27. Heldenfotos! Produkte richtig in Szene setzen
Was hat die Queen mit ner Flasche gemeinsam? PLOPP! Herzlich
willkommen zu Episode 27. SHOWNOTES Alle erwähnten Bildbeispiele
und die Instagram Story hier: Transkript: Stell dir mal vor,
die Queen steht plötzlich vor dir. Mit Krönchen,...
8 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Was hat die Queen mit ner Flasche gemeinsam?
PLOPP! Herzlich willkommen zu Episode 27.
SHOWNOTES
Alle erwähnten Bildbeispiele und die Instagram Story hier:
www.signal-kundenherz.de/27
Transkript:
Stell dir mal vor, die Queen steht plötzlich vor dir.
Mit Krönchen, Kleidchen, alles drum und dran.
Und jetzt drückt sie dir, lässig wie sie ist, ihr Smartphone in
die Hand. Schön, in so ner Diamanthülle. Und sie sagt: "Hey du.
Mach mal nen Schnappschuss vor mir." Für ihr Instagram Profil,
versteht sich.
OK klar. Aber jetzt nur nicht vergessen, den Knicks zu machen.
Aus zwei Gründen.
Vor der Queen macht man nunmal nen Knicks Die Perspektive ist
wichtig!
Wenn du selbst groß bist - komm' ja nicht auf die Idee und schieß
das Foto von oben herab - auf die kleine Queen hinunter,
sozusagen. No way!
Die Kameralinse mindestens runter auf Augenhöhe. Und wenn du
schon dabei bist, auf die Knie zu gehen, dann mach das Foto doch
gleich aus dem Knicks heraus.
Und diese Knicks-Perspekte merken wir uns jetzt mal. Weil genau
aus so nem Winkel werden unheimlich viele Fotos auch in der
Werbung gemacht. Für Kinoplakate, DVD-Cover, ganz oft für
Bierwerbung und sonstige Produktfotos. Und das ist nicht nur was
für professionelle Fotografen, sondern eben auch für unseren
Instagram Account.
Und damit PLOPP herzlich willkommen zur Podcast Episode Nummer
27, Signal ans Kundenherz, ich bin der Michael Kiechle. Lasst uns
mal über Bier, Aquaman und Robin Hood sprechen.
***
Gestern war Vatertag. Und weil ich nicht so'n Trinker bin, hab
ich jetzt noch einiges an alkoholischen Getränken rumstehen. Geht
bei uns Zuhause einfach nicht weg, das Zeug. Und eben so ein
Fläschchen hat mich auf das Thema für heute gebracht. Die
Perspektive in der Werbefotografie. Hatten wir schonmal in der
Episode 1. Da ging's allerdings darum, warum es manchmal ein
Fehler ist, aus der Knicks-Perspektive zu schießen. Heute geht's
darum, in welchen Fällen das ne gute Idee ist.
Ich hab in meinem Leben schon so einige Flaschen vor der Linse
gehabt. Getränkeflaschen. ;)
Und wenn man sich bekannte Motive aus der Werbung -
beispielsweise von Becks, Krombacher oder Bitburger anschaut,
dann sieht man recht schnell, dass die meisten Fotos hier
perspektivisch von relativ weit unten geschossen werden. Das hat
ein paar Vorteile. Manchmal umgeht man damit merkwürdige
Reflektionen im Glas. Wenn man die Produkte auf einer spiegelnden
Platte drapiert hat, bekommt man eine sehr schöne Spiegelung der
Produkte nach unten. Und je weiter man mit der Kamera nach unten
kommt, desto intensiver wird die Spiegelung. Und abgesehen von so
technischen Sachen... wirkt das Produkt - in dem Fall eine
Bierflasche um so heroischer. Also wie die Queen.
Und mir hat in der Produktfotografie immer eins geholfen: Sachen
so zu behandeln, als wären sie Menschen.
Und man muss da gar nicht an die Queen denken. Wonderwoman oder
Superman geht da auch. Habt ihr euch schonmal ein Kinoplakat
genau angeschaut? Helden sind immer leicht von unten
fotografiert. Die Leute sollen ja gefälligst zu ihnen aufschauen.
Dann gucken die auf den Plakaten immer so bedeutungsvoll ins
weite Nichts. In die Ferne. Und wenn sie einen Sidekick - also
nen Kumpel mit an der Seite haben, dann steht er oder sie oftmals
so'n bisschen weiter hinter dem Helden, Schulter an Schulter. Und
der Sidekick schaut ganz ähnlich drein. Bedeutungsvoll,
konzentiert in die Ferne.
Und das verhält sich analog zu Bierflaschen. Zu Produkten im
allgemeinen. Ich kann das nur empfehlen. Wenn ihr ein Produkt
habt, besonders eines, dass ein Problem löst. Also ich meine
jetzt nicht Alkohl. Da reden wir höchstens über vorübergehende
Betäubung. Nee - also wenn ihr wirklich nen Problemlöser
verkauft, wie zum Beispiel - Abflussreiniger. Banales Produkt.
Aber egal. Dann könnt ihr das Produkt als Held darstellen. N'
Held der dafür sorgt, dass das Badewasser wieder sauber abfließt.
Leicht von unten fotografieren, mit der Kamera schön nach unten.
Und zack - habt ihr n Heldenfoto. Schaut mal die Bilder auf
Amazon an, von Anti-Falten-Cremes, Drano Powergel, solche Sachen.
Oder noch einfacher. Ich bau euch lustige PDF's draus. Ihr seht
schon, bei mir reicht es wenn ich nur von Bier spreche und den
Korken öffne. Da komm' ich auf ganz verrückte Ideen.
www.signal-kundenherz.de/27 - da lade ich euch die Fotobeispiele
hoch. Und wenn wir schon dabei sind auch gleich noch meine
Instagram Story von dieser Woche. Is'n kurzer Videoclip. Dauert
10 Sekunden.
Da war ich im Supermarkt und bin an dem Blueray- und DVD-Regal
vorbeigeschlendert. Und kein Witz. Da standen zufällig zwei DVDs
nebeneinander, die von der Bildkomposition genau gleich waren.
Der neue Robin Hood - stand genau neben der Aquaman DVD. Bis auf
die Schauspieler ist das ein und das selbe Cover. Standen genau
so nebeneinander. Jeweils der Held und sein Sidekick. Leicht von
unten fotografiert, schön hin drapiert, energischer Blick vom
Betrachter aus nach links ins weite Nichts... so machen die das
heute. Und daran sieht man auch. Es gibt Perspektiven - es gibt
Posen -die sind erprobt. Da tun die Grafiker heute gar nicht mehr
großartig rum. Photoshop auf. Schema F geklickt. Paff! Und fertig
ist das Heldencover.
Also - schaut euch das an. Die Bildbeispiele und das Instagram
Video von mir aus'm Supermarkt in Kaufbeuren.
www.signal-kundenherz.de/27
Und übrigens auch - wenn ihr ein Online-Produkt verkauft. Einen
Online-Kurs zum Beispiel. Oftmals visualisiert man so einen
digitalen Kurs ja mit sogenannten Mock-Ups. Also
Produktvisualsierungen. Sind dann meistens Packungen im Style von
Kellogg's Cornflakes. Und selbst bei diesen Dingern kann man
darauf achten, dass diese Produkt-Mockups perspektivisch so
gerendert sind, dass sie aussehen, als wären sie leicht von unten
fotografiert worden. Achtet mal darauf. Es hat schon Gründe,
warum man Produkte visuell auf bestimmte Art und Weise in Szene
setzt. Und gearde Online-Kurse sind ja Problemlöser. Also Helden.
Denkt drüber nach.
Fazit: Selbst die größte Flasche wirkt aus der richtigen
Perspektive wie ein Held. Mach nen Knicks, schieß das Bild leicht
von unten und dein Abflussreiniger wird zum Star.
Das wünsch ich dir. Bis zur nächsten Episode.
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