktion der Strahlenexposition
im Bereich des Strahlenganges. Durch Abschaltung der
Röntgenstrahlung im oberen Kreissegment der Rotation, wird im hohen
Maße die Exposition durch Primärstrahlung, d.h. durch Strahlung die
noch nicht durch den Patienten geschwächt wurde, reduziert. In
Abhängigkeit von der genauen Position beträgt diese Reduktion bis
zu 74%. Als problematisch ist die fehlende Variabilität des
abgeschalteten Strahlensegmentes anzusehen. Durch mittlerweile
fortgesetzte technische Entwicklungen ist nun eine variable
Einstellung und somit die Anpassung an die genauen
Punktionsbedingungen möglich. Somit können die oben angegebenen
hohen Einsparpotentiale auch real verwirklicht werden. Neben der
Exposition im Strahlengang selbst, kann durch die segmentale
Röhrenabschaltung auch die Streustrahlung um 30-60% reduziert
werden. Neben der Reduktion der Strahlenexposition des
interventionellen Radiologen wurde auch das Einsparpotential an
Patientendosis mit Hilfe der durchgeführten Phantommessungen
evaluiert. Diese beträgt ca. 47% im Vergleich zu Messungen ohne
segmentale Röhrenabschaltung. Zusammenfassend ist zu sagen, dass
neben allgemeinen Maßnahmen zum Strahlenschutz, auch durch die
Entwicklung der von uns untersuchten Röhrenstrommodulation der
Firma Siemens Medical Solutions ein weiterer wichtiger Schritt zur
Reduktion der Strahlenexposition für Patient und Arzt getan wurde.
Als alleinige Methode ist diese Technik jedoch keineswegs
ausreichend, als dass der Arzt sorgenfrei CT-Fluoroskopie
gesteuerte Interventionen durchführen könnte und sich hierbei mit
seinen Händen in der CT-Gantry im Strahlenfeld aufhält. Unsere
Messungen belegen, dass selbst außerhalb des direkten Strahlenfelds
die Streustrahlung aus dem Patienten noch als so hoch anzusehen
ist, dass dem Arzt auch in diesem Bereich von einem ungeschützten
Verbleib der Hände während der Intervention mit eingeschalteter CT
Fluoroskopie abzuraten ist. Hierbei ist weiterhin die Kombination
mit anderen Hilfsmitteln wie z.B. Führungshilfen sowie schwach
bleihaltigen sterilen Handschuhen sowie mit altbewährten Methoden
zur Dosisreduktion wie Abschirmung, Abschalten und Abstand
notwendig, um unnötige Expositionen durch Röntgenstrahlung zu
vermeiden.
diagnostischen und therapeutischen Interventionen als Planungs- und
Zielgerät eingesetzt. Durch die Entwicklung der CT-Fluoroskopie
wurde die direkte Echtzeitsteuerung von komplexen Interventionen
ermöglicht, die teilweise hochinvasive Verfahren wie z.B. operative
Eingriffe ersetzen konnten. Mit dieser Arbeit wollen wir in erster
Linie den Arzt betrachten, der während der Intervention der
Röntgenstrahlung ausgesetzt ist. Nachdem die CT für die
CT-Fluoroskopie lediglich Schichtbilder in einer vorgegebenen Ebene
berechnet, ist im Allgemeinen die Manipulation mit
Interventionsmaterial im oder Nahe des Strahlenganges notwendig.
Hierdurch stellt die Nähe der Hände zum Strahlengang und deren
Strahlenexposition (Körperteildosis) das größte Problem dar. Die
Entwicklung von Führungsgeräten wurde in den letzten Jahren zwar
vorangetrieben, die meisten interventionell tätigen Radiologen
bevorzugen jedoch aufgrund der besseren Manipulationsmöglichkeiten
weiterhin die manuelle Führung. Obwohl das oberste Ziel weiterhin
die gänzliche Vermeidung von Strahlenexpositionen sein muss,
ermöglicht die von uns experimentell untersuchte segmentale
Röhrenabschaltung eine deutliche Reduktion der Strahlenexposition
im Bereich des Strahlenganges. Durch Abschaltung der
Röntgenstrahlung im oberen Kreissegment der Rotation, wird im hohen
Maße die Exposition durch Primärstrahlung, d.h. durch Strahlung die
noch nicht durch den Patienten geschwächt wurde, reduziert. In
Abhängigkeit von der genauen Position beträgt diese Reduktion bis
zu 74%. Als problematisch ist die fehlende Variabilität des
abgeschalteten Strahlensegmentes anzusehen. Durch mittlerweile
fortgesetzte technische Entwicklungen ist nun eine variable
Einstellung und somit die Anpassung an die genauen
Punktionsbedingungen möglich. Somit können die oben angegebenen
hohen Einsparpotentiale auch real verwirklicht werden. Neben der
Exposition im Strahlengang selbst, kann durch die segmentale
Röhrenabschaltung auch die Streustrahlung um 30-60% reduziert
werden. Neben der Reduktion der Strahlenexposition des
interventionellen Radiologen wurde auch das Einsparpotential an
Patientendosis mit Hilfe der durchgeführten Phantommessungen
evaluiert. Diese beträgt ca. 47% im Vergleich zu Messungen ohne
segmentale Röhrenabschaltung. Zusammenfassend ist zu sagen, dass
neben allgemeinen Maßnahmen zum Strahlenschutz, auch durch die
Entwicklung der von uns untersuchten Röhrenstrommodulation der
Firma Siemens Medical Solutions ein weiterer wichtiger Schritt zur
Reduktion der Strahlenexposition für Patient und Arzt getan wurde.
Als alleinige Methode ist diese Technik jedoch keineswegs
ausreichend, als dass der Arzt sorgenfrei CT-Fluoroskopie
gesteuerte Interventionen durchführen könnte und sich hierbei mit
seinen Händen in der CT-Gantry im Strahlenfeld aufhält. Unsere
Messungen belegen, dass selbst außerhalb des direkten Strahlenfelds
die Streustrahlung aus dem Patienten noch als so hoch anzusehen
ist, dass dem Arzt auch in diesem Bereich von einem ungeschützten
Verbleib der Hände während der Intervention mit eingeschalteter CT
Fluoroskopie abzuraten ist. Hierbei ist weiterhin die Kombination
mit anderen Hilfsmitteln wie z.B. Führungshilfen sowie schwach
bleihaltigen sterilen Handschuhen sowie mit altbewährten Methoden
zur Dosisreduktion wie Abschirmung, Abschalten und Abstand
notwendig, um unnötige Expositionen durch Röntgenstrahlung zu
vermeiden.
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