Beschreibung

vor 6 Jahren

Cornelia Wriedt


In einem kürzlich erschienenen Zeitungsinterview wurde sie
freundlich als umtriebige Person bezeichnet. Cornelia Wriedt ist
Qigong-Lehrerin, Kursleiterin für Waldbaden, schreibt Bücher und
versucht gerade ein Stück des Stadtwaldes in ihrer Prignitzer
Wahlheimat zu retten. Das alles ergibt für sie eine runde Sache,
in die sich ihr Interesse für Feng Shui und Geomantie sowie die
Liebe zu Tieren, zum Lesen und zur Natur nahtlos einfügen. Ich
bin bekennender Scanner, meint sie schmunzelnd, wenn sie auf ihre
vielen Aktivitäten angesprochen wird. Vielleicht sieht es für
Außenstehende so aus, als ob sie sich mit lauter verschiedenen
Sachen beschäftigt. Wenn man ihre Betrachtungsweise übernehmen
würde, dann sollte man erkennen, dass eines ins andere greift,
glaubt sie. Das wird durch ihre Äußerung unterstrichen, dass wir
uns nicht so sehr als Individuen betrachten sollten, sondern eher
als Teil eines großen Ganzen. Dann sind die vielseitigen
Interessen nur noch Nuancen, die eine Sache von verschiedenen
Seiten beleuchten.


 





Elevator-Pitch: Eine kurze Begegnung, in der Du 10
Sekunden Zeit hast zu beschreiben was Du machst (in Bezug
auf die Natur und Deine Arbeit).


 





Ich bin Qigong-Lehrerin und gern draußen.


 


 







Wann ist für Dich der Weg in den Wald eine ganz
bewusste Entscheidung und weshalb?


 




Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich jenen Tag in den Wald
gehe. Ich wohne nämlich sozusagen darin, denn unser haus steht
gleich am Anfang des Stadtwaldes. Und dann haben wir einen
Hund, der darauf besteht, dass er täglich seine Runden drehen
kann. Trotzdem bleibt der Aufenthalt im Wald etwas besonderes.
Am frühen Morgen ordne ich meine Gedanken und mache meinen
Tagesplan. Da finde ich dann oft eine Lösung für Probleme oder
habe eine Idee, die mich weiterbringt. Am Abend lässt man dann
den Tag Revue passieren und schließt mit der Arbeit sozusagen
ab. Wenn ich tagsüber einen Einfall brauche, mit meinen
Gedanken irgendwo feststecke und mich geärgert oder gefreut
habe, dann ist der Wald ein idealer Partner um in solche
Situationen zu entspannen und loszulassen.


 


 






Was hat Dich dazu bewegt, die Natur/den Wald in
Dein berufliches Tun einfliessen zu lassen?


 




Der Wald war für mich schon immer "von Bedeutung". Mein Vater
war Förster. Es gab sozusagen kein Leben ohne Wald. In meiner
Sturm und Drangzeit habe ich in der Stadt gewohnt und hatte
weniger Kontakt zum Wald. Aber schon damals habe ich gemerkt,
dass mir etwas fehlt. Heute bin ich froh, dass ich ihn direkt
vor der Haustür habe. Ich möchte nirgendwo anders mehr Leben.
Unsere Freunde spotten schon immer über uns. Wenn wir in den
Urlaub fahren, geht es, abgesehen von der dänischen
Nordseeküste, immer in ein Waldgebiet.


 


 






Welche Personen möchtest Du mit Deinem Angebot
ansprechen?


 




Ich möchte Leute ansprechen, die gern etwas mehr Kontakt zur
Natur hätten und sich allein "nicht so trauen". Der Wald ist
vielen Menschen fremd geworden. Sie empfinden ihn als
bedrohlich, weil sie ihn nicht kennen. Die meisten Menschen
können eine Kiefer nicht von einer Fichte unterscheiden. Im
Wald herrscht eine ganz eigene Atmosphäre. Wer mit mir schon
einmal Qigong im Wald gemacht hat, der wird das bestätigen.
Egal ob man übt, oder einfach nur vor sich hinschlendert, ich
freue mich über jeden, der den Weg in die Natur finden will.
Die Bücher von Peter Wohlleben, Clemens G. Arvey und anderen
Autoren sind in aller Munde. Es reicht aber nicht, sie nur zu
lesen, man muss auch den Mut haben nach draußen zu kommen. Ich
bin hier und komme gern mit.


 


 






Was möchtest Du den Personen, die Dich auf Deinem
Natur- und Waldgängen begleiten mitgeben, beziehungsweise
worin möchtest Du sie unterstützen?


 




Qigong und auch das Waldbaden sind langsame "Sportarten". Es
geht um Achtsamkeit, Entschleunigung und zur Ruhe kommen.
Innerlich wie äußerlich. Es gibt so ein schönes Gedicht, das
den Nagel auf den Kopf trifft, wenn es um den Auftehalt im Wald
geht: Doktor Wald Wenn ich an Kopfweh leide und Neurosen, mich
unverstanden fühle oder alt, und mich die holden Musen nicht
liebkosen, dann konsultiere ich den Doktor Wald. Er ist mein
Augenarzt und Psychiater, mein Orthopäde und mein Internist. Er
hilft mir sicher über jeden Kater, ob er von Kummer oder Cognac
ist. Er hält nicht viel von Pülverchen und Pille, doch umso
mehr von Luft und Sonnenschein. Und kaum umfängt mich angenehme
Stille, raunt er mir zu: "Nun atme mal tief ein!" Ist seine
Praxis oft auch überlaufen, in seiner Obhut läuft man sich
gesund. Und Kreislaufkranke, die noch heute schnaufen, sind
morgen ohne klinischen Befund. Er bringt uns immer wieder auf
die Beine, das Seelische ins Gleichgewicht, verhindert
Fettansatz und Gallensteine. nur - Hausbesuche macht er leider
nicht. Förster Helmut Dagenbach, 1986


 


 


Was liegt dir noch auf dem Herzen, das Du uns mit auf
den Weg geben möchtest?






 




Wir sollten mehr über den Wald nachdenken. Ich bin immer ganz
entsetzt, wenn Leute sich beschweren, wie es im Wald aussieht.
Der Wald ist kein Garten. Ein gesunder Waldbereich hat
mindesten 5 bis 7 % Totholz. Wo sollen die Käfer und Insekten
wohnen? Wovon sich ernähren? Wofür wir die brauchen? Was sollen
die Vögel fressen? Und dann diese unsägliche Diskussion über
den Wolf. Ich persönlich finde Wildschweine viel gefährlicher.
In brenzligen Situationen wird der Graue immer wegrennen. Ein
Wildschwein dagegen greift an.






 


 


BuchempfehlungIch empfehle Bücher
beim Buchhändler in der Nähe zu kaufen.


 




Dich sah ich wachsen, Erwin Thoma... (weil Wohlleben
und Arvay nicht die Ersten waren, die ein Plädoyer für
den Wald geschrieben haben)


 


Walden von Henry David Thoreau




 



 









Ressourcenquelle


 




www.cornus.de


 




 


Website




 



www.cornelia-wriedt.de


 





www.komm-nach-draussen.eu


 







 


 


Kontaktdaten


 




Cornelia Wriedt


Hainholz 6


16928 Pritzwalk


ralco(at)t-online.de



 


 

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