"Heibo" und der Streit um Kies oder Wald
Nach der Räumung des Protestcamps "Heibo" rückt ein noch größeres
Vorhaben zum Kiesabbau westlich von Dresden in den Fokus. Es geht
um 134 Hektar Wald und viele offene Fragen.
52 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 1 Jahr
Die Räumung des Protestcamps "Heibo" und die sich anschließende
Rodung des 7,5 Hektar großen Waldstücks westlich von Dresden
markiert zwar des Ende einer anderthalb Jahre andauernden
Besetzung, nährt jedoch die Diskussion über ein noch größeres
Kiesabbauvorhaben in der Region. Die neue Folge des Podcasts "Thema
in Sachsen" arbeitet den großen Polizeieinsatz von vergangener
Woche auf und fragt, ob sich die Ereignisse wiederholen werden,
wenn es bald um 134 Hektar geht. Es berichten die Reporterin Luisa
Zenker und der Reporter Connor Endt über ihre Erlebnisse von der
Räumungsaktion des Areal mit dem Namen "Würschnitz 1". Rund 1.000
Polizisten waren daran beteiligt, hinzu kamen Kräfte von THW,
Rettungsdienst und Sachsenforst. Dass bei diesem Großeinsatz eine
gewisse Anspannung in der Luft gelegen habe, sei ihnen aufgefallen.
"Festzuhalten bleibt aber, dass es bis auf ein paar Ausnahmen schon
relativ friedlich verlief", sagt Endt. Die Gründe dafür liegen, so
vermuten es die beiden Reporter, einerseits im deeskalierenden
Auftreten der Einsatzkräfte, andererseits aber auch am Verhalten
des überwiegenden Teils der Demonstrierenden. "Sie haben mit ihrer
Aktion, den geplanten Kiesabbau und den damit verbundenen Eingriff
in die Natur kritisieren wollen", so Zenker. Der grüne
Landtagsabgeordnete Volkmar Zschocke, der ebenfalls zu Gast im
Podcast ist, äußert diese Bedenken auch und mahnt: "Die Grünen sind
nicht gegen Kiesabbau in Sachsen. Wenn es passiert, muss es aber im
Einklang mit der Natur und Umwelt geschehen." Bei den Abbauplänen
für das noch größere Areal "Würschnitz-West", für das aktuell ein
Planfeststellungsverfahren läuft, hat Zschocke Bedenken. "Wir haben
in der Vergangenheit gesehen, dass etwa zum Auffüllen abgetragenen
Kieses auch bergbaufremde Stoffe - etwa Bauschutt - verwendet
wurden", sagt Zschocke. Zudem hält es der Grüne für fraglich, dass
es folgenlos für das Grundwasser bleibe, wenn darüber liegende
Schichten bis auf einen Meter abgetragen würden. Das Sächsische
Wirtschaftsministerium, unter dessen Dach das für die Planung
zuständige Oberbergamt angesiedelt ist, nimmt dazu Stellung.
Staatssekretärin Ines Fröhlich (SPD) sagt: "Das erteilte Baurecht
ist an hohe ökologische Anforderungen geknüpft." Zudem soll das
Verfahren transparent und für die Öffentlichkeit nachvollziehbar
gemacht werden. Weitere Fragen dieser Podcast-Folge: - Wieso
befinden sich die Grünen beim Thema "Heibo" in einer Zwickmühle? -
Warum wirbt Sachsen für eine Reform des Bergrechts auf Bundesebene?
- Ist "Würschnitz-West" überhaupt noch zu verhindern? - Wie
gefährlich ist der Protest in Baumhäusern eigentlich? - Und: Wird
wie im "Heibo" auch in "Würschnitz-West" irgendwann Wald besetzt?
Rodung des 7,5 Hektar großen Waldstücks westlich von Dresden
markiert zwar des Ende einer anderthalb Jahre andauernden
Besetzung, nährt jedoch die Diskussion über ein noch größeres
Kiesabbauvorhaben in der Region. Die neue Folge des Podcasts "Thema
in Sachsen" arbeitet den großen Polizeieinsatz von vergangener
Woche auf und fragt, ob sich die Ereignisse wiederholen werden,
wenn es bald um 134 Hektar geht. Es berichten die Reporterin Luisa
Zenker und der Reporter Connor Endt über ihre Erlebnisse von der
Räumungsaktion des Areal mit dem Namen "Würschnitz 1". Rund 1.000
Polizisten waren daran beteiligt, hinzu kamen Kräfte von THW,
Rettungsdienst und Sachsenforst. Dass bei diesem Großeinsatz eine
gewisse Anspannung in der Luft gelegen habe, sei ihnen aufgefallen.
"Festzuhalten bleibt aber, dass es bis auf ein paar Ausnahmen schon
relativ friedlich verlief", sagt Endt. Die Gründe dafür liegen, so
vermuten es die beiden Reporter, einerseits im deeskalierenden
Auftreten der Einsatzkräfte, andererseits aber auch am Verhalten
des überwiegenden Teils der Demonstrierenden. "Sie haben mit ihrer
Aktion, den geplanten Kiesabbau und den damit verbundenen Eingriff
in die Natur kritisieren wollen", so Zenker. Der grüne
Landtagsabgeordnete Volkmar Zschocke, der ebenfalls zu Gast im
Podcast ist, äußert diese Bedenken auch und mahnt: "Die Grünen sind
nicht gegen Kiesabbau in Sachsen. Wenn es passiert, muss es aber im
Einklang mit der Natur und Umwelt geschehen." Bei den Abbauplänen
für das noch größere Areal "Würschnitz-West", für das aktuell ein
Planfeststellungsverfahren läuft, hat Zschocke Bedenken. "Wir haben
in der Vergangenheit gesehen, dass etwa zum Auffüllen abgetragenen
Kieses auch bergbaufremde Stoffe - etwa Bauschutt - verwendet
wurden", sagt Zschocke. Zudem hält es der Grüne für fraglich, dass
es folgenlos für das Grundwasser bleibe, wenn darüber liegende
Schichten bis auf einen Meter abgetragen würden. Das Sächsische
Wirtschaftsministerium, unter dessen Dach das für die Planung
zuständige Oberbergamt angesiedelt ist, nimmt dazu Stellung.
Staatssekretärin Ines Fröhlich (SPD) sagt: "Das erteilte Baurecht
ist an hohe ökologische Anforderungen geknüpft." Zudem soll das
Verfahren transparent und für die Öffentlichkeit nachvollziehbar
gemacht werden. Weitere Fragen dieser Podcast-Folge: - Wieso
befinden sich die Grünen beim Thema "Heibo" in einer Zwickmühle? -
Warum wirbt Sachsen für eine Reform des Bergrechts auf Bundesebene?
- Ist "Würschnitz-West" überhaupt noch zu verhindern? - Wie
gefährlich ist der Protest in Baumhäusern eigentlich? - Und: Wird
wie im "Heibo" auch in "Würschnitz-West" irgendwann Wald besetzt?
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