Beschreibung

vor 6 Jahren

Herbst. Die Sonne taucht die bunten Wälder in goldenes Licht,
doch an manchen Tagen herrscht dichter Nebel vor. Das Wetter, mal
sonnig, mal trüb, mal sommerlich warm, mal stürmisch und kühl
zeigt unmissverständlich, dass der Herbst nun für die nächsten
Wochen das Ruder übernommen hat. Herbstzeit ist Erntezeit und für
manches auch Pflanzzeit. Herbstzeit ist auch die Zeit der
Veränderung, des Wandels, des Loslassens. Die Natur bereitet sich
auf den Winter vor, indem sie sich von jeglichem, unnützen
Ballast trennt. Die Tage werden kürzer und die Nächte länger.


Die Natur braucht diese Zeit, um sich auszuruhen. Sie nutzt den
Herbst für eine kreative Pause und Entwicklung. Sie gönnt sich
eine Zeit der der Stille, um wieder Kraft zu tanken. Auch wenn
mir im Herbst manchmal die sommerliche Wärme fehlt, so liebe
ich den Herbst besonders, weil er mich an meine innere
Jahreszeiten, die Jahreszeiten meines Lebens erinnert.


 


Lieber Herbst



Wie ich dich in deinem bunten Kleid, dem mystischen grauen
Schleier und dem goldenen Licht liebe. Was kann ich nur immer
wieder alles von dir lernen. Die Tage werden kürzer. Die
Landschaft verändert sich zusehends. Die Bäume wechseln von
sattem Grün zu bunten Gelb- und Rottönen, bevor sie dann ihre
Blätter fallen lassen. Ein Baum weiß, dass die Zeit gekommen ist,
loszulassen. Er weiß, dass jedes Blatt, so schön es auch war,
sein Leben belasten würde. Für ihn gehört Loslassen zum Zyklus
des Lebens. Er weiß, dass Wachstum und Entfaltung die wahren
Ziele des Lebens sind.
So reduziert er sich im Herbst auf seinen wesentlichen Kern, in
die Tiefe seiner Wurzeln und die Festigkeit seines Stammes im
Vertrauen, dass er im nächsten Frühjahr erneut in seiner volle
Kraft blühen wird. Die Bäume erinnern mich an die Zeit des in
sich Hineinhorchens.
Lieber Herbst, was kann ich doch alles von den Bäumen, von dir
lernen. So stellt sich mir die Frage, welchen Ballast ich mit mir
herumtrage. Ich möchte mir die Zeit nehmen in mich hineinzuhören,
was zu diesem Zeitpunkt noch alles für mich passt oder ob ich
"welkes Laub" mit mir trage, das mich an meiner Entwicklung
hindert. Es ist Zeit loszulassen. 

In Dankbarkeit



Sandra

Weitere Episoden

166 Räuchern, Teil 2
33 Minuten
vor 3 Jahren
165 Räuchern, Teil 1
29 Minuten
vor 4 Jahren
164 Waldexperiment
45 Minuten
vor 4 Jahren

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: