Rezensionen: “Die rote Pyramide” – Roman von Vladimir Sorokin
11 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
“Rausgefischt & Vorgestellt”. Zu den wenigen
Vorzügen von Corona gehört, dass man endlich Zeit findet seine
heimische Bibliothek zu entstauben und neu zu ordnen. Wir
besprechen in loser Reihenfolge Bücher, die wir beim Entrümpeln
unserer Regale entdeckt, wieder gefunden oder erneut gelesen
haben.
In »Die rote Pyramide« versammelt Vladimir Sorokin, einer der
wichtigsten zeitgenössischen Schriftsteller Russlands, neun
Erzählungen aus den letzten Jahren, die alle auf ganz
unnachahmliche Weise das Leben im postkommunistischen Russland
aufs Korn nehmen.
In den neun Erzählungen, die Vladimir Sorokin für diesen Band
zusammengestellt hat, geht es immer um eine durch den Verfall der
Sowjetunion deformierte Gesellschaft. Das zeigt sich beim
Einzelnen, wie in der Titelgeschichte, in der der junge Jura eine
Vision erfährt, die ihn bis zum Ende seines Lebens nicht mehr
loslässt. Es zeigt sich aber auch im Politischen, wie in der
Geschichte »Lila Schwäne«, in der die russischen Atomsprengköpfe
plötzlich in Zuckerhüte verwandelt wurden und man sich nicht
anders zu helfen weiß, als einen wundertätigen Religionsgelehrten
um Hilfe zu bitten. Und es zeigt sich im Zusammenspiel der
Menschen, ihrer gesellschaftlichen Interaktion, wie in der
Geschichte »Der Fingernagel«, in der vier befreundete Ehepaare zu
einem Abendessen zusammenkommen, das auf Grund von
Toilettenpapiermangel vollkommen außer Kontrolle gerät.
Vladimir Sorokin, 1955 geboren, gilt als der
bedeutendste zeitgenössische Schriftsteller Russlands. Er wurde
bekannt mit Werken wie »Die Schlange«, »Marinas dreißigste
Liebe«, »Der himmelblaue Speck«. Bei KiWi erschienen zuletzt die
Romane »Der Schneesturm«, »Telluria«, die Literaturgroteske
»Manaraga« und der Erzählungsband »Die rote Pyramide«.
Andreas Tretner, geboren 1959 in Gera, übersetzt aus dem
Russischen, Tschechischen und Bulgarischen. Ausgezeichnet mit dem
Paul-Celan-Preis (2001) und dem Internationalen Literaturpreis
des Hauses der Kulturen der Welt (2011).
Dorothea Trottenberg, geboren 1957 in Dortmund, übersetzt aus dem
Russischen. Ausgezeichnet mit dem Paul-Celan-Preis (2012). 2017
erhielt sie die Kulturelle Auszeichnung der Stadt Zürich.
Marcus Weible, geboren 1968 in München. Nach
Abitur und Bundeswehr habe ich Geschichte und
Rechtswissenschaften in Erlangen und Würzburg studiert. Ich war
15 Jahre als Rechtsanwalt und juristischer Repetitor bei Kern –
Nordbayern tätig. In dieser Zeit bereitete ich bundesweit
zahlreiche Studenten und Referendare auf das Erste und Zweite
Juristische Staatsexamen vor. Mittlerweile lebe ich in Regensburg
und gehe dort dem Anwaltsberuf mit Schwerpunkt im
Verwaltungsrecht nach. Neben meinem Hobby Geschichte, sind und
waren SF und Fantasy meine große Leidenschaft. Ich bin Mitglied
des Münchner Fankreises „Die Phantasten“ und betätige mich auf
mehreren Literaturseiten als Autor und Rezensent.”
Gabriele Leucht, geboren: 1981 in München,
Ausbildung: von den alten Sprachen bis zur Avvocatessa der
Juristerei in Rosenheim, Birmingham, Maryland, Neapel, Straßburg
und München. Interessen: Kunst, je abstrakter desto lieber,
Literatur, besonders Romane und Dramen, Opern-Musik, fürs Herz
italienisch, für den Rest auch alles andere, Politik:
Grundgesetz-Fanatikerin, Antirassistin u.v.m., Sport: nicht ohne
meine Berge.
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