Zeichen & Zeiten: „Lektionen“ von Ian McEwan
10 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
eine Rezension von Constanze Matthes
„So viele vergessene Lektionen.“
Das ganze Leben. Die Meisterklasse in der Literatur.
Schriftsteller haben sich daran abgearbeitet, die einem Menschen
gegebene Zeit zu erzählen. Manchen ist es bravourös gelungen,
manche sind daran kläglich gescheitert. Der Engländer Ian McEwan
zählt zur ersten Gruppe. Denn sein neuer Roman „Lektionen“ ist
ein Meisterwerk, das dem Leser einen Leserausch verschafft, der
lange im Gedächtnis bleibt. …
Constanze Matthes, ich bin Journalistin und
leidenschaftliche Leserin. Die Liebe zu den Büchern begann im
zarten Alter von vier, fünf Jahren, als meine Mutter mich zum
ersten Mal in die kleine Bücherei unseres Dorfes mitnahm. Wenige
Jahre später schleppte ich die Bücher dann stapelweise allein
nach Hause. In der Schule las ich stets die Pflichtlektüre und
war meinen Mitschülern ein gern gesehener Gesprächspartner, um
den Inhalt des zu lesenden Buches in der Pause vor der
Deutschstunde zu erzählen. Sollte man an dieser Stelle „verraten“
sagen?
Nach dem Abitur und einem Auslandsaufenthalt in Norwegen
studierte ich im Hauptfach Germanistik mit Schwerpunkt
Literaturwissenschaft. Allerdings las ich dann nicht immer die
Pflichtlektüre der mehrseitigen Lektüreliste und besuchte viel
eher die wunderbare Bibliothek des Deutschen Literaturinstituts.
Vor allem dann, wenn meine Mitbewohnerin den Koffer-Fernseher
über das Wochenende wieder nach Hause mitnahm. Noch heute bin ich
„fernseherlos“ und investiere vielmehr meine Zeit in große und
kleine Geschichten, dicke und dünne Bücher.
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