Wissenschaftsradio: Helmut Lackner vom Technischen Museum über sein riesiges Fotoprojekt

Wissenschaftsradio: Helmut Lackner vom Technischen Museum über sein riesiges Fotoprojekt

36 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren

600.000 Fotos – diese unglaubliche Menge haben Helmut Lackner,
Mitarbeiter am Technischen Museum Wien, und sein Team
durchforstet, um eine Online-Foto-Schau aus den besten Bildern zu
erstellen. Zum Start der neuen Formel-1-Saison erzählt Helmut
Lackner im „Wissenschaftsradio“ über die Herausforderungen dieses
Projekts und wie sich die Motorsport-Szene in Österreich
entwickelt hat. Er verrät auch, wie er die aktuelle
Wikipedia-Diskussion sieht.


Dröhnende Motoren und Stars wie Lewis Hamilton, Nico Rosberg und
Sebastian Vettel, die in ihren Formel-1-Wagen wieder auf den
weltweiten Strecken Vollgas geben: Wenn am 20. März die neue
Formel-1-Saison startet, werden wieder zahlreiche ZuseherInnen im
Fernsehen die Rennen verfolgen. Um den Rennen mehr Spannung zu
verleihen, wird heuer ein neues Reglement eingeführt: In drei
Phasen soll nach jeweils 90 Sekunden der am schlechtesten
klassierte Fahrer ausscheiden. Diese neue Regelung ist
umstritten: Niki Lauda, Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender,
befindet, sie sei „für die Würscht'“. – Der Motorsport-Szene in
Österreich haben sich Helmut Lackner, Mitarbeiter am Technischen
Museum Wien, und sein Team im Rahmen eines aufwändigen Projektes
gewidmet. Mehr als eine halbe Million Fotos zweier Fotografen –
Dokumente des österreichischen Motorsport-Geschehens – wurden für
eine Online-Foto-Schau innerhalb von zweieinhalb Jahren
durchgesehen. 160.000 sind dafür ausgewählt worden.


Der Motorsport sei ein männliches Phänomen, so Lackner. Frauen
müsse man „mit der Lupe suchen“. Letztlich sei man, was die Schau
betreffe, auf eine Zahl von 15 Rennfahrerinnen gekommen. Etwa 350
Personen wurden mit Kurz-Biographien in die Foto-Schau
aufgenommen, zudem recherchierten Lackner und sein Team Details
zu wichtigen Motorsport-Veranstaltungen. Ihm persönlich gefallen
die frühen Fotos von Rennsport-Legenden wie dem dreifachen
Formel-1-Weltmeister Niki Lauda (s. oben) und Jochen Rindt am
besten. Mit Hilfe eines Spezialgeräts aus Japan wurden die
Analog-Fotos digital erfasst. Die Arbeiten erwiesen sich als sehr
rechercheintensiv – auch auf Internetquellen wurde zurückgerufen.
Was die aktuelle Diskussion um Wissensplattformen wie Wikipedia
anbelangt, sieht Lackner vieles auch kritisch. Es habe Vorteile,
dass vieles an Literatur rasch im Netz verfügbar sei, dennoch
seien haptische Quellen (Bücher etc.) weiterhin unverzichtbar.


Einen großen Wandel gab es in Szene im Gefolge der Ölkrise 1973
und der Diskussion über schwere Unfälle im Motorsport, so
Lackner. Viele Rennen seien daraufhin eingestellt worden. Als
Alternative hätten dann Oldtimer-Rennen stattgefunden.
ExpertInnen meinen, dass früher das Fahrvermögen des/der
Einzelnen mehr gezählt habe, um Titel zu gewinnen, als heute, wo
die Technik viel entscheidender ist. Es bleibt abzuwarten,
welcher Formel-1-Star heuer den Weltmeister-Titel holen wird. –
Wie es Helmut Lackner gelungen ist, die Fotorechte für das
Internet zu bekommen, verrät er im „Wissenschaftsradio“. Und: Es
gibt eine spannende Reportage aus dem ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum
Wachau-Ring (Melk) zu hören. Fahrer Julian Hiebler erzählt über
seinen Traum, 2017 an der österreichischen Drift-Challenge
teilzunehmen, und gibt einen Tipp ab, wer der nächste
Formel-1-Weltmeister wird.

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