Der erste Eindruck - eine weise Geschichte
Das sieht doch ein Blinder, dass dieser Typ kein potenzieller
Kunde ist!
4 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Eine wunderbare Geschichte die klarstellt wie es im Leben so
ist.
Diese Geschichte stammt aus dem Buch "Glücksmomente fürs
Herz" . Das Geschichtenbuch ist im Buchhandel,
online (ISBN: 978-3-9819881-8-5) oder unter www.gisela-rieger.de
erhältlich.
https://www.lichtkreis.at/gedankenwelten/gl%C3%BCcksmomente-f%C3%BCrs-herz-geschichten/der-erste-eindruck/
Der erste Eindruck - eine weise Geschichte
Zu Herzen gehende Erzählungen sowie anregende und wertvolle
Lebensweisheiten
Der erste Eindruck
Unser Messestand war wie ausgestorben. Ein unerwarteter
Wintereinbruch
hinderte viele Besucher an ihrem Kommen. Weil nichts los
war, hatte sich
unser Chef schon frühzeitig verabschiedet. Meine Kollegen
zogen sich bereits
an die Theke auf ein Feierabendbierchen zurück und
erklärten mir, dass
ich als der Neue die Stellung halten müsse.
Ich sah einen kleinen, hageren Mann vor unserer neuesten
Maschine stehen.
Er wirkte äußerst ungepflegt, trug eine zerknitterte Hose
und ein schmutziges
Hemd. Ich überlegte gerade, welche Nationalität er haben
könnte, als
sich in dem unrasierten Gesicht ein Lächeln breit machte
und der Mann auf
mich zukam.
„Sie verkaufen hier die Maschinen?“, wurde ich
angesprochen. Auf mein Nicken
hin sagte er: „Das ist gut, denn ich brauche mehrere
davon!“ Der Interessent
stellte viele Fragen und ich merkte, dass er wirklich
Ahnung hatte,
zumindest was die Technik betraf. Der Mann interessierte
sich vorwiegend
für unser neuestes Modell, den A007. Da ich mit diesem Typ
noch nicht wirklich
vertraut war, ging ich, um einen meiner Kollegen zu Hilfe
zu holen.
Unser Top-Verkäufer flirtete gerade mit einer Dame vom
Nachbarstand. Er warf einen
abwertenden Blick auf den Kunden, dann klopfte er mir auf
die Schulter
und sagte: „Hey Junge, das schaffst du schon!“ Der nächste
Kollege meinte:
„Alle haben wir mal klein angefangen. Da musst du selbst
durch!“ Die letzten
drei Kollegen, die auf ihren Barhockern saßen, lachten mich
nur aus, als ich
sie um Hilfe bat: „Mensch Junge, du musst noch viel lernen!
Das sieht doch
ein Blinder, dass dieser Typ kein potenzieller Kunde ist!“
Ein anderer rief mir
noch zu: „Glaubst du allen Ernstes, dass ein Mann, der so
aussieht, sich auch
nur annähernd eine unserer Maschinen leisten kann?“ „Drück
ihm ein paar
Prospekte und Gummibärchen in die Hand und komm zu uns auf
ein Bier.“
Etwas enttäuscht von meinen Kollegen ging ich zurück zu dem
„potenziellen
Nicht-Kunden“ und gab trotz allem mein Bestes. Ich beriet
den Mann, so
gut ich nur konnte und servierte ihm ein Glas Champagner
und einige Canapés,
was mir wiederum verständnisloses Kopfschütteln meiner
Kollegen
einbrachte.
Als ich mit meinen Erklärungen geendet hatte, begann der
Interessent, mir
seine Bestellung zu diktierten und mir wurde währenddessen
heiß und kalt!
Die Summe des Auftrages bewegte sich im großen
mehrstelligen Bereich!
Der Kunde lächelte schelmisch und erklärte mir: „Um diese
Maschine im Original
zu sehen, habe ich einen langen Flug auf mich genommen.
Bedauerlicherweise
ist zwischendurch der Flugverkehr zusammengebrochen,
mein
Gepäck verschwunden und so bin schon drei Tage, ohne ein
Bett zu sehen,
unterwegs. Daher wirke ich wohl etwas verwahrlost und ihre
Kollegen haben
mich heute nicht erkannt. Ich habe sehr wohl deren
abwertende Bemerkungen
vernommen, daher vergönne ich nun Ihnen von Herzen ihre
Provision,
die Sie sich redlich verdient haben.“
Diese Geschichte stammt aus dem Buch "Glücksmomente
fürs Herz" . Das Geschichtenbuch ist im Buchhandel,
online (ISBN: 978-3-9819881-8-5) oder unter www.gisela-rieger.de
erhältlich.
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