Rezensionen: Jhumpa Lahiri – „Wo ich mich finde“ – rezensiert von David Wonschewski

Rezensionen: Jhumpa Lahiri – „Wo ich mich finde“ – rezensiert von David Wonschewski

9 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Nach “Tiefland” ist dies der lange erwartete neue Roman der
Pulitzer-Preisträgerin Jhumpa Lahiri.
Eine allein lebende Italienerin in den Vierzigern: unsicher,
scheu, orientierungslos, sich selbst fremd. Die Arbeit als
Universitätsangestellte garantiert ihr einen unspektakulären
Tagesablauf. Sie begibt sich stets an dieselben, ihr vertrauten
Orte, in ihre Lieblingsbar, die Schwimmhalle, die Buchhandlung um
die Ecke. An den Wochenenden besucht sie ihre alte Mutter. Ihre
Einsamkeit lässt sie die Menschen um sich herum genau betrachten
– auf der Straße, bei der Maniküre, im Supermarkt, im Zug.
Die Tage vergehen, die Jahreszeiten wechseln. Und eines Tages,
bei einem Ausflug ans Meer, geschieht etwas Unerwartetes. Sie
trifft eine Entscheidung, die sie selbst überrascht.
Lahiri, bekannt für ihre feinste Beobachtungsgabe und Präzision
bei der Figurendarstellung, entwirft das ergreifende
Stimmungsbild einer Frau, die an einen Wendepunkt ihres Lebens
gerät und deren Schicksal einem ans Herz geht. Suggestive, luzide
Prosa mit einem großen Sog.


David Wonschewski, Jahrgang 1977, wuchs im
Münsterland auf und ist seit 24 Jahren als Musikjournalist für
Radio, Print & Online tätig. Als leitender Redakteur
gestaltete er viele Jahre das musikalische Programm landesweiter
Stationen, führte Interviews mit internationalen Künstlern (Cliff
Richard, Joe Cocker, Pet Shop Boys, Take That, Paul Young)
verfasste knapp 450 Rezensionen sowie PR-Texte für u.a. Reinhard
Mey. Er saß von 2013 bis 2015 in der Jury der
renommierten Liederbestenliste und ist Mitbegründer der
noch immer existenten Liederatur-Bühne „Geschmacksverstärker“ im
Zebrano-Theater Berlin. Sein von der Internationalen Thomas
Bernhard Gesellschaft empfohlener Debütroman „Schwarzer Frost“
brachte ihm 2013 erste Vergleiche mit Autorengrößen wie David
Foster Wallace, Bret Easton Ellis oder eben Thomas Bernhard ein.
Der Nachfolger „Geliebter Schmerz“ erschien Anfang 2014, der
Roman „Zerteiltes Leid“ wurde im Mai 2015 veröffentlicht.


Sein erstes Hörbuch „Das Seufzen und das Schweben“ erschien
Anfang 2017.


„Wonschewski zieht alle Register der Vortragskunst bis hin zur
schrillen Verzweiflung, die sich in drastischen Stimmlagen
widerspiegelt. Ironie, Sarkasmus und Zynismus – der Autor
versteht es vortrefflich, diese Stilmittel zu einem höchst
amüsanten Cocktail zu mixen.“ (Rainer Nix, „Westfälische
Nachrichten“, 10. Juni 2015).

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