Protest gegen Rechts, eine Bewegung der Vielen

Protest gegen Rechts, eine Bewegung der Vielen

Im Podcast berichtet eine Schülerin, wie sie die Großdemonstration gegen Rechtsextremismus in Dresden mit geplant hat. Ein Protestforscher analysiert die Folgen der bundesweiten Demo-Welle.
39 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast über Thema, die Sachsen bewegen

Beschreibung

vor 9 Monaten
Die Mehrheit schweigt nicht mehr. Diesen Eindruck erwecken die
überall in Deutschland gegenwärtig stattfindenden Demonstrationen
gegen Rechtsextremismus. Auch in Sachsen treibt es Menschen auf die
Straße, die es sonst für gewöhnlich wohl eher nicht machen. So wie
in den vergangenen Tagen in Bautzen, Borna, Hoyerswerda, Döbeln und
an vielen weiteren Orten. Der Podcast "Thema in Sachsen" nimmt die
Protestwelle, die sich gerade in Gang setzt, einmal genauer unter
die Lupe. Besonders einprägsam waren die Bilder der womöglich
größten Demonstrationen zu diesem Thema, die es in Sachsen jemals
gab. Am 21. Januar versammelten sich im gesamten Freistaat
schätzungsweise deutlich mehr als 100.000 Menschen. Die größten
Demos gab es in Leipzig und Dresden. Im Podcast berichtet die
17-jährige Ella, die Mitglied der Klima-Bewegung Fridays for Future
ist und bei der Planung der Großdemonstration in Dresden mitgewirkt
hat, über das Zustandekommen dieses außergewöhnlichen Ereignisses.
"Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet, dass 40.000 Menschen
kommen würden. Das war wirklich ein tolles Gefühl", beschreibt die
Schülerin rückblickend. Ella erzählt, wieso sie und ihre meist
ähnlich jungen Mitstreiter die Aktion überhaupt organisiert haben.
"Die Berichte von Correctiv waren ein Weckruf für die breite
Gesellschaft und dem wollten wir uns anschließen." Das
Recherche-Kollektiv hatte enthüllt, dass sich Rechtsextreme mit
AfD-Vertretern bei einem Geheimtreffen über einen "Masterplan" zur
massenhaften Ausweisung von Menschen aus Deutschland beraten haben
sollen. Alexander Leistner, Soziologe und Protestforscher an der
Universität Leipzig sowie Mitglied im Projektverbund Erbe89, sieht
in diesem Weckruf-Effekt die Stärke der Protestwelle. Er ist
ebenfalls zu Gast im Podcast und sagt: "Das Teilnehmerfeld ist
wirklich eine überraschende Mischung, es bietet eine große
Vielfalt. Weswegen ich schon sagen würde, es ist eine Bewegung der
Vielen, die wir im Moment beobachten." Doch wie werden sich die
Proteste auswirken? Schaden die Demonstrationen vielleicht sogar
der AfD, die sich im Osten laut Umfragen im Höhenflug befindet?
Auch diese Fragen werden in dieser Folge analysiert. Klar ist, das
kann man dem Hören vorweg nehmen, was die Schülerin Ella
schließlich sagt: "Das starke Zeichen hat Mut und Hoffnung gemacht.
Aber man muss dann eben auch wählen gehen und sich weiter
beteiligen."

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