Literarische Abenteuer – Sofi Oksanen: „Hundepark“ – eine Rezension von Sandra Falke
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Sofi Oksanen wird seit der Veröffentlichung ihres dritten Romans
„Fegefeuer“ (Puhdistus, 2008) nicht nur in Finnland und Estland,
sondern auch auf der deutschsprachigen Literaturlandschaft zu den
wichtigsten Vertreterinnen der europäischen Gegenwartsliteratur
gezählt.
Die gehaltvollen Romane der Autorin handeln von diversen Momenten
aus der sowjetischen Geschichte, soziopolitischen Entwicklungen
in Estland und Finnland – im Vordergrund ihrer Bücher steht
jedoch vor allem die Unterdrückung und Misshandlung, die den
weiblichen Teilen dieser Gesellschaften und Staaten zuteilwird.
Oksanen wählt in „Hundepark“ auch kompositorisch eine ähnliche
Route, wie sie es bereits in „Fegefeuer“ (und „Als die Tauben
verschwanden“) getan hat; die charakteristische nichtlineare
Komposition wird in diesem Roman jedoch um einiges verdichtet.
Die Handlung beginnt zeitlich in der Ukraine in den 1990er Jahren
und mündet im heutigen Finnland. Der Roman löst zwar mit jedem
neuen Zeitsprung bereits geknüpfte Spannungsknoten, jedoch
beinhalten folgende Kapitel immer entsetzlichere Geheimnisse
bezüglich der Vergangenheit von Olenka und Daria, der
unerklärlichen Tode gefährlicher und wohlhabender Geschäftsmänner
– und der beruflichen Beziehungen ihrer Väter …
Sofi Oksanen, geboren 1977, Tochter einer
estnischen Mutter und eines finnischen Vaters, studierte
Dramaturgie an der Theaterakademie von Helsinki. Ihr dritter
Roman, »Fegefeuer«, war monatelang Nummer eins der finnischen
Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet,
u.a. dem Finlandia-Preis, dem Literaturpreis des Nordischen Rates
und dem Prix Femina. Der Roman erschien in über vierzig Ländern
und machte die Autorin auch in Deutschland zu einer der
wichtigsten Vertreterinnen der internationalen
Gegenwartsliteratur. Sofi Oksanen lebt in Helsinki.
Sandra Falke studierte Germanistik und
Religionswissenschaften an der Universität Tartu in Estland und
neuere deutsche Literatur an der Philipps-Universität in Marburg
an der Lahn. Auf literarische Abenteuer begab Falke sich bereits
im sechsten Lebensjahr in ihrem ersten Lesetagebuch. Aus
kurzgefassten handschriftlichen Notizen im linierten Schulheft
sind parallel zum Bachelor-, Master- und Promotionsstudium
diverse Online-Formate erwachsen. Seit 2019 werden auf
sandrafalke.com wöchentlich Rezensionen und Essays zu Klassikern,
Sachbüchern und Neuerscheinungen der Weltliteratur
veröffentlicht. Derzeit lebt Falke in Brandenburg, schreibt
Kurzgeschichten und setzt sich für die kritische Reflexion
literarischer Inhalte auf diversen virtuellen Plattformen ein.
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