Rezension: Gerhard Luhofer spricht über „Seelenhaus“ von Hanna Kent
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Island 1828. Agnes ist eine selbstbewusste und verschlossene
Frau. Sie wird als hart arbeitende Magd respektiert, was sie
denkt und fühlt, behält sie für sich. Als sie des Mordes an zwei
Männern angeklagt wird, ist sie allein. Die Zeit bis zur
Hinrichtung soll sie auf dem Hof eines Beamten verbringen. Die
Familie ist außer sich, eine Mörderin beherbergen zu müssen – bis
Agnes Stück um Stück die Geschichte ihres Lebens preisgibt.
Die Tat war grausam: zwei Männer erschlagen, erstochen und
verbrannt. Die angeblichen Täter, neben Agnes Magnúsdóttir ein
junges Paar, werden zum Tode verurteilt. Vor allem an Agnes will
der zuständige Landrat ein Exempel statuieren.
Scheinbar ungerührt nimmt Agnes das Urteil hin, ebenso wie die
Ablehnung der Familie. Erleichtert, dem Kerker entkommen zu sein,
kann sie bei der Arbeit manchmal ihr Schicksal vergessen. Vieles
hier ist ihr vertraut: die schroffe Landschaft, die ärmliche
Torfbehausung, der harsche Ton der Hausherrin. Ihr ganzes Leben
war davon bestimmt – bis sie einen Mann kennenlernte und sich
nach langer Zeit erlaubte, sich ihre Sehnsucht nach Liebe und
Zugehörigkeit einzugestehen. Der Schmerz über seinen Tod, der
ihr nun angelastet wird, überlagert alles, auch die Angst vor dem
eigenen Tod. Schließlich vertraut sich Agnes einem jungen Vikar
an, der sie auf den Weg der Reue und Buße führen soll. Während
der langen Gespräche, die die ganze Familie mithört, ist es vor
allem
Margrét, die Hausherrin, die ahnt, dass die offizielle Wahrheit
über Agnes vielleicht falsch sein könnte.
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