Von den frühen Christen lernen Teil 2/4 - In welchem Umfeld haben die ersten Christen gelebt?

Von den frühen Christen lernen Teil 2/4 - In welchem Umfeld haben die ersten Christen gelebt?

41 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Prof. Dr. Dr. Roland Werner: Von den frühen Christen lernen (Teil
2)


Die meisten kennen Namen wie Martin Luther oder Dietrich
Bonhoeffer. Manche auch noch Augustinus und Franz von Assisi.
Doch die ersten Jahrhunderte der Kirchengeschichte sind für viele
wie eine unbekannte Landschaft, Terra Inkognita. Dabei sind
gerade die ersten 2, 3 Jahrhunderte nach der Zeit von Jesus
Christus und seinen unmittelbaren Nachfolgern, den Aposteln, für
die Geschichte der christlichen Kirche von entscheidender
Bedeutung.


Die bis in unsere Zeit überlieferten Schriften der so genannten
„Apostolischen Väter“ aus der 2. und 3. Generation der jungen
Kirche zeigen, was die Christen damals bewegte. Sie sprechen über
das, was wahrer Glaube ist und wie Jesusnachfolger leben sollen,
also über Glaube und Ethik. Sie beschreiben die inneren und
äußeren Kampflinien: Entstehende Irrlehren und Verflachung
innerhalb der Gemeinden, Verleumdung, Ausgrenzung und Verfolgung
von außen.


Roland Werner gibt in seinen Vorträgen Einblick in diese frühe
Zeit, als die Kirche noch nicht getrennt war in orthodox,
katholisch, protestantisch usw. Dabei wird klar, dass manche
Themen noch heute aktuell sind, so die Frage nach der
Geschichtlichkeit und Autorität der biblischen Texte (ist das
historisch gemeint oder eher symbolisch?), nach der Zentralität
von Jesus Christus (ist er der wahre Retter, von Gott der
Menschheit gesandt, oder ein Seelenbegleiter unter anderen?), und
vieles mehr. Dass die christliche Gemeinde diese Geisteskämpfe
und Stürme überhaupt überlebt hat und in dieser Zeit stetig
gewachsen ist, kann man u.a. ihrer Entschlossenheit zuschreiben,
unverrückbar bei dem „Glauben, der den Heiligen ein für alle Mal
übergeben ist“ zu bleiben und durch praktische Hilfe und
Wortzeugnis das Licht des Evangeliums, der guten Nachricht von
Jesus, im römischen Reich und darüber hinaus leuchten zu lassen.
Selbst wenn es den Tod bedeuten sollte. Denn sie waren überzeugt,
wie Tertullian (2. Jahrhundert): „Das Blut der Märtyrer ist der
Same der Kirche“.


Prof. Dr. Dr. Roland Werner unterrichtet an der Ev. Hochschule
Tabor und arbeitet im Zinzendorf-Institut (Marburg) mit.

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