Literaturkritik.de: Essay zum 150. Todestag von Friedrich Gerstäcker – eine Würdigung von Manfred Orlick
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vor 2 Jahren
Wer in den 1950er und 1960er Jahren als jugendlicher Leser in der
DDR keine Westverwandtschaft hatte, für den waren die
Abenteuerbücher von Karl May gewissermaßen tabu. Der musste mit
den Lederstrumpf-Erzählungen von James F. Cooper, mit
Friedrich Gerstäcker, Robert Louis Stevenson oder später mit Jack
London „vorliebnehmen“. Sie waren aber weit mehr als ein
„Karl-May-Ersatz“, sie boten aufregende Abenteuerlektüre, die man
verschlang – nicht selten mit der Taschenlampe unter der
Bettdecke. Immerhin wurde Karl May in den 1980er Jahren auch in
der DDR „gesellschaftsfähig“, als im Verlag Neues Leben
die Karl-May-Edition gestartet wurde, die nach der Wende bis
zum Verlagsende 2001 (insgesamt 66 Bände im dunkelgrünen Outfit)
fortgesetzt wurde.
Von Manfred Orlick
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