KuWiGe: SciLog – Forschung auf der Flucht – von Jonas Vogt

KuWiGe: SciLog – Forschung auf der Flucht – von Jonas Vogt

17 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Frühjahr 2022
setzte eine Fluchtbewegung ein: Millionen von Ukrainer:innen
verließen ihr Heimatland, vor allem in Richtung Westen. Für
manche waren Staaten wie Polen oder Österreich nur eine
Transitstation vor der Weiterreise, andere bleiben auf
unbestimmte Zeit. Darunter auch zahlreiche Forschende. Um ihnen
zu helfen, hob der FWF kurzerhand ein Unterstützungsangebot aus
der Taufe: Projektleiter:innen von bereits laufenden
FWF-Projekten konnten einen Antrag stellen, um Geflüchtete oder
Ukrainer:innen, die seit maximal zwei Jahren in Österreich sind,
für zwölf Monate in ein Projekt aufzunehmen. Drei Fälle, die
zeigen, wie reibungslos die Integration von Expertise gelingen
kann.


Die Radiologin Svitlana Pochepnia arbeitete bis
zum Ausbruch des Krieges an einer Privatklinik in Kiew. Schon
davor hatte sie Kooperationen mit Fachkolleg:innen in Wien. Im
Frühjahr 2022 ist sie nach Österreich zurückgekehrt. Sie rechnet
damit, dass sie dieses Mal länger hier sein wird.


Julia Strikovska ist eine Künstlerin, Kuratorin
und Juristin aus Kiew. Im März 2022 flüchtete sie vor dem
Angriffskrieg auf ihr Heimtland nach Wien, wo sie ihre
interdisziplinären Erfahrungen in ein
künstlerisch-wissenschaftliches Projekt über Taumel einbringt.


Die Hydrobiologin Olena Bilous forscht seit 2009
an der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine in
Kiew. Seit dem Frühjahr 2022 ist sie in Wien, wo ihr der
Ukraine-Support des FWF ermöglichte, ihre wissenschaftliche
Arbeit temporär fortzuführen.


Krisenunterstützung für ukrainische Forschende


Als Zeichen der Solidarität und konkreten Hilfe hat der
Wissenschaftsfonds FWF unmittelbar nach Ausbruch des Krieges in
der Ukraine eine Unterstützungsaktion gestartet.
Wissenschaftler:innen, die ein FWF-Projekt leiten, wurden dazu
eingeladen, ukrainische Kolleg:innen in ihre Forschungsarbeit in
einzubinden. Der FWF stellte eine Million Euro für diese
Krisenunterstützung zur Verfügung. Durch ein rasches,
qualitätsgesichertes Verfahren konnten so 30 Forschende für ein
Jahr ihre wissenschaftliche Tätigkeit fortsetzen und mit
Forschergruppen in Österreich zusammenarbeiten.

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