Die unbekannten Evangelien – Warum stehen sie nicht in der Bibel? - Dr. Guido Baltes
47 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Die unbekannten Evangelien – Warum stehen sie nicht in der Bibel? -
Dr. Guido Baltes Neben den uns allen bekannten Evangelien nach
Matthäus, Markus, Lukas und Johannes gibt es eine Reihe von anderen
so genannten Evangelien: Das Thomasevangelium, das
Jakobusevangelium, das Evangelium der Kindheit Jesu, das der Maria
Magdalena, das Evangelium des Bartholomäus, das des Philippus und
so weiter. Warum sind sie nicht in unserer Bibel enthalten? Sind
diese „verborgenen“ - griechisch: „apokryphen“ Evangelien
vielleicht bewusst versteckt oder gar auf frühen Bibelausgaben
entfernt worden, um die Wahrheit von Jesus unter der Decke zu
halten? Dr. Guido Baltes (Marburg) geht als Neutestamentler und
Kenner der frühen Christenheit diesen Fragen nach. Dabei kommt er
zu wichtigen und für manche vielleicht überraschenden Ergebnissen:
Sie sind gar nicht so verborgen, sondern für jedermann einsehbar
und auch in deutscher Übersetzung lesbar. Anstatt uns neue,
verlässlichere Informationen über Jesus zu geben, stellen sie sich
als viel spätere Texte heraus, die ohne historische Verankerung vor
allem von der Geistesströmung der Gnosis beeinflusste Spekulationen
enthalten. Nicht umsonst lehnten die damaligen Christen diese erst
mehrere Generationen nach Jesus neu erscheinenden sogenannten
Evangelien als neue Erfindungen ihrer Zeit ab. Gerade durch ihre
häufige phantasievolle Ausschmückung – wie z.B. die der
Auferstehung im Petrusevangelium – unterstreichen sie die nüchterne
Sachlichkeit und historische Verlässlichkeit der vier „kanonischen“
Evangelien. Der Jesus, der in diesen romanhaften Spätschriften
erscheint, ist ganz anders als der, der uns im Neuen Testament
begegnet. So bieten diese apokryphen Evangelien kein neues, bisher
verborgen gehaltenes Wissen über Jesus, sondern spiegeln
stattdessen den (gnostischen) Zeitgeist des 2. und 3. Jahrhunderts
wieder, der die Jesusgeschichte in ihrem Sinn umdeuten wollten. Und
damit sind wir auf einmal mitten in den Diskussionen über Jesus,
die in unserer Zeit geführt werden: Ist das historische Bild von
Jesus, das die christliche Kirche über 2.000 Jahre geglaubt und
verkündet hat, authentisch - oder müssen wir Jesus, seine Worte und
Weisungen heute ganz anders verstehen und interpretieren?
Dr. Guido Baltes Neben den uns allen bekannten Evangelien nach
Matthäus, Markus, Lukas und Johannes gibt es eine Reihe von anderen
so genannten Evangelien: Das Thomasevangelium, das
Jakobusevangelium, das Evangelium der Kindheit Jesu, das der Maria
Magdalena, das Evangelium des Bartholomäus, das des Philippus und
so weiter. Warum sind sie nicht in unserer Bibel enthalten? Sind
diese „verborgenen“ - griechisch: „apokryphen“ Evangelien
vielleicht bewusst versteckt oder gar auf frühen Bibelausgaben
entfernt worden, um die Wahrheit von Jesus unter der Decke zu
halten? Dr. Guido Baltes (Marburg) geht als Neutestamentler und
Kenner der frühen Christenheit diesen Fragen nach. Dabei kommt er
zu wichtigen und für manche vielleicht überraschenden Ergebnissen:
Sie sind gar nicht so verborgen, sondern für jedermann einsehbar
und auch in deutscher Übersetzung lesbar. Anstatt uns neue,
verlässlichere Informationen über Jesus zu geben, stellen sie sich
als viel spätere Texte heraus, die ohne historische Verankerung vor
allem von der Geistesströmung der Gnosis beeinflusste Spekulationen
enthalten. Nicht umsonst lehnten die damaligen Christen diese erst
mehrere Generationen nach Jesus neu erscheinenden sogenannten
Evangelien als neue Erfindungen ihrer Zeit ab. Gerade durch ihre
häufige phantasievolle Ausschmückung – wie z.B. die der
Auferstehung im Petrusevangelium – unterstreichen sie die nüchterne
Sachlichkeit und historische Verlässlichkeit der vier „kanonischen“
Evangelien. Der Jesus, der in diesen romanhaften Spätschriften
erscheint, ist ganz anders als der, der uns im Neuen Testament
begegnet. So bieten diese apokryphen Evangelien kein neues, bisher
verborgen gehaltenes Wissen über Jesus, sondern spiegeln
stattdessen den (gnostischen) Zeitgeist des 2. und 3. Jahrhunderts
wieder, der die Jesusgeschichte in ihrem Sinn umdeuten wollten. Und
damit sind wir auf einmal mitten in den Diskussionen über Jesus,
die in unserer Zeit geführt werden: Ist das historische Bild von
Jesus, das die christliche Kirche über 2.000 Jahre geglaubt und
verkündet hat, authentisch - oder müssen wir Jesus, seine Worte und
Weisungen heute ganz anders verstehen und interpretieren?
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