Lehrer am Limit
Akuter Lehrermangel, 50-Stunden-Wochen nicht selten. Eine junge
Lehrerin aus Dresden erzählt, wieso sie ihren Traumberuf aufgibt
und einen Brandbrief verfasst hat.
46 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 1 Jahr
Die angespannte Personalsituation an Schulen in Sachsen führt zu
Frust bei Lehrerinnen und Lehrern. Auch in diesem noch sehr jungen
Schuljahr zeigt sich: Die Personallücke ist riesengroß. Wie groß
genau und welche Folgen das im Einzelnen hat, darum geht es in der
neuen Ausgabe des Podcasts "Thema in Sachsen". Darin berichtet die
Lehrerin Anne-Marie Leiblich von ihren Erlebnissen im Alltag an
einem Gymnasium in Dresden. Die 29-Jährige arbeitet in Vollzeit,
hatte jedoch den Wunsch ihre Stundenzahl zu reduzieren. Weil das
Landesamt für Schule und Bildung (Lasub) den Antrag abgelehnt hat,
schickt sie einen Brandbrief an die Schulbehörde und das
Kultusministerium und zieht eine drastische Konsequenz: Zum
Halbjahr quittiert sie ihren Dienst. Eigentlich, so die Lehrerin,
wolle sie gar nicht aufhören. "Ich bin sehr gerne Lehrerin, aber
die Arbeitsbedingungen führen dazu, dass ich meinen Traumberuf
nicht so ausführen kann, dass ich meinem Anspruch daran gerecht
werde." Leiblich arbeite im Schnitt bis zu 45 Stunden pro Woche.
"In Spitzenzeiten sind es auch mal 50." In Teilzeit, so schätzt sie
es ein, sei die Arbeitsbelastung wahrscheinlich äquivalent einer
Vollzeitstelle. Für die Genehmigung von Teilzeitanträgen gibt es
klare Regeln. Das Kultusministerium, das auf eine Anfrage von
Sächsische.de für den Podcast schriftlich antwortete, schreibt:
"Wir halten uns hier an Recht und Gesetz." Teilzeitanträge werden
seit dem vergangenen Schuljahr nur noch aus den gesetzlichen
Gründen genehmigt, etwa wenn Kinder zu betreuen oder Angehörige zu
pflegen sind. Auch mit einem ärztlichen Attest sei die Gewährung
von Teilzeit möglich. "Das liegt bei mir alles nicht vor. Und ein
Burnout habe ich zum Glück noch nicht", meint Leiblich. Die
Lehrerin kritisiert, dass die Behörden wie in ihrem Fall pauschal
Anträge ablehnen würden. "Ich hatte nie das Gefühl, man begegnet
mir auf Augenhöhe [...] oder ist gewillt eine gemeinsame Lösung zu
finden." Wer so mit Arbeitnehmern umgehe, dürfe sich nicht wundern,
wenn sie woanders hin gehen. Außerdem berichtet in dem Podcast die
Sächsische.de-Bildungsreporterin Andrea Schawe von der generellen
Lage an Schulen in Sachsen, wie die Politik mit Veränderungen in
der Lehrerausbildung dem akuten Lehrermangel begegnen will und
welche Wege sich aus der aktuell brenzlichen Situation abzeichnen.
Weitere Schwerpunkte des Gesprächs: - Wieso junge Lehrkräfte an
Schulen delegiert werden - Wie gut oder schlecht sind Lehrkräfte
auf den Alltag in der Schule vorbereitet - Welche Aufgaben hat ein
Lehrer eigentlich - außer Stunden halten - Wie groß ist die
Personalnot bei Sozialarbeitern
Frust bei Lehrerinnen und Lehrern. Auch in diesem noch sehr jungen
Schuljahr zeigt sich: Die Personallücke ist riesengroß. Wie groß
genau und welche Folgen das im Einzelnen hat, darum geht es in der
neuen Ausgabe des Podcasts "Thema in Sachsen". Darin berichtet die
Lehrerin Anne-Marie Leiblich von ihren Erlebnissen im Alltag an
einem Gymnasium in Dresden. Die 29-Jährige arbeitet in Vollzeit,
hatte jedoch den Wunsch ihre Stundenzahl zu reduzieren. Weil das
Landesamt für Schule und Bildung (Lasub) den Antrag abgelehnt hat,
schickt sie einen Brandbrief an die Schulbehörde und das
Kultusministerium und zieht eine drastische Konsequenz: Zum
Halbjahr quittiert sie ihren Dienst. Eigentlich, so die Lehrerin,
wolle sie gar nicht aufhören. "Ich bin sehr gerne Lehrerin, aber
die Arbeitsbedingungen führen dazu, dass ich meinen Traumberuf
nicht so ausführen kann, dass ich meinem Anspruch daran gerecht
werde." Leiblich arbeite im Schnitt bis zu 45 Stunden pro Woche.
"In Spitzenzeiten sind es auch mal 50." In Teilzeit, so schätzt sie
es ein, sei die Arbeitsbelastung wahrscheinlich äquivalent einer
Vollzeitstelle. Für die Genehmigung von Teilzeitanträgen gibt es
klare Regeln. Das Kultusministerium, das auf eine Anfrage von
Sächsische.de für den Podcast schriftlich antwortete, schreibt:
"Wir halten uns hier an Recht und Gesetz." Teilzeitanträge werden
seit dem vergangenen Schuljahr nur noch aus den gesetzlichen
Gründen genehmigt, etwa wenn Kinder zu betreuen oder Angehörige zu
pflegen sind. Auch mit einem ärztlichen Attest sei die Gewährung
von Teilzeit möglich. "Das liegt bei mir alles nicht vor. Und ein
Burnout habe ich zum Glück noch nicht", meint Leiblich. Die
Lehrerin kritisiert, dass die Behörden wie in ihrem Fall pauschal
Anträge ablehnen würden. "Ich hatte nie das Gefühl, man begegnet
mir auf Augenhöhe [...] oder ist gewillt eine gemeinsame Lösung zu
finden." Wer so mit Arbeitnehmern umgehe, dürfe sich nicht wundern,
wenn sie woanders hin gehen. Außerdem berichtet in dem Podcast die
Sächsische.de-Bildungsreporterin Andrea Schawe von der generellen
Lage an Schulen in Sachsen, wie die Politik mit Veränderungen in
der Lehrerausbildung dem akuten Lehrermangel begegnen will und
welche Wege sich aus der aktuell brenzlichen Situation abzeichnen.
Weitere Schwerpunkte des Gesprächs: - Wieso junge Lehrkräfte an
Schulen delegiert werden - Wie gut oder schlecht sind Lehrkräfte
auf den Alltag in der Schule vorbereitet - Welche Aufgaben hat ein
Lehrer eigentlich - außer Stunden halten - Wie groß ist die
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