Essay: Ein Dichter mit enormer Wirkkraft, um den es still geworden ist – Zum 100. Todestag von Richard Dehmel
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Um 1900 war Richard Dehmel einer der bedeutendsten
deutschsprachigen Dichter. Mit seinen leidenschaftlichen Versen
war er Anreger für eine junge Dichtergeneration, mehr noch: eine
Schlüsselfigur der Moderne. Doch heute kennt kaum noch jemand
seinen Namen – abgesehen von ausgesprochenen Lyrikliebhabern,
Literaturhistorikern oder Germanistikstudenten, die gerade ein
Seminar über deutsche Literatur der Jahrhundertwende absolvieren.
Mit Neugier oder Verdruss? Selbst in Lyrikanthologien ist der
„größte deutsche Dichter seiner Zeit“ (Frank Wedekind) nur noch
selten anzutreffen. In der Echtermeyer-Ausgabe meiner Schulzeit
war er noch mit acht Gedichten vertreten, inzwischen wurde sein
Werk in der aktuellen Ausgabe vollkommen getilgt. Auch die
verschwindende Anzahl von Dehmel-Publikationen in den letzten
Jahrzehnten ist ein Indiz für dieses Desinteresse. Sein 100.
Todestag sollte jedoch Anlass für eine würdigende und fragende
Reminiszenz sein. …
Eine Rezension von Manfred Orlick
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