Hörbahn on Stage: Michael Borgolte erläutert “Die Welten des Mittelalters”

Hörbahn on Stage: Michael Borgolte erläutert “Die Welten des Mittelalters”

1 Stunde 18 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Die globalisierte Welt der Gegenwart mit ihren
Orientierungskrisen erfordert eine Neubestimmung auch des
Mittelalters jenseits eurozentrischer Blickverengungen. Michael
Borgolte zeigt in seiner magistralen Darstellung, dass Europa
zwar stets ein Teil der größten «Welt» von drei Kontinenten –
Europa, Asien und Afrika – war, aber sich erst in einem
langanhaltenden historischen Prozess aus seiner globalen
Randposition befreien und zur eigenständigen Gestaltungsmacht
werden konnte. Der bedeutende Mediävist legt damit nichts
Geringeres vor als die erste Globalgeschichte der
mittelalterlichen Welt.
Anders als heute war die mittelalterliche Welt noch nicht global
vernetzt. Sie war geprägt von zahlreichen Lebenswelten, die sich
inselartig über den Globus verteilten, von Amerika bis China, im
Nordmeer und Pazifik, unterschiedlich verdichtet in Europa und
Afrika. Doch diese Inseln waren nicht alle isoliert. Es
entstanden zahlreiche wirtschaftliche, kulturelle und religiöse
Verbindungen von einer Intensität und Weite, die der Antike noch
unbekannt waren. Mit stupender Gelehrsamkeit entfaltet Michael
Borgolte in seinem Buch ein Panorama dieser Welten des
Mittelalters und verknüpft sie zu einer Globalgeschichte, wie sie
– auch international – noch nie geschrieben worden ist.


Michael Borgolte war Professor (em.) für
mittelalterliche Geschichte an der Humboldt-Universität und einer
der renommiertesten Mediävisten Deutschlands.  Er war seit
1991 Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte des Mittelalters an
der Humboldt-Universität zu Berlin und ist seit 2005 Ordentliches
Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der
Wissenschaften. Von 2005–2011 war er Sprecher des
Schwerpunktprogramms der DFG „Integration und Desintegration der
Kulturen im europäischen Mittelalter“, 2011 wurde er mit dem
Advanced Grant des European Research Council 2011 für das
Projekt: „FOUNDMED. Foundations in medieval societies.
Cross-cultural comparisons“ ausgezeichnet (Laufzeit 2012–2017).
Seine bislang letzten Bücher veröffentlichte er unter den Titeln:
„Stiftung und Memoria“ (2012), „Mittelalter in der größeren Welt.
Essays zur Geschichtsschreibung und Beiträge zur Forschung“
(2014) und „Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte.Von 3000 v. u.
Z. bis 1500 u. Z.“ (2017, engl. Übers. 2019). Seit 2016 ist er
Senior Researcher und seit 2017 Gründungsdirektor des Berliner
Instituts für Islamische Theologie der Humboldt-Universität. Zu
seinen zahlreichen Publikationen gehören u.a. “Christen, Juden,
Muselmanen. Die Erben der Antike und der Aufstieg des
Abendlandes” (2006) sowie zuletzt “Weltgeschichte als
Stiftungsgeschichte” (2017).

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