Katja Riem: «Der Staat macht schon zu viel», Feusi Fédéral, Ep. 127
Die Berner SVP-Nationalrätin und Winzerin über ihre AHV, die
Landwirtschaftspolitik und wie der Staat mit Geld umgehen soll. Und
dann verrät Riem, was ihr eigener Lebenslauf mit Berufslehre und
Fachhochschule mit ihrer Bildungspolitik zu tun hat. Sie ford
32 Minuten
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Beschreibung
vor 9 Monaten
Katja Riem ist die jüngste Nationalrätin des neuen Parlamentes. Für
die AHV-Initiative der Gewerkschaften hat sie nicht viel übrig. Sie
unterstützt hingegen die Renteninitiative der Jungfreisinnigen. Die
Erhöhung des Rentenalters sei zwar «unschön», aber es sei Fakt,
dass die Menschen länger lebten. Deshalb sei eine massvolle
Erhöhung des Rentenalters die richtige Lösung. «Wenn wir die
Sozialwerke nachhaltig finanzieren wollen, kommen wir nicht darum
herum.» Ein bisschen länger arbeiten sei eine gute Lösung, weil das
gegen den Fachkräftemangel helfe und sichere den Wohlstand.
«Staatsbudget wird nur aufgeblasen» Viele bürgerliche Wähler sehen
das anders. Das ist auch Riem nicht verborgen geblieben. Sie höre
derzeit viel, wenn der Bundesrat Milliarden im Ausland ausgebe,
könne man jetzt einmal etwas für die Rentner tun. Doch dieses
Argument geht für Riem nicht auf. «Wir werden nachher nicht weniger
Geld in die Entwicklungshilfe schicken, sondern das Staatsbudget
aufblasen», ist sie überzeugt. Das könne nicht die Lösung
sein. Riem hat zuerst das Gymnasium in Bern besucht, dann
aber zuerst eine Lehre als Winzerin und dann als Landwirtin
gemacht. «Ich würde nicht mehr ans Gymnasium gehen», sagt sie
heute. Das Gymnasium sei ein guter Weg für angehende Akademiker mit
einer klaren Vorstellung, was sie dann studieren
wollten. Gymnasiumsprüfungen in der ganzen Schweiz In
der Berufslehre lerne man hingegen im Team zu arbeiten, habe oft
Kundenkontakt und lerne mit Geld umzugehen. «Die drei Jahre
Berufsbildung schaden nie», findet Riem. Sie fordert die Einführung
von Zugangsprüfungen zum Gymnasium in der ganzen Schweiz, damit nur
jene in diese Richtung gehen, die ihn wirklich gehen wollen. Es sei
nicht gut, wenn das Gymnasium der Weg des geringsten Widerstandes
sei. Es brauche mindestens eine ähnliche Hürde wie die Wahl der in
die Berufsbildung, zum Beispiel ein
Bewerbungsschreiben. Als neue Nationalrätin will Katja
Riem die staatlichen Ausgaben genau unter die Lupe nehmen. Man
müsse Sorge tragen zu jenen, welche die Wertschöpfung der Schweiz
ausmachen würden. Riem kritisiert die hohen Löhne in der
öffentlichen Verwaltung. Der Staat schaue schon für sehr viele
Lebensbereiche. Das dürfe nicht noch mehr zunehmen. Neuanfang
in der Landwirtschaftspolitik Mit der staatlichen Unterstützung
nehme auch die Abhängigkeit zu. Genau das sei in der
Landwirtschaftspolitik passiert. «Die Landwirtschaft wurde immer
abhängiger von Direktzahlungen, entsprechend grösser wurde der
Einfluss des Staates auf die Landwirtschaft.» Vielleicht brauche es
einen Neuanfang. Riem will dazu nicht nur über die Produktion von
Nahrungsmitteln reden, sondern die ganze Wertschöpfungskette
betrachten. Die Landwirtschaftspolitik müsse liberaler werden. «Die
Bauern brauchen mehr Spielraum», ist sie überzeugt.
die AHV-Initiative der Gewerkschaften hat sie nicht viel übrig. Sie
unterstützt hingegen die Renteninitiative der Jungfreisinnigen. Die
Erhöhung des Rentenalters sei zwar «unschön», aber es sei Fakt,
dass die Menschen länger lebten. Deshalb sei eine massvolle
Erhöhung des Rentenalters die richtige Lösung. «Wenn wir die
Sozialwerke nachhaltig finanzieren wollen, kommen wir nicht darum
herum.» Ein bisschen länger arbeiten sei eine gute Lösung, weil das
gegen den Fachkräftemangel helfe und sichere den Wohlstand.
«Staatsbudget wird nur aufgeblasen» Viele bürgerliche Wähler sehen
das anders. Das ist auch Riem nicht verborgen geblieben. Sie höre
derzeit viel, wenn der Bundesrat Milliarden im Ausland ausgebe,
könne man jetzt einmal etwas für die Rentner tun. Doch dieses
Argument geht für Riem nicht auf. «Wir werden nachher nicht weniger
Geld in die Entwicklungshilfe schicken, sondern das Staatsbudget
aufblasen», ist sie überzeugt. Das könne nicht die Lösung
sein. Riem hat zuerst das Gymnasium in Bern besucht, dann
aber zuerst eine Lehre als Winzerin und dann als Landwirtin
gemacht. «Ich würde nicht mehr ans Gymnasium gehen», sagt sie
heute. Das Gymnasium sei ein guter Weg für angehende Akademiker mit
einer klaren Vorstellung, was sie dann studieren
wollten. Gymnasiumsprüfungen in der ganzen Schweiz In
der Berufslehre lerne man hingegen im Team zu arbeiten, habe oft
Kundenkontakt und lerne mit Geld umzugehen. «Die drei Jahre
Berufsbildung schaden nie», findet Riem. Sie fordert die Einführung
von Zugangsprüfungen zum Gymnasium in der ganzen Schweiz, damit nur
jene in diese Richtung gehen, die ihn wirklich gehen wollen. Es sei
nicht gut, wenn das Gymnasium der Weg des geringsten Widerstandes
sei. Es brauche mindestens eine ähnliche Hürde wie die Wahl der in
die Berufsbildung, zum Beispiel ein
Bewerbungsschreiben. Als neue Nationalrätin will Katja
Riem die staatlichen Ausgaben genau unter die Lupe nehmen. Man
müsse Sorge tragen zu jenen, welche die Wertschöpfung der Schweiz
ausmachen würden. Riem kritisiert die hohen Löhne in der
öffentlichen Verwaltung. Der Staat schaue schon für sehr viele
Lebensbereiche. Das dürfe nicht noch mehr zunehmen. Neuanfang
in der Landwirtschaftspolitik Mit der staatlichen Unterstützung
nehme auch die Abhängigkeit zu. Genau das sei in der
Landwirtschaftspolitik passiert. «Die Landwirtschaft wurde immer
abhängiger von Direktzahlungen, entsprechend grösser wurde der
Einfluss des Staates auf die Landwirtschaft.» Vielleicht brauche es
einen Neuanfang. Riem will dazu nicht nur über die Produktion von
Nahrungsmitteln reden, sondern die ganze Wertschöpfungskette
betrachten. Die Landwirtschaftspolitik müsse liberaler werden. «Die
Bauern brauchen mehr Spielraum», ist sie überzeugt.
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