Rezensionen: Arndt Stroscher spricht über “Der Krieg der Armen” von Éric Vuillard
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Reichen einem versierten Schriftsteller 64 Seiten
aus, um den biografischen Abriss einer historischen
Persönlichkeit zu skizzieren? Reicht ein
solcher literarischer One-Night-Stand (ein
Buch für eine einzige Nacht) aus, um seine Leser zu fesseln und
sie in seinen Bann zu ziehen? Kann man in diesem Format eine
nachhaltige Erzählung im historischen Kontext entwickeln? Man
sollte eigentlich daran zweifeln. Wie könnte man in die Tiefe
eines Charakters vorstoßen, wie die Hintergründe seines Wirkens
erklären und welche Fragen ließe man am Ende offen? Ja, man
könnte durchaus zweifeln, dass dies gelingen kann. Ich jedoch
rief mir seine anderen Werke in Erinnerung und wusste sofort: Ja,
er schafft das! Wenn es einer schafft, dann er: Éric
Vuillard …
Sprecher Arndt Stroscher
Éric Vuillard, 1968 in Lyon
geboren. Schriftsteller und Regisseur. Mehrfach für
seine Romane ausgezeichnet. Den schriftstellerischen Höhepunkt
erreichte er mit dem „Prix Goncourt„, den er
2017 für seinen Roman „Die Tagesordnung“
erhielt. Er erhebt die Stimme für die Unterdrückten, die
Benachteiligten und steht in der ersten Reihe, wenn sie die
Barrikaden stürmen, um zu ihrem Recht zu kommen. Seine
Streitschriften sind von besonderer Relevanz für die heutige
Zeit. Er ist ein Literatur-Revolutionär, wenn es darum geht, die
Französische Revolution von 1789 mit der Gelbwesten-Bewegung des
Jahres 2019 in eine Waagschale zu legen. Seine Worte brennen so
lichterloh, wie die angezündeten Autoreifen auf den Prachtstraßen
von Paris. Sein Roman „14. Juli“ lässt nicht nur
Köpfe rollen. Vuillard ist der Scharfrichter, der den Armen die
Hand reicht.
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