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Beschreibung
vor 4 Jahren
Ich komm' gerade zurück von einem Vortrag über Social Media, den
ich vor einer Gruppe von Akademikern halten durfte. Das hat Spaß
gemacht!
Am Schluss - also im Rahmen der Diskussionsrunde danach kam
folgende Wortmeldung zustande: "Herr Kiechle, das kann's doch
nicht sein, dass man auf Instagram oder auf Facebook dummes Zeug
posten muss, damit einen die Zielgruppe versteht."
Stimmt. Das kann's nicht sein. Gemeint war nämlich, sich dem
Sprachniveau oder besser gesagt - der geringen Lese-Energie
anzupassen, die die Zielgruppe auf Social Media im Moment der
Benutzung von Instagram und Facebook hat. Und zwar in dem Moment,
wenn unsere unaufgeforderte Werbung auf sie trifft. Und was
bedeutet das jetzt konkret?
Schauen wir's uns an. Signal ans Kundenherz - Episode Nummer 36.
Folgendes wisst ihr schon lange:
Floskeln und Phrasen gehören in die Tonne.
Punkt.
Im Marketing.
Beim Texten eben.
Doch gebt fein acht, ich hab euch etwas mitgebracht. Damit man zu
obigem nicht einfach ja und amen sagen muss. Sondern auch weiß,
warum.⠀⠀
.
70er Jahre. Sigfried Vögele hat damals so ziemlich alle großen
Brief-Mailings der größten Versandhäuser auseinandergenommen. Die
Erkenntnis zusammengefasst: "je gewählter die Ausdrucksweise –
desto niedriger sind Reaktionsquote und Umsatz." Und das damals!
Die Höhlenmenschen aus den 70ern lebten ja quasi in einer
sterilen Welt, was Werbekontakte betrifft. Wenig Ablenkung. Wenn
da Werbung ins Haus flatterte, war das ein Segen! "Yippey, ein
Werbebrief! Schau nur, Tante Ursel. Eine Firma hat uns
geschrieben!" Gott, bin ich heute sarkastisch. Seht es mir nach,
es ist Freitag und ich hatte diese Woche garantiert schon 49.723
Werbekontakte. ⠀
.⠀
Jedenfalls.⠀⠀
Hier ein Auszug aus dem Buch "Dialogmethode":⠀⠀
.
Zielgruppe „Privat-Haushalt“⠀⠀
„Hier erreichen wir die höchste Reaktionsquote, wenn wir für das
Verständnis der etwa 12-jährigen Kinder dieser Zielgruppe
schreiben. Wer das Text-Niveau testen will, der liest seinen
Entwurf einem 12-jährigen Zuhörer vor. Wenn der wesentliche
Inhalt für die Kinder begreifbar ist, dann versteht ihn auch die
gesamte Zielgruppe.“
.⠀⠀
Zielgruppe „bestimmte Berufsgruppen“⠀⠀
„Sie erreichen die höchsten Werte bei Vergleichs-Tests, wenn Sie
für das Verständnis der Lehrlinge im 1. oder 2. Lehrjahr texten.
Was dieser berufliche Nachwuchs bereits versteht, das versteht
deren Chef auch bei verminderter Konzentrations-Bereitschaft,
also auch beim Lesen der unaufgefordert erhaltenen
Werbung.“
.⠀⠀
Zielgruppe „promovierte Akademiker“⠀⠀
„Hier erreichen wir beste Reaktionsquoten, wenn wir im
Verständnis der etwa 18-jährigen Gymnasiasten (noch vor dem
Abitur) schreiben.“⠀⠀
⠀
Also macht euch keine Sorgen, dass euer Werbetext zu wenig
Fremdwörter beinhaltet.
Hochachtungsvoll erlaube ich mir nun, Sie, werte Instagramfreunde
in ein geruhsames Wochenende, begleitet von allerlei Frohsinn,
leichter Unterhaltung gepaart mit gesundem Tiefgang zu
entlassen.⠀⠀
Oder: Servus
Euer Michael
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