Kath-Akademie AKTUELL: Karl Graf Spreti Symposium Teil 1 – “Stereotypen im Indienbild des deutschen Films der 20er und 30er Jahre”, ein Vortrag von Dr. Georg Lechner
39 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Auch Film ist Text. Seine narrative Organisation macht ihn zur
Literatur und verbindet den Film beispielsweise mit dem Roman und
dem Comic. Der Film teilt als Kunstwerk außerdem zahlreiche
Charakteristika mit anderen Texttypen. Das ist Grund genug, in
diesem dreifachen Podcast in Kooperation mit der Karl Graf Spreti
Stiftung in der Katholischen Akademie in Bayern auf das Jahr 1935
zu blicken, in dem sich Karl Graf Spreti aus seiner Heimat Bayern
auf den Weg nach Indien machte. Frisch aus dem Studium hatte er
das Angebot erhalten, als Filmarchitekt bei den Bombay Talkies
Studios zu arbeiten, die im Jahr zuvor von Himansu Rai, einem
frühen Star des indischen Films, gegründet worden waren und die
zum Vorläufer von „Bollywood“ wurden. Neben und mit Spreti
wirkten dort als Pioniere des frühen indischen Films der
Regisseur Franz Osten und der Kameramann Josef Wirsching. Während
Spreti 1938 nach Deutschland zurückkehrte, blieb Wirsching auf
dem Subkontinent und Osten kehrte immer wieder dorthin zurück.
Das achte Karl Graf Spreti Symposium beleuchtet ausgewählte
Aspekte ihres Schaffens und ihrer Bedeutung und ordnet diese in
einen übergeordneten (kultur-)historischen Kontext ein. Dabei ist
auch nach der Relevanz der Filmindustrie für die indische
Gesellschaft sowie nach Stereotypen über das Land im Deutschland
der 1920er und 1930er Jahre zu fragen. Diesen Part übernimmt Dr.
Georg Lechner, der einen Überblick über die historische
Entwicklung Indiens im 20. Jahrhundert gibt und ausführlich auf
den monumentalen Stummfilm “Das indische Grabmal” von Joe May,
sowie spätere Neuverfilmungen des Stoffs von Thea von Harbou,
u.a. “Der Tiger von Eschnapur”, eingeht. PD Jörg Zedler stellt
den Bestand der Briefe Karl Graf von Spretis in den Mittelpunkt
seines Vortrags; Briefe, auf die er gleichwohl eher zufällig
stieß: Im Rahmen einer ganz anders gearteten Forschung, entdeckte
er im Staatsarchiv Pilsen rd. 100 Schreiben, die Spreti zwischen
1935 und 1938 an seine Eltern richtete, während er als
Filmarchitekt der Bombay Talkies Filmstudios in Indien weilte.
Prof. Harald Fischer-Tiné, Professor für Geschichte der modernen
Welt an der ETH Zürich, referiert zu den Themenbereichen
Politische und soziale Umwälzungen im spätkolonialen Indien und
die Entstehung von Bombays Filmindustrie (1900-1950).
Die Karl Graf Spreti Stiftung wurde 2008 mit dem Ziel
eingerichtet, die Außenbeziehungen Bayerns in wissenschaftlicher,
künstlerischer und kultureller Hinsicht zu fördern. Sie trägt den
Namen des deutschen Diplomaten bayerischer Herkunft, der in
Ausübung seines Amtes 1970 in Guatemala ermordet wurde.
Dr. Georg Lechner, langjähriger Leiter von
deutschen Kulturinstituten in Asien, Nordamerika und Europa, ist
als Buchautor, Essayist und Dokumentarfilmer tätig. Er blickt auf
25 Jahre in Indien zurück, ein “Land der Gegensätze”.
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