074 - Abdichten und kleben am Wohnwagen / Wohnmobil
Hi zusammen, aus gegebenem Anlass war ich ja gezwungen mich
etwas näher mit dem Thema Abdichten und Kleben bzw. mir Dicht-
und und Klebstoffe mal etwas näher anzuschauen. Die beiden
bekanntesten Lager sind hier natürlich einerseits die...
32 Minuten
Beschreibung
vor 6 Jahren
Hi zusammen,
aus gegebenem Anlass war ich ja gezwungen mich etwas näher mit
dem Thema Abdichten und Kleben bzw. mir Dicht- und und
Klebstoffe mal etwas näher anzuschauen. Die beiden bekanntesten
Lager sind hier natürlich einerseits die Produkte von Sika und
auf der anderen Seite die von Dekalin. Wobei man sagen muss das
Sika da noch etwas bekannter ist als Dekalin. Denn von Dekalin
kennt man erstrangig eher das "Dekalin Deaseal". Dekaseal ist ein
reiner Dichtstoff mit eigentlich keiner Klebewirkung. Das ist
wohl der grösste Unterschied zu den Produkten von Sika. Sika hat
tendenziell her Klebstoffe sowie Dicht- und Klebstoffe. Letzteres
also salopp gesagt eher ein Hybridstoff der abdichtet und klebt.
Das gibts auch von Dekalin. Was viele nicht wissen. Andererseits
ist mir zum Bsp. kein Sika Alternativprodukt zu Dekaseal bekannt.
Es gibt sicherlich noch eines von einem weniger bekannten
Hersteller, aber von dem bekanntesten Mitbewerber Sika ist mir
persönlich zumindest keines bekannt.
Ok so viel zu den beiden grössten Lagern an sich. Was galt es zu
erledigen und für was habe ich mich entschieden und warum.
Und dann gibt es da noch das Butyl Dichtband diversester
Herstellen. Warum ich das als Super Tipp dankend mitgenommen
habe....mehr dazu im Beitrag.
Wohnwagen nach wie vor undicht
Also, unser Wohnwagen war ja nach wie vor undicht. Betonung auf
WAR, denn mittlerweile ist er bis jetzt mal dicht.
Und zwar kam das Wasser im Bug durch die Schrauben welche als
Konterschrauben von innen nach außen geführt waren, um den
Plastikfender zu halten, durch. Im Heck kam das Wasser letztlich
durch die Befestigungsschraube des Plastik-Heckfenders oben auf
dem Dach. Hier wurde die Schraube von oben durch den Kunststoff,
durch die Aluhaut in die Konstruktion geführt. Naja das
Schraubenloch war eher ein Langschlitz, was bei genauerem
überlegen auch logisch ist. Des weiteren gab es auch hier
Schrauben welche von innen nach außen geführt wurden als -ich
nenn sie einfach so- Konterschrauben.
Somit galt es bei beiden Fendern alle Schraubendruchführungen neu
abzudichten. Gleichzeitig wollte ich mein Vertrauen nicht nur in
die Hände der bloßen Verschraubung und Abdichtung legen. Somit
sollten die Fender auch verklebt werden. Naja zumindest etwas,
denn wenn man doch mal an die Kederleiste ran müsste und man die
Fender vollflächig verklebt, dann bekommt man die nicht mehr
weg.
Mein Weg der Produktfindung zum abdichten/ verkleben
Ich habe mich vorab ausgiebig belesen und nachgefragt wo, was
wann wie ich da nun welches Mittel einsetzen solle.
Der erste Gedanke ist da immer Sikaflex als Klebe- und
Dichtstoff. Denn das kennt man, liest man immer wieder und über
all. Aber der Name sagt es bereits. Sikaflex klebt und dichtet.
Hier ist die Klebekraft aber allem Anschein nach bereits so hoch
das man mit Sikaflex verklebte Teile nur noch mit hohem
mechanischem Aufwand wieder voneinander gelöst bekommt. Das
wollte ich aber nicht. Ich will ja bei einer eventuellen
Demontage nichts zerstören.
Hier kommt Dekalin Dekaseal xxxx ins Spiel. Bzw. die 4x stehen
für die vierstellige Nummer hinter dem Namen welche wiederum für
den Farbton steht. Ansonsten ändert sich da nichts dran. Es gibt
einfach diverse Farbtöne davon.
Dekaseal wird überall da eingesetzt wo rein nur abgedichtet
werden soll und eine möglichst hohe Flexibilität bestehen bleiben
soll. Ihr alle kennt das komische klebrige Zeug was so unschön
neben den Kederleisten raus quilt. Mal mehr mal weniger. Das ist
mit höchster Wahrscheinlichkeit Dekaseal. Es ist höchst flexibel
und vor allem über Jahre hinweg dauerleastisch. Nachteil: Es ist
zwar klebrig und "bäppig", aber es klebt null.
Also mit Dekaseal etwas klassisch zu verkleben ist schlicht nicht
möglich. Deswegen wird Dekaseal überall dort eingesetzt wo zwar
etwas abgedichtet werden soll, dieses aber mittels Schrauben fest
miteinander verschraubt ist. Und hier ist mir kein Produkt
bekannt von Sika bekannt welches diese Anforderungen an
Flexibilität und dauerelastitiztät erfüllt.
Sikaflex ist hingegen eher zum kleben und dichten. Also dort wo
Schrauben eher zweitrangig eingesetzt werden. Wenn
überhaupt. Denn es gibt auch Kraftklebestoffe von Sika, welche
komplett ohne Verschraubung auskommen. Diese werden zum Bsp. beim
anbringen der Halterungen für die Solarpanele.´verwendet. Diese
wieder weg zu bekommen ist oft nur mit einer sogenannten Seilsäge
möglich.
Das heisst aber nicht das es keine Klebstoffe von Dekalin gibt.
Insgesamt habe ich mich deutlich mehr mit den Dekalinprodukten
befasst als mit den Sika Produkten.
Hier gibt es unter anderem Dekalin Dekasyl MS-1, MS-2, MS-5 und
MS-7.
Bei Dekalin MS-1 handelt es sich um einen einen
haftstarken Dichtstoff. Was hier nun der genaue Unterschied zum
klassischen Dekaseal ist müsste man wohl erst über das technische
Datenblatt herausfinden.
Bei Dekalin MS-2 handelt es sich ebenfalls um einen Klebe-
und Dichtstoff, ähnlich Sikaflex 221.
Bei Dekalin MS-5 handelt es sich um einen Kraftkleber,
ähnlich Sikaflex 252.
Dekalin MS-7 ist lediglich die transparente Form des MS-2,
soweit ich das beurteilen kann. in der Beschreibung steht
zumindest einmal transparenter Dichtstoff.
Aber wo ist nun der Unterschied zwischen Dekalin und Sika? Der
Hauptunterschied liegt in der Chemie. Denn bei den Sika Produkten
zum kleben, muss die Oberfläche je nach Einsatzzweck noch
vorbehandelt werden. Um maximale Klebekraft zu erreichen muss man
bei Sika noch einen sogenannten Primer einsetzen. Durch dieses
entfaltet der Kleber aus der Tube seine volle Kraft. Hier handelt
es sich um einen Kompenentenkleber welcher mit dem Primer zu
einem Elastomer reagiert. Bei Dekalinprodukten ist das nicht
notwendig. Denn es handelt sich hierbei um sogenannte
MS-Polymerverbindungen.
OK, fassen wir diesen irrwitzigen Exkurs nochmals zusammen und
ein paar Tipps gibts auch noch:
Dekalin Dekaseal:
Dekaseael ist rein zum abdichten gedacht und hat keinerlei
haltende, klebende, kraftschlüssige Funktion
Dekaseal wird als dauerelastischer Dichtstoff eingesetzt wo
die primäre Halterung mittels Verschraubung erfolgt.
Ein adäquates Pendant von Sika ist mir nicht bekannt.
Dekaseal lässt sich nicht schön glattstreichen mit
Spüliwasser wie bei Silikonfugen
Durch die Dauerelastizität quillt Dekaseal gerne mal raus und
zieht sich wieder zusammen
Überschüssiges Dekaseal nicht bis zum letzten "Fitzel"
entfernen. Das mehr an Material ist aufgrund des ausdehnens und
zusammenziehens notwendig.
die Oberfläche sieht mit der Zeit unansehnlich aus da durch
die Haftbarkeit gerne Dreck und sonstiges dran kleben bleibt
Dekalin Dekasyl MS-2
Dauerelastischer Klebe- und Dichtstoff
kein "Primer" notwendig um maximale Klebekraft zu netwickeln
lässt sich mit Spülewasser schön glattstreichen wie bei einer
gewöhnlichen Silikonfuge
Butyl Dichtband:
Hier kann ich gar nicht so viel zu den Eigenschaften sagen.
Dieses wurde mir von der Werkstatt empfohlen. Ich solle es auf
jedes Loch wo eine Schraube kommt aufkleben und nur schon durch
das Butylband würde sich das ganze abdichten. zumal durch das
festziehen sich das Butylband auch noch verpresst.
Butylband ist irgendwie wie Doppelseitiges Klebeband NUR
wesentlich weicher und klebriger. Dreht man dort eine Schraub
durch zieht sich das Butylband um das Gewinde der
Schraube.
ich hatte ca. 2mm dickes Butylband von der Werkstatt mitbekommen.
Es gibt natürlich auch dünneres. Nur war ich da ganz froh um das
dicke Band. Denn gefühlt muss man ja schon etwas Material haben
zum verpressen und verdrehen. :-)
Dekalin Dekasyl Ms-5 und
MS-7
Diese beiden kamen nicht in Frage da es sich hierbei um
Kraftkleber (MS-5) und die transparente Form des
Dcihtstoffes (MS-7) handelt. Soweit ich gelesen habe verhält es
sich bei den Dekalin Klebeprodukten wie bei den Sikafelx
Klebeprodukten: Was damit zusammengeklebt wurden, bekommt man
nicht mehr auseinander. Und das wollte ich ja nicht.
Wenn es soweit ist und ich mir definitiv Solarpanelen auf das
Dach montiere werde ich mich sicher ausgiebig mit den
Kraftklebeestoffen befassen. Diesmal ging es vornehmlich um das
abdichten. .... und ein bisschen kleben :-)
LG Dominic
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