Literaturkritik.de: "Eine allgemeine Theorie des Vergessens" von José Eduardo Agualusa über die Geschichte Angolas
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Es ist eine fantastische und doch ganz und gar wahre Geschichte:
Am Vorabend der angolanischen Revolution mauert sich Ludovica,
nachdem sie einen Einbrecher in Notwehr erschossen und auf der
Dachterrasse begraben hat, für dreißig Jahre in ihrer Wohnung in
einem Hochhaus in Luanda ein. Sie lebt von Gemüse, gefangenen
Tauben und von einer Hühnerzucht, die sie auf der Dachterrasse
wie durch Zauber beginnt, und bekritzelt die Wände in ihrer
ausgedehnten Wohnung mit Tagebuchnotaten und Gedichten.
Allmählich setzt sich aus Stimmen, Radioschnipseln und flüchtigen
Eindrücken zusammen, was im Land geschieht. In den Jahrzehnten,
die Ludovica verborgen verbringt, kreuzen sich die Wege von
Opfern und Tätern, den Beteiligten an der Revolution, ihren
Profiteuren und Feinden. Bis sie alle eines Tages erneut vor der
Mauer in dem wieder glanzvollen Apartmenthaus stehen. José
Eduardo Agualusa hat mit seinem wunderbaren, dicht und spannend
gewobenen Roman, der das Fantastische der Wirklichkeit und eine
Art höhere Gerechtigkeit beschwört, unvergessliche Szenen
geschaffen, tragisch, komisch, grotesk. Dieser Roman feiert die
Kunst des Erzählens selbst.
Eine Rezension von Michi Strausfeld
Den Text der Rezension finden Sie hier.
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